Redaktionsblog - Der Onkel auf der Sänfte
Im Busch
21. Juni 2009. Ich hatte einen Großonkel, der im Jahr 1912 von einer Bremer Handelsgesellschaft nach Kamerun geschickt wurde, um in der Hauptstadt Yaundé, die man damals noch Jaunde schrieb, weil Kamerun unter deutscher Kolonialherrschaft stand, die Leitung der afrikanischen Vertretung der Gesellschaft zu übernehmen. Der Onkel wurde sehr alt, fast hundert nämlich, weshalb mir seine Schilderungen des afrikanischen Kapitels in seinem Leben noch ausgesprochen lebhaft in Erinnerung sind: zwei Jahre, die am Ende seines Lebens fast den gesamten Raum seines Gedächtnisses eingenommen hatten.
Bei Ausbruch des ersten Weltkrieges musste er zurück nach Deutschland, vor dessen Bedrückungen er doch bis kurz vor den Äquator zu entkommen versucht hatte.
Bis heute sehe ich ihn im Osnabrücker Haus meiner Lieblingstante, die seine Tochter war, sitzen, wo er als alter Mann zwei große Zimmer bewohnte: vor einem monumentalen Bücherschrank aus Eichenholz, auf dem neben einer klassizistischen Marmorbüste Goethes auch mehrere vergilbte, riesige Elefantenstoßzähne und afrikanische Masken standen. Auf dem Boden lagen über schweren Orientteppichen die Felle afrikanischer Rinder und auch ein Löwenfell, soweit ich mich erinnere. Und wenn ich zu Besuch war, dann liebte ich es, auf einem, mit merkwürdig archaischen Mustern verzierten Hocker zu Füßen des alten Mannes zu sitzen, und seine afrikanischen Geschichten zu hören.
Heute fällt mir vor allem ein, wie er von seinen Dienstreisen ins Landesinnere Kameruns erzählte, in das es in jenen Jahren noch keine Verkehrswege gab, weshalb die Kolonialherren dorthin durch den Busch auf Sänften transportiert wurden, die von Menschen getragen werden mussten, die man damals die "Eingeborenen" nannte, von Kamerunern also.
Und der Onkel, der ein gebildeter Mann war und die deutsche Klassik auswendig konnte, vertrieb sich, und wie er glaubte, auch die Zeit derer, die ihn trugen, damit, dass er oben auf seiner Sänfte Goethes Faust oder anderes einschlägiges deutsches Bildungsgut rezitierte und den Eingeborenen, den sogenannten, kund und zu wissen gab.
Besonders liebte er es, auf diesen Reisen durch den afrikanischen Busch Goethes Flüchtlingsepos über eine Liebesgeschichte in den europäischen Nachwirren der französischen Revolution, "Hermann und Dorothea" zu deklamieren, und bis heute höre ich seine alte, kraftlose Stimme noch daraus die brüchigen Verse zitieren: "Alles regt sich, als wollte die Welt, die gestaltete, rückwärts/ Lösen in Chaos und Nacht sich auf und neu sich gestalten."
Darin er auch sein Lebensgefühl kurz vor Ausbruch des Krieges ausgedrückt fand, ohne dass er je einen Sinn dafür entwickelt hätte, dass dieser Krieg irgendetwas mit dem jungen Mann zu tun haben könnte, der Goethe zitierend auf dem Rücken von Afrikanern durch die Wildnis getragen wurde, die er doch selbst als Befreiung von der repressiven wilhelminischen Welt empfunden hatte, und nun Afrika dafür mit Goethe etwas zurückzugeben glaubte.
Das Bild vom Goethe zitierenden Onkel auf der Sänfte fiel mir jetzt angesichts der Entscheidung der Bundeskulturstiftung wieder ein, das Projekt von Christoph Schlingensief zu fördern, ein Festspielhaus in Afrika zu errichten. "Ein Haus, das afrikanische und europäische Kulturen verbindet und so zu einer Erneuerung der totgespielten Oper führt. Und ein Gedanke, der den krebskranken Schlingensief mit Lebensenergie füllt," wie es auf der entsprechenden Internetseite heißt. Als Standort im Gespräch ist Kamerun, wie man hört. Oder vielleicht auch Burkina Faso, eines der ärmsten Länder der Welt.
(sle)
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Es wurde nicht Goethe vorgetragen, sondern Heiner Müller inszeniert, in der offiziellen Landessprache Französisch sowie in zwei Nationalsprachen Burkina Fasos und das Theater war bei jeder Vorstellung so voll, wie die Pariser Metro zur Hauptverkehrszeit. Ein Publikum, wie das dortige, das keineswegs 'ganz andere Probleme hat', sondern brennend wach jedes Wort und jede Geste verfolgt, in Kontext zur eigenen Lebenssituation stellt und mit lebhaften Reaktionen den 'Zuschauerraum' unter freiem Himmel zu einem kollektiven Denk-Raum werden lässt würde ich gerne einmal in einem unserer Theater antreffen.
Die Arbeit und der Aufenthalt in Ouaga waren eine der wichtigsten Erfahrungen meines Lebens, denn das Begreifen eines anderen Welt- und Menschenbildes verändert das Begreifen des eigenen Welt- und Menschenbildes. Und ich glaube, wenn solch ein verändertes Begreifen breiter in unsere Wirklichkeit einfließen würde, veränderten sich vielleicht nicht nur die Verhältnisse bei uns, sondern dürfte sich das auch endlich auf unseren Umgang bzw. Nichtumgang mit der Existenz Afrikas auswirken.
Der Scheu, dem ausbeuterisch zerstörten Kontinent auf Augenhöhe zu begegnen und ihn somit auch (arbeitend) zu betreten, liegt ein postkolonialistisches 'Mitleid mit den Leidenden' zugrunde, das überflüssig und unproduktiv ist. Afrika ist nicht nur keineswegs bedauernswert und rückständig (vor allem nicht im Geist), es glaubt auch nicht im Geringsten an eine kulturelle Überlegenheit der ehemaligen Kolonialisten. Es hat allerdings ein Problem mit den Problemen all derer, die ihm - in welcher Absicht und aus welchem Grund auch immer - moralphilosophischen Beistand andienen.
