Wintermärchen - Marco Štorman inszeniert in Trier Shakespeare
Ein (Alb-)Traumspiel
von Rainer Nolden
Trier, 12. Februar 2016. Wer Shakespeare allzu wörtlich nimmt, kann leicht auf die Nase fallen. Wer nicht auf die Nase fallen will, darf Shakespeare nicht allzu wörtlich nehmen. Man nehme zum Beispiel sein "Wintermärchen". Wie man es dreht und wendet: den psychologischen und charakterlichen Schleifen etwa der Hauptfigur zu folgen, Leontes, diesem vermeintlich Gehörnten, der seiner Frau Hermione unterstellt, ihn mit seinem besten Freund Polixenes betrogen zu haben und sie deshalb vor Gericht stellt, ins Gefängnis kommt, wo sie ein Mädchen zur Welt bringt und wenig später stirbt, als sie erfährt, dass ihr Sohn Mamillius ums Leben gekommen ist ...aber halt. Selbst das Bisschen ist schon viel zu viel Handlung. Zu viel jedenfalls für die Version, die der Regisseur Marco Štorman für Trier entworfen hat.
Molière - Zu Beginn der neuen Intendanz von Karl Sibelius in Trier treibt Thorleifur Örn Arnarsson Scherz mit Scherzen von Molière
Molière im Farbenrausch
von Rainer Nolden
Trier, 12. September 2015. Am Trierer Theater beginnt eine neue Ära. Und damit das auch jeder mitbekommt, hat Intendant Karl Sibelius für die ersten 20 Tage ein Premieren- und Uraufführungspaket geschnürt, das von der Moderne bis zu den Klassikern alles enthält. Allerdings: Das mit den Klassikern sollte man nicht zu wörtlich nehmen.
Antonius und Cleopatra - Claudia Bauer feiert am Mainzer Staatstheater mit Shakespeares Politdrama den Glanz der Diven
Die ägyptische Stute küsst filmreif
von Alexander Jürgs
Mainz, 23. Juni 2015. Sie flüstern die Sätze, sie zischen es heraus: "How to become a diva?" "How to become a politician?“ Das ist es, worum es Claudia Bauer in ihrer Inszenierung von Shakespeares "Antonius und Cleopatra" geht. Ihre Herrscherin ist vor allem ein Sehnsuchtsobjekt, ein role model, eine Ikone – eine Monroe oder eine Madonna. Die ägyptische Stute wird sie hier genannt. Zu Beginn tragen die sechs frei durch den Stoff tigernden Akteure dieses Abends gediegene Sechziger-Jahre-Klamotten, die auch aus dem Fundus von John Cassavetes "Opening Night" stammen könnten. Ungelenk nehmen sie auf den rotgepolsterten Stühlen Platz und fangen an zu schwärmen. Von der Königin, der wirklich alles gut stehe: Schimpfen, Lachen, Weinen, und sogar der Makel.
Regie: Niklaus Helbling
Regie: Johannes Schmit
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