Viel Lärm um nichts - Roland Koch inszeniert Shakespeare am Landestheater in St. Pölten

Wir sind noch einmal davongekommen - Zum Einstand der neuen Intendanz gräbt Daniela Kranz in St. Pölten Thornton Wilder aus

Um ein Haar

von Martin Thomas Pesl

St. Pölten, 6. Oktober 2012. Zum Einstand schenkt die Intendantin Bettina Hering St. Pölten eine Prise Virtuosität. Sie lässt Martin Wuttke einfliegen, eigens aus Berlin, und bringt damit, so wird gemunkelt, den Spielplan der Volksbühne gehörig durcheinander. Zwanzig Minuten lang deklamiert Wuttke vor dem Vorhang Texte von Robert Pfaller und René Pollesch, mit einem Eimer, einer Zigarette und seiner wuttkeschen Wucht. Mit diesem Eröffnungsmonolog über den "Beleuchtungswechsel" im Leben und wie wir nicht immer alles meinen müssen, was wir sagen, raubt er dem anfangs noch wie im Kasperletheater dazwischenrufenden Publikum den Atem und gibt vor, was das Landestheater Niederösterreich unter seiner neuen Intendantin einerseits bieten will: intelligente, vollendete Schauspielkunst.