Afrika ist nicht bloß Opfer und will auch nicht bloß Opfer sein. Und es will auch nicht für unsere Hilflosigkeit büßend 'allein bleiben'.
Im Gegensatz zu unserer zentralistischen Gesinnung, ist die dortige Denkweise geprägt vom Interesse an der Kommunikation mit den anderen Kontinenten. Und vom Interesse, nicht weiterhin als traumatisierte Nachfahren von durch den Busch führenden Sänftenträgern betrachtet zu werden.
Was immer Schlingensief in Burkina Faso unternehmen wird, die mit Sicherheit substantielle Erfahrung sei ihm nicht nur gegönnt, es sei auch deutlich gesagt, dass er zu einem Versuch ansetzt, auf den in Burkina Faso jeder, absolut jeder hofft. Wo immer man dort zu Gast ist, wird einem gesagt: 'Kommt zu uns, lasst uns zu euch kommen, denkt, kommuniziert, lebt mit uns. Nehmt an unserer Welt teil und lasst uns an eurer Welt teilhaben. Nichts brauchen wir nötiger, als das. Den Austausch und die gemeinsame Zukunft.'
Dass die Bundeskulturstiftung Christoph Schlingensiefs Projekt - das genau diesem Appell entspricht - fördert, halte ich für eine ihrer besten Entscheidungen.
Anmerkung der Redaktion: Es handelt sich bei diesem Kommentator um den "wirklichen" Christoph Schlingensief. Die Redaktion hat nachgefragt.
Sie sind doch auch ein gewisser Zyniker, deshalb sollten Sie Kritik auch verkraften. Ich gönne Ihnen jeden Euro in Afrika, ob Sie eine Sänfte wollen oder nicht. Errichten Sie Ihre Spielstätte und inszenieren Sie darin einen Gottesdienst mit dem Titel "Die Kirche des Mutes". Ich persönlich betrete freiwillig keine Kirche - aber das ist Geschmacksache.
Sie kommen, mit knapp fünfzig Jahren, das erste Mal nach Afrika. Sofort spielen Sie Theater, besuchen Dörfer, leben vier Wochen im Kindergefängnis (??), vergeben Stipendien, schaffen Freiräume und lassen Regen fallen. Ihren Post schließen Sie mit: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ Wirklich? Dass Afrika, unter anderem wegen dieses guten Tuns zahlloser weißer Männer, seit Jahrzehnten nicht vom Fleck kommt, spricht sich herum. Und selbst wenn man anderer Meinung ist – hätten Sie nicht sagen können: „Ich bin das erste Mal hier. Ich weiß zu wenig. Es gibt schon zu viele andere, die helfen. Die Probleme sind komplex“? Hätte das nicht Ausdruck von Respekt sein können? Andere Länder kriegen diesen Respekt, jeder billigt China, Vietnam, Indien, Brasilien zu, ein komplexes Land mit komplexer Kultur und komplexen Problemen zu sein. Afrika nicht. Jeder Soap-Star, jeder Volkstrompeter, jeder Avantgardekünstler glaubt, er könne in Afrika „ein bisschen die Welt verändern“. Die Motive sind sicher redlich. Aber sie wachsen auf dem Boden der Missachtung für diesen Kontinent und seine Menschen. Und diese Missachtung – nach langem Aufenthalt oft Verachtung – teilen fast all die zahllosen Helfer, die ich auf meinen Afrika-Reisen getroffen habe.
(...). da klatscht der beitz.
Kolonial wäre die Oper neben dem Rohstoff-abbaulager, damit die Chefs und ihre Familien abends mal wieder etwas Heimat spüren. Sagt mal lest ihr hier überhaupt was die Leute schreiben? Mir scheint es so zu sein, dass Deutschland jedem Versuch etwas zu neu zu probieren, gleich die Auswegslosigkeit, die Sinnlosigkeit und die Unmöglichkeit zeigen muss. Warum? Weil Deutschland schon immer alles wußte ? Oder weil Deutschland diesen großen "Erlösungs-Versuch" im 2.Weltkrieg noch immer nicht verdaut hat? Ich mag die Geschichten von Frau Langhoff oder auch von Herrn Nix. Es geht weder um die Erlösung Afrikas, noch Deutschlands, weder um die von Schlingensief, noch sonstwas... Erlösung ist ein schwammiges kollektives Täuschungsmnanöver. Aber die Zukunft so zu gestalten, dass dann Leute wie ich später hier was schreiben können, ist wunderbar! Auch wenn ich nicht weiß, was diese Seite wirklich mit diesem Blog im Schilde führt. Mag diese Frau Slevogt nun ihren Onkel oder hat sie Angst, dass man ihr das nachher vorwerfen könnte? Ich kenne sie nicht. Vielleicht ist sie ja so berühmt, dass sie in ihren Kreisen zwischen Negern und Heller 2. aufpassen will. Mein erstes deutsches Gedicht war übrigens:
Gleich und gleich
Ein Blumenglöckchen
Vom Boden hervor
War früh gesprosset
In lieblichem Flor;
Da kam ein Bienchen
Und naschte fein.
Die müssen wohl beide
Für einander sein.
... von Goethe ! .... Herzlichst Sophie Diallo
Christoph wird sein kulturzentrum bekommen.
Es wird großartig sein und eine weltneuheit--
Jedem zugänglich, ganz gleich welche hautfarbe, nationalität oder alter er/sie trägt.
Es wird ein tempel der kunst und des wissens sein, der verständigung, freundschaft und liebe...
Und deshalb nicht mehr wegzudenken aus afrika!
Auf die zukunft!
Ein Festspielhaus in Westafrika? Kulturpaläste gibt es in der Tat eine Menge, vor allem in den grossen Städten wie Ouagadougou. Zumeist sind die Vorstellungen schlecht besucht und das liegt nicht nur an der Qualität der Aufführungen. Im Zuschauerraum versammeln sich Entwicklungshelferlein und Touristen, vielleicht noch eine kleine afrikanische, aber durch und durch westlich geprägte Elite.
Will man Theater für die „normalen“ Leute machen, sollte man sich bewegen, das heisst in den Vierteln spielen – meine letzte Arbeit wurde fünfmal in Bamako gezeigt, jedes mal auf einer anderen Bühne, wenn man das denn Bühne nennen will. Die Zuschauer waren aus dem jeweiligen Quartier und in irgendein Festspielhaus wären sie, denke ich, nie gegangen. Ich plädiere also für ein mobiles Festspielhaus, einen Karawanenpalast, ein Studio Landgraf für die Burkinabes.
Kultureller Austausch: Klingt gut, fand ich aber wirklich schwierig. Vielleicht sind ja die schon vorhandenen Trommel- und Tanzworkshops, wo sich Europäer für zwei Wochen ganz afrikanisch fühlen besser als nichts, aber oft führen sie doch in erster Linie zu Romantizismen, die immer nur unsere Vorstellungen von Afrika und Afrikanern reproduzieren. Und selbst wenn man es ernst nimmt, manchmal ist es wie damals zwischen Ost- und Westdeutschland. „Bei uns ist das so.“ „Und bei uns ist das so?“ Und weiter? Trommeln wir noch ein bisschen. Wie überwindet man kulturelle Grenzen, die sich auch und vor allem in der Kommunikationsstruktur bemerkbar machen? Und von der anderen Seite? Die meist vergebliche Hoffnung eine europäische Frau/einen europäischen Mann zu finden, der einen mit nach Europa nimmt, zumindest aber sein Geld teilt, wirklich teilt….und das ist keinem Afrikaner zu verdenken. Arme und Reiche können nur schwer Freunde sein.
Schulen: Nicht schlecht, aber z.B. viele der Migranten, die sich Richtung Europa aufmachen, haben einen vergleichsweise gute Schulausbildung. Ihr Problem ist, dass sie keine adäquate Arbeit finden. In Westafrika gibt es ein Heer von arbeitslosen Schulabsolventen. Junge Menschen zwischen Tradition und Moderne, denen es nicht gelingt ihren Platz in der Gesellschaft zu finden.
Was man bei Mankells in Mozambique über Burkina Faso lernen kann, weiss ich nicht. Ich zumindest würde keinen Norweger fragen, wie man Theater in Portugal macht.
Aber vielleicht geht es ja nicht um Entwicklungshilfe, sondern doch eher um Fitzcarraldo. Und dann, finde ich, ist dieses Projekt völlig in Ordnung. Denn zerstören kann man zumindest in Ouaga kaum noch etwas. Dort ist der Westen längst angekommen. Ganz abgesehen davon: Wer glaubt Afrika vor irgendetwas bewahren zu müssen, spricht diesen Menschen dort die Urteilskraft ab.
Möge das Projekt gelingen. Mögen die Menschen, die daran beteiligt sind viel reden und viel lachen. Das kann man in Westafrika nämlich besonders gut.
Künstlerische Entscheidungen fällt letzlich der Künstler. Aber der Gedanke hat mir gefallen: Ein Festspielhaus mit Schule für Altenessen! Was wäre das für ein guttuender Wahnsinn...
Ich wünsche auf jeden Fall, dass jetzt in den schwierigen Zeiten hier, viel Geld und Unterstützung für das Projekt zusammenkommt. Dass die Regierung mit einsteigt, ist doch eine große Hoffnung auf Langfristigkeit. Vielleicht macht die Idee auch Schule und man entstaubt so gleichzeitig die Goetheinstitute. Ich find`s sehr spannend. Auch die vielen Fragezeichen. Das ist doch wunderbar.
Wie sollen afrikanische Bauern auf die Beine kommen, wenn Europa subventionierte Produkte Fleisch und anderes nach Afrika verkauft und der einheimische Bauer/Produzent seine Produkte nicht los wird. Wenn wir Kaffee, Kakao usw. viel zu billig in Afrika einkaufen, weil Großabnehmer die Preise drücken. Wenn Konzerne wie Monsanto versuchen das Saatgutmonopol zu erlangen und kein afrikanischer Bauer sich dieses Saatgut noch zukünftig leisten kann. Wenn Ölkonzerne landschaftliche Wüsten hinterlassen und wir dafür billiges Benzin verschwenden.
Entwicklungshilfe ist nicht per se gut. Im Gegenteil.
Fairer Handel und Hilfe zur Selbsthilfe, alles andere ist letztlich kontraproduktiv und heuchlerisch. Erst wenn wir das begriffen haben – alle - und auch praktizieren, könnte man in ferner Zukunft an Opernhäuser denken.
Ruft es von den Theater- und Opernbühnen (den schon bestehenden) dieser Welt, jeden Tag. Büchners „Hessischer Landbote“, Brecht und alle die Anderen mögen euch den Weg weisen.
Über welche Summen reden wir eigentlich???
Ihr tut so, als wär das euer Geld, was dort ausgegeben wird, gar verschleudert wird. Das ist doch lächerlich.
Was ich allerdings wirklich gefährlich finde ist das pseudointellektuelle Herumgewaber. Dieses sich im Kreis drehen von wir waren schon mal da, da haben wir da Unheil angrichtet, jetzt dürfen wir da nicht mehr hin, die kommen schon allein zurecht, naja vielleicht kratzen sie auch alle ab, dann ist es halt so, nee baun wir noch n paar brunnen, aber den rest müssen sie sich selbst besorgen...
also ich war noch nicht in afrika, ich hab auch niemanden kolonialisiert, ich sag auch nicht, die "neger" sind alle schweine oder das sind alles schlechte oder gute menschen. Ich hab keine Ahnung, aber ich würde sofort ins Festspielhaus fahren und mich gern mit anderen Künstlern treffen, denn ich weiß überhaupt nichts. Und ich habe keine Lust mehr auf diese herbeidiskutierte Distanz zu Problemen. Immer die eigene Haltung problematisierend. Was bitte wäre denn das Problem, wenn jemand etwas tut, was jemand anderem hilft, aber er hat es mit der falschen Haltung getan. Vielleicht ist hilft auch nicht das richtige Wort, vielleicht machen beide etwas gemeinsam und profitieren vom anderen, aber hat deshalb der weiße die falsche Haltung nur weil er vom schwarzen profitiert? oder hat der schwarze die richtige haltung, weil er vom weißen profitieren will, denn jetzt ist er ja auch endlich mal an der reihe?
und warum bitte sollte es kultur in afrika nicht geben? warum keinen kulturellen austausch? wir sprechen von einem ganzen kontinent. legen wir hier die theater lahm, weil in rumänien leute hungern? oder weil weißrussland eine diktatur ist oder in russland politische gegner umgebracht werden?
alle beschäftigen sich heutzutage mit ihren kindern wahrscheinlich mehr als je zuvor. ich setze mich auch mit meiner tochter ans klavier, weil sie spaß daran hat, male, singe tanze mit ihr und versuche über die kultur mit ihr ins gespräch zu kommen. alle wissen, dass das für uns menschen extrem wichtig ist, eben nicht nur sauber, satt und trocken zu sein. warum sollte das in afrika nicht so sein, warum sollte nicht auch dort kultur ein wichtiges kommunikationsmittel sein im intellektuellen aber auch im ganz alltagspraktischen sinn. und ich meine wirklich sein nicht werden. und wenn es kultur gibt in verschiedenen ländern, warum sollten wir uns darüber nicht austauschen? ich kriegs nicht rein in die birne echt nicht.
ihr lest doch auch alle proust und marquez oder wen auch immer?
HÄÄÄÄÄ
grüße, a
überall, wo neue bühnen eröffnet werden (was ohnedies magelware ist) gibt es jubel und tra-ra und super tolle tv-berichte und jetzt kommt da einer (schlingensief), der mal was in afrika auf die füße stellen will und schon gibt es nörgler und kritiker - warum?
weil man ein festspielhaus in afrika gründen will?
weil man den afrikanern lieber nur essen, kleidung usw... schicken sollte, anstatt dieses land auch mal kulturell gesehen in den vordergrund zu rücken?
weil es sich bei dem initiator dieses vorhabens um einen schlingensief handelt, der ohnedies stets nur darauf aus ist zu provozieren? was will er denn damit nun wieder bezwecken? (volksmeinung, nicht meine... @ christoph schlingensief ;O) )
hm, sonderbare gründe, oder?
ich finde, man muss afrika nicht immer als den armen bemitleidenswerten kontinent sehen...
was unterscheidet - rein kulturell gesehen (und darum sollte es ja hier gehen!) - afrika von irgendeinem anderen platz auf dieser welt?
nichts, oder?
doch! eine menge...
und ich betrachte afrika in dieser diskussion nicht als das arme land, das ausgebeutet wurde, dem man wieder was zurück geben muss und auch nicht als das arme hungerleidende afrika! darum soll es hier, meiner meinung nach, (endlich!) einmal nicht gehen!
im zuge meines studiums (@christoph schlingensief: sie sollten meinem damaligen professor joachim fiebach von ihrem projekt erzählen, der würde ihnen die füße dafür küßen!) habe ich mich ein jahr intensiv mit dem THEATER IN AFRIKA auseinander gesetzt (bücher gelesen, vorträge besucht, referate gehalten, videos analysiert, arbeiten geschrieben,...) und konnte rasch bemerken, dass wir von den schwarzen echt noch was lernen können! da "unten" findet noch theater pur statt mit seinen riten und kulten - allen nörglern würde ich mal empfehlen sich mit dieser seite afrikas auseinander zu setzen - es lohnt sich, bestimmt!
Zudem hat gerade der westliche Kapitalismus bereits viele herkömmliche Strukturen in Afrika zerstört (und ist längst auch in China angekommen, nur in einer anderen Form). Meines Erachtens müsste es also um ein wechselseitiges Voneinander-Lernen gehen, nicht allein um die Expansion der "deutschen Kultur". Schließlich muss nach Frantz Fanon auch mit Gegengewalt gerechnet werden. Die Vorstellungskraft ist unendlich, und nicht jede/r hält es mit Kant: "Handle so, dass die Maxime deines Willens jederzeit zugleich als Prinzip einer allgemeinen Gesetzgebung gelten könne."
Denn in Wirklichkeit zählt nicht, was du SAGST, sondern WAS DU TUST! Für alle gilt das - also denkt mal über euch selber nach, alles Gute, KaRL
Es hat bereits alles, was es braucht:
einen Namen, einen Wohnort, jede Menge Onkels und Taufpaten und nicht zu vergessen..
Wechselwindeln für die nächsten zwanzig Jahre...
Ja, ich hätte es anders ausdrücken müssen: Es kommt darauf an, was "ich" im Leben TUE und nicht so sehr darauf, was ich SAGE! Da ist es manchmal überflüssig, mich zu rechtfertigen, weil meine Handlungen für sich selber sprechen...(Und @46: Ich habe kein LAGER und möchte auch niemanden einladen, sollte ich das?)
Natürlich sind auch Worte und geschriebene Kommentare gelegentlich angebracht, scheinbar muss ich das noch dazu sagen - aber peinlich braucht einem nichts zu sein, das widerspricht der freien Meinungsäußerung, Bettina! Hab mich nicht aufgeregt.
Ein Gespräch lebt mit dem Blickkontakt und der Augenhöhe! Alles Gute, Karl
weitere Missverständnisse nach sich zieht – ist das so gewollt? Von mir nicht! Kein Wort von dem, was Sie Jeanne, mir in den Mund legen, habe ich geschrieben, oder auch nur im Entferntesten gemeint!
Über das Projekt von Herrn Schlingensief hatte ich mich überhaupt nicht geäußert, darüber kann und möchte ich auch gar nichts sagen! Es ging mir in meinem – Höchstpegel-Kommentar – um die Art der Diskussion. Das Gespräch an sich, das war – aus meiner Sicht- ins Wasser gefallen. Es ging nur noch um Rechtfertigung eigener Standpunkte und die
gleichzeitige Demontage der Argumente des Gesprächspartners. (Was sich inzwischen ganz auf meine Person verlegt hat, wie schmeichelhaft!)
Und, Bettina, da wär ich gar nicht drauf gekommen, dass hier statt verbal mit Schrifttext
„agiert“ wird – aber auch bei einem schriftlichen Dialog kann man seinem gegenüber auf gleicher Augenhöhe begegnen. Aber manche ziehen es vor, sich mit abwertenden Äußerungen über die anderen zu stellen, aber da oben stehen sie (auf lauter Dummköpfen)
auch nicht sehr stabil.
Mein Fazit: Die Diskussion über das Projekt ist ins Wasser gefallen! Ob die Diskussion ertrunken ist?
Alles Gute, Karl
was bringt es hier mit barthes, kant und steinmeier anzurücken.
ich finde es einfach widersinnig, komplizierte probleme durch noch kompliziertere zitate aus fremden zusammenhängen erklären zu wollen. ich halte das schon in der sog. wissenschaft für eine fragliche praxis und in einem solchen forum für eine pädagogische art des eier zeigens.
was war nochnmal mit afrika?....
Ob ein Staat - seit 1960 unabhängig - der auf der Suche nach seiner eigenen Identität ist, dessen Gebäude für ein Nationalmuseum gerade einmal 4,5 Jahre alt ist, nicht anderes als
"Ein Haus, das afrikanische und europäische Kulturen verbindet und so zu einer Erneuerung der totgespielten Oper führt." wie es auf Schlingensiefs Internetseite heißt,
für den Aufbau seines eigenen Nationalbewusstseins wichtiger findet, diese Frage sollte zumindest erlaubt sein. Picasso hat auch keine Malschule in Afrika gebaut.
Hilfe zur Selbsthilfe wäre allemal besser, als - ich wage es - Kultur-Kolonialismus und Opernhaus. Ersteres wäre auch wohl mehr im Sinne von Frantz Fanon, wenn man ihn denn hier schon erwähnt.
in meinem kommentar habe ich "land" und "kontinent" lediglich als synonym verwendet, um zahlreiche wortwiederholungen zu vermeiden (Ich hoffe alle geographen verzeihen mir) ...bei genauem lesen des artikels wird dies auch ersichtlich (es wird sowohl von "land" als auch von "kontinent" geschrieben)!
aber danke trotzdem für den versuch einer nachhilfestunde in erdkunde!
@ Marie: Steinmeier muss in diesem Kontext genannt werden, weil er einer der finanziellen Unterstützer des Projekts ist. Kant habe ich zitiert, da die Befolgung des kategorischen Imperativs und das realpolitische Handeln möglicherweise in einem paradoxalen Zusammenhang stehen. Roland Barthes passt deshalb, weil er als Schriftsteller viel gereist ist und sich schreibend mit fremden Kulturen, sei es Marokko, sei es Japan ("L'Empire des signes"), auseinandergesetzt hat. An diesen Texten Barthes' lässt sich zeigen, dass er eine fremde Kultur immer nur gleichsam "inszeniert" hat, weil er sich dessen bewusst war, dass er eine fremde Kultur nie als solche bzw. von innen heraus darstellen könnte. Gleichwohl lässt sich die Differenz bzw. die Gleichzeitigkeit der Ungleichzeitigkeit zwischen zwei Kulturen (insbesondere der Ersten gegenüber der Dritten Welt) herausarbeiten.
Und warum soll ein Frau eigentlich nicht auch mal ihre Eier zeigen, mm?
Aber Sie haben recht:
es ist an der Zeit, was zum Thema zu sagen.
Ich wage folgende Hypothese:
Die von Herrn Schlingensief geplante Festhalle mit Schule, Speisesaal und Krankenstation (?), auf jeden Fall nicht nur Opernhaus, sondern Keimzelle für ein kleines Dorf, ich nenne es mal umfassend "Projekt".
Dieses Projekt löst NICHT die Probleme Afrikas, und so wie ich das verstehe, erhebt es auch gar nicht diesen unerfüllbaren - und wie viele Postende richtig erkannt haben- paradoxen- Anspruch. Oder doch, Herr Schlingensief? Bitte korrigieren sie mich!
Wer hätte da eine pauschale Lösung, wie die durch Kolonialgeschichte und jahrzehntelanges Eingreifen der "ersten Welt" zerstörte Eigeninitiative, die aber in vielen kleinen Einrichtungen und Projekten aufkeimt - gerettet werden kann? Es behaupten zwar einige hier, genau zu wissen, was los ist (ich weiß es nicht!), aber eine einzig richtige Lösung für Afrika gibt es nicht, da sind wir uns einig, oder?
Was also, wenn dieses Projekt zwar nicht die Probleme des ganzen Kontinents löst, dafür aber vor Ort Entwicklungschancen für die beteiligten und umliegend lebenden Einheimischen bringt? Was, wenn sich hieraus eine Kooperation zwischen der "fremden" und der "eigenen" Kultur mit gegenseitiger Befruchtung entwickelt?
Von den Problemen, die sich vor Ort und im Laufe der Zusammenarbeit ebenfalls ergeben werden, will ich gar nicht reden. Sich dennoch daran zu wagen, und zu sagen: Ich will da mitmachen! das ist mutig.
Herr Schlingensief, durch Ihre Prominenz bekommt das Projekt viel (auch finanzielle) Unterstützung. Durch ihre Prominenz werden sie hochgelobt - aber, wie man hier an vielen Kommentaren sieht - auch scharf kritisiert und zurechtgewiesen. Da müssen Sie durch.
Meine bescheidene Anmerkung wäre, sich über die notwendigen Erklärungen hinaus nicht übermässig zu rechtfertigen, denn die Kraft und Energie sollte besser dem Projekt an sich zugute kommen.
Aber das ist, wie gesagt, nur meine subjektive Meinung, ich kann mich täuschen.
Experten gibt es hier genug, alles Gute, Karl
wer opernhäuser in afrika für notwendig hält, hat nicht begriffen, dass es da eine tiefverwurzelte tradition gibt (geschichtenerzähler, zauberer...). die ist viel funktionaler und dichter an den leuten dran als sowas elitäres wie ein opernhaus. ich glaube aber schlingensief gefällt gerade das absurde, halluzinogene an dieser idee.
dass meine kritik, mit "du hast ja nicht verstanden" abgeschmettert wird hatte ich erwartet.
jetzt möchte ich aber doch genauer auf dich eingehen:
dass steinmeier hier her gehört ist klar. nur lasse ich mir nicht gefallen, dass man ihn mit einem humanistischen bildungisdeal zusammenbringt, und das humanistische bildungideal dann samt dem apparatschik steinmeier in die tonne tritt. in dem zusammenhang noch ein bisschen kant dazu
und die wortsuppe ist perfekt.
wenn ich die argumentaion nochmal aufdrösele kommt etwa folgendes heraus:leute die sich das humanistische bildungsideal auf die fahne schreiben, können meistens ihren eigenen ansprüchen (ergo kategorischer imperativ) nicht gerecht werden.
deshalb lassen wir uns doch lieber auf den ewig desillusionierenden bathes ein: aber, um festzustellen, dass sich die eigenen kontexte verschieben sobald man in eine andere kultur mit anderer sprache gelangt, muss man keinen ollen barthes gelsen haben. und um dieser these gewicht zu verleihen muß man sich auch auf keine personale autorität wie bathes beziehen.
und übrigens müsste die berufung auf bathtes doch zu ganz anderen ergebnissen führen: dass es unmöglich bleibt, das fremde aus einer inneren perspektive darzustellen, dass immer nur selbst gelernt werden aber nie ganz richtig verstanden werden kann, müsste doch eigentlich heißen, dass schlingensief eine bildungsreise für sich selbst macht.
ist das mit subventionen zu rechtfertigen? sollte er sich nicht einfach ein bisschen urlaub nehmen und von seinem eigenen geld in afrika sich ein bisschen selbst verwirklichen???
etwas beibringen dürfen wir ja nicht, denn das wäre ja humanistisch ergo kapitalistisch.
niemand hat etwas dagegen, dass s. dort theater macht. nur wenn es politisch gefördert wird, dann muss er sich schon den neugierigen fragen stellen.
und wie wäre eine politische förderung zu rechtfertigen, wenn so oder so kein ziel damit verfolgt wird, sondern nur gelernt werden kann, und zwar nur von einem einzigen nämlich s.???
was ich sagen will ist. 1. stimme ich nicht mit dir darin überein was humanismus ist. deine auffassung wird dem humanismus nicht gerecht. humanismus heißt nicht unbedingt etwas beibringen, sondern hilfe zur elbsthilfe, berufung auf die eigene denkfähigkeit statt auf autoriäten etc.
2. kann ein theaterprojekt nicht politisch gefördert werden ohne dass ein politischer anspruch dahinter steckt. ich würde gerne einmal von dir hören wie eine politische rechtfertigung dass s. dort theater macht deinerseits aussieht.(ich wette du landest wieder bei humanistischen argumenten)
diese diskussion wird aber dadurch erschwert, dass deine argumente nicht offen daherkommen, sondern durch analogien suggeriert werden.
darum meine kritik an den vielen zitaten und der verunklarung
ps.: Lieber Herr “Schlingensief” (welcher davon überzeugt ist, genuin im Sinne von Schlingensief Kommentare verfassen zu können): Du irrst, wenn Du glaubst.
(Die Kommentare waren von Christoph Schlingensief. Die Red.)
@ 64: Karl, das klang doch jetzt ganz konstruktiv! ;-)
Mit den besten Grüßen
A.G.
Innigst
A.G.
Im Übrigen könnte der Hinweis von "Diesseits von Afrika" (57.) dem humanistischen Mythos insofern entgegenwirken, weil hier auf das ökonomische Funktionieren eines Kontinents im Kontext des globalen Finanzkapitalismus verwiesen wird.
Diese Problematik auch über den Weg der Kunst zu bearbeiten, ist ein zusätzlicher Schritt auf dem Weg in eine offene Zukunft. Und da bisher niemand genau weiss, wie das Projekt von Schlingensief eigentlich aussehen soll, kann man es meines Erachtens auch noch nicht kritisieren. Jemandem von vornherein egoistische Absichten zu unterstellen, das geht meines Erachtens an der Sache vorbei.
Schließlich würde ich sagen, dass künstlerische Projekte gefördert werden müssten, ohne irgendeinen politischen Anspruch darüber zu stülpen. Denn das würde der grundsätzlichen Autonomie der Kunst entgegenstehen.
bitte noch mehr intellektuellen-namedropping (vielleicht hat auch mal jemand in irgendeinem seminar was von einem afrikanischen philosophen gelesen - käme an dieser stelle sicher unheimlich gut)
hoffentlich liest schlingensief nicht mehr mit
Das Projekt an sich ist genügend erörtert, Oper, Kunst, Entwicklungshilfe in Afrika, Geschichte, Politik und Humanismus ausführlich behandelt – aber, wie weiter oben jemand sagte:
Das Karussel dreht sich weiter…eigentlich ist es eher ein Wirbelsturm mit starker Sogwirkung.
Lasse ich mich gerade instrumentalisieren, werde ich für jemand anderes Zwecke benutzt?
Er kann doch gerne machen, was er will – aber warum muss alle Welt, besser gesagt, warum muss ICH dem Aufmerksamkeit schenken?
Was ich als wichtigsten Punkt am Phänomen „schlingensief“ ansehe, ist, dass ihn niemand stoppen kann. Inzwischen wird er sogar von der „Bundesregierung“ gefördert, wurde zum Professor berufen, bekommt Preise, Auszeichnungen und viel Applaus. Das sei ihm gegönnt, das ist nicht der Punkt. Der Punkt ist: es schützt ihn niemand vor sich selber! Das müsste er selber tun, gibt aber heimtückischerweise diese Aufgabe an seine Kritiker, Bewunderer, Feinde und Freunde weiter. Und die treiben ihn durch ihre Reaktionen immer weiter an, wie einen Motor! Da werde ich mir nun tatsächlich ein eigenes Lager suchen und darüber nachdenken.
Alles Gute, Karl
Herr S. ist also unser Stellvertreter in einer wilden Ordnung, der das auslebt und künstlerisch umsetzt, was das Publikum (sein Organismus?) möchte - und was wir alle nicht vermögen? Spielt sich alles im kollektiven Unterbewußtsein ab und ist daher nicht greifbar, möchten Sie das damit sagen?
Ich persönlich möchte Herrn S. nicht zumuten, meine unausgesprochenen Lasten für mich zu tragen, ich kann es selber und ich bin lieber selber Künstler.
Ich denke auch nicht, dass er falsch oder mies ist - mit "heimtückisch" meinte ich den Umstand, dass ihn NIEMAND VOR SICH SELBER SCHÜTZT, dass ihn niemand vor sich selber schützen kann - AUSSER ER SELBER! Und das das Publikum auf tragische Weise daran beteiligt ist - Sie sagen selber, "wir" halten das Hamsterrad am Laufen.
Nun gut, dann hoffe ich, dass Herr S. integer genug ist, sich vom Hamsterrad abzukoppeln und nicht irgendwelche absurden Lasten zu tragen. Es sei denn, ER WILL ES SO. Und Sie schreiben, er möchte diese Position einnehmen.
Ich für meinen Teil kann darauf verzichten!
Alles Gute, Karl
das kanns ja wohl nicht sein!
irgendwelche staatlichen gelder werden in irgendwelche kunst gesteckt. und dann passiert irgendwas damit.
d.h das staatliche geld hat sich irgendwer unter den nagel gerissen, der jetzt keine verantwortung gegenüber über irgendwem mehr hat.
selbstverständlich ist jede kunst abhängig.
vom publikum das zahlt, oder von irgendwelchen politischen förderauflagen... oder von einem privaten geldgeber... oder von hierachien und klüngeleien im theater
kommt nur darauf an mit welcher bedingung man am besten klarkommt.
aber dann über diejenigen herziehen, dessen geld man gerade in die tasche gesteckt hat das nenne ich aber mal autonom...
übrigens hab ich jetzt auch keine lust mehr über jeden begriff der uns hier von irgendwem in die runde zum fressen vorgeworfen wird eine neue parallel diskussion zu führen, jetzt solls also die "autonomie der kunst" sein...
irgendwer bekommt irgendwelches geld um dann irgendwas damit zu machen kunst.
was die auswirkungen sein werden können wir nicht wissen. was die intention ist auch nicht.
also was diskutieren wir hier eigentlich noch.
schlingensief geh ruhig nach afrika
mir egal. mich interessiert es erst wieder wenn ich was von s. anschauen kann
untertänigst
corinna
Das ist der Kreislauf: biologisch, modisch, künstlerisch - jeder Atemzug bringt dich dem Ende näher... und wenn du dir zuviel davon reinziehst (die Summe ist zuuu groß für dich), dann -
„Geld ist das Blut der Armen“
–Also geh verantwortungsvoll und respektvoll damit um. Nimm für dich selbst nicht mehr als nötig und gib anderen soviel wie möglich, dann ist jede Summe okay.
Nur Verschwendung und Dekadenz würden sich rächen.
¡esto es obra tuya!
Hilfe zur Selbsthilfe meint für den jeweiligen Ort in eigener Verantwortung Strukturen zu schaffen – auch kulturelle – die es den Leuten ermöglicht, die Gestaltung ihres Lebens selbst in die Hand zu nehmen, ohne zukünftig auf Spenden angewiesen, abhängig zu sein.
Es versteht sich von selbst, dass dafür eine ökonomische Basis in Form von Arbeitsplätzen und einer Infrastruktur vorhanden sein muss, die es den Leuten ermöglicht sich selbst ein qualitativ besseres Leben aufzubauen . Es meint das Afrika befähigt wird, als gleichwertiger Partner am Welthandel teilnehmen zu können und nicht nur zusehen darf wie seine Rohstoffe von den westlichen Industriestaaten ausgeplündert werden. Es meint – als Botschaft an Herrn Steinmeier - dass fairer Handel mit Afrika getrieben wird und statt Kultur-Kolonialismus à la Opernhaus, Kulturaustausch und -Inspiration à la Picasso, M. Makeba und all die Anderen betrieben wird.
Es grüßt der Oberlehrer, alles Gute, Karl
schlingensief macht tolles theater (meine meinung)
es ist nur eben unsinnig, gegen humanistische grundsätze loszuwettern und gleichzeitig dieses opernprojekt durchboxen zu wollen, denn:
siehe woher das geld kommt und welcher politische anspruch hinter diesem geld steckt
darüber wird man doch wohl noch zu diskutieren dürfen.
"Der Adler hat noch immer die meiste seiner Zeit verschwendet, als er die Krähe um Rat fragte"
¡esto es obra tuya!
Wenn ein Politiker sich mit Künstlern, Malern, Musikern und ihren Projekten schmückt - wie es auch Herr Wowereit gern macht, wie es auch Herr Schröder gern tat - heisst das naturellement NICHT, dass er dadurch eine Wahl gewinnt. Das hat hier auch niemand gemeint.
Aber wie wärs, wenn sich Herr S. selber als Mandatsträger zur Verfügung stellt? Er könnte ins Kultusministerium für Afrikafragen oder so.
Ach nein, das geht nicht - er ist ja schon der (gewählte oder selbsternannte?) Stellvertreter des Volkes für Aussenseiter-Angelegenheiten, dann wäre er ja eine Art Doppel-Agent...
Es bleibt spannend...
alles Gute, Karl
Von Opern keine Ahnung, Entwicklungshilfe auch noch nicht gemacht, dafür mal in NGO mitgearbeitet, Auslandserfahrung etwas, Afrika kaum, Teamarbeit geht so, aber in Organisation, Büroarbeiten, Kommunikation und Gestaltung bin ich nicht schlecht.
Werden Leute in absehbarer Zukunft gebraucht?
Das wär doch was.
Alora, ich habe keine Ahnung.
Mit Tamara: Künstler und schlingensief& Co. an die Macht -
oder:
"Keine Macht für niemand!"
oder - möge die Macht mit mir sein, mögen die Götter entscheiden, o dio mio...
Liebe tamara, was sind noch mal Idiosynkrasien (hat ja sicher nichts mit Idioten zu tun?), verzeihen Sie, ich bin so viel in Frankreich, da spricht man anders...
Das klingt verlockend: "Der künstler reitet mit der Macht, aber er verkennt sie nicht".
Wirklich, sehr verlockend, da möchte man gleich die Pferde satteln, das ist doch viel abenteuerlicher und wilder als die Sänfte, mit der alles angefangen hat.
Aber unsereins geht wohl besser zu Fuss...
Alles Gute, Karl
meine Antwort bezog sich auf die Allegorie (oder was auch immer) "der Künstler reitet mit der Macht...", daher macht es nicht soviel Sinn, mein "zu Fuß gehen" aus dem Zusammenhang zu nehmen.
Aber da es jetzt schon mal passiert ist:
wahrscheinlich kann man Macht haben und trotzdem zu Fuß gehen. Zu Fuß gehen heißt für mich:
aus eigener Kraft, Schritt für Schritt, auf dem Boden, auf der Erde, am nahesten dran an der Natur - man nimmt durch die Fußsohlen die erdige und kraftvolle Energie des Planeten Erde auf, das beruhigt,
es sei denn man läuft auf der Bundesstraße...
Nach Afrika komme ich naturellement nicht zu Fuß!
Alles Gute, Karl
¡esto es obra tuya!
Gerade fand ich folgendes Gedicht von Thenior:
Du spürst den Grund, der so richtig
unter der Sohle wegschmiert, nasser Lehm,
die Füße drehn sich im Matsch, und die große
Hundeschnauze vor der Brust hilft auch
nicht weiter, greif die Sterne, Fremder,
die Luft schmeckt kalt, dies ist eine neue
Plastikmilchkann für eineinhalb Liter,
und die gehst auf den Kuhstall zu, ohne
Taschenlampe, Wildgänse rauschen durch
die Nacht in deinem Kopf und die Bäuerin
sagt, na, kommt der Chef heut´selber
Milch holen.
Das ist doch keine Kunst, Karl?
Kann denn nur zu Pferde gemeinsam gehandelt werden? Ich denke, bei den berühmten Spaziergängen der Politker / Künstler wurden die besten gemeinsamen Entscheidungen getroffen - oder wars beim Dinner?
Und ja, Bettina, ich wurde mal von einem Pferd abgeworfen, vielleicht erklärt das meine zögerliche Haltung?
Wie ich schon sagte, Macht ohne Verantwortung ist fatal, daher ist Zögern durchaus angebracht.
Wer so stürmisch wie Carlos daherkommt, hat natürlich vom Schöpfer mehr Gaben mitbekommen, da kann ich nicht so mitreden.
Bei mir ist zwar auch Talent, aber ich gehe den steinigen Weg von (mangelnder) Disziplin, (zu wenig) Fleiß und viele spitze Steinchen des Selbstzweifels.
Aber das wolltet ihr doch nicht wirklich von mir wissen?
Alles Gute, Karl
es ist äußerst zickig und kleinspurig darauf hinzuweisen
ein kunstprojekt das sich seines politischen nutzens ohne jede erklärung und rechtfertigung sicher ist, zur rechtfertigung und klärung aufzufordern.
es ist äußerst zickig, danach zu fragen, in welcher weise da einer helfen will und wem eigentlich wirklich damit geholfen wird
es ist außerst zickig, die logik:
gerade weil es scheisse ist ist es wieder gut
die in der kunstwelt ja immer schön geschluckt wird in zusammenhang mit entwicklungspolitik in frage zu stellen
es ist auch äußerst zickig, die zusammenhänge von macht und kunst in der kulturpolitik nicht einfach als status quo zu schlucken und darauf noch schöne gedichte zu schreiben.
merkt ihr nicht, dass diese debatte rein garnichts mit schlingensief zu tun hat und
dass sich eben schlingsief da in ein terrain hineinbegibt, in welchem seine person völlig irrelevant wird.
Schlingensiefs Person ist in diesem Terrain (oder in der Debatte?) irrelevant?
Das würde mich interessieren, was er dazu sagt.
(Hinweis: Wenn Sie mit "er" Christoph Schlingensief meinen, dann schauen Sie mal weiter oben in der Diskussion. Die Redaktion)
Hinweis an die Redaktion: das "weiter oben" habe ich selbstverständlich (!) gelesen, war ja nicht zu übersehen.
Wie unschwer zu erkennen ist, meinte ich den gegenwärtigen Punkt @115, der nun von Ihnen ja eindeutig widerlegt ist, da auch Sie die Wichtigkeit von schlingensief für diese Debatte belegen.
Comprende?
Trotzdem; mir erscheint C.S. Idee in Afrika ein Festspielhaus zu bauen weder kolonialistisch noch dumm. Herr Schlingensief versucht doch nur mit seinen Möglichkeiten und seinen Träumen etwas zu erreichen.
Ist es denn kolonialistisch, in einem Kontinent etwas zu ermöglichen, dass ohne europäische Gelder vielleicht gar nicht möglich wäre?
Herr Schlingensief ist sich ja sehr wohl bewusst, dass er nicht Wagner in Afrika spielen kann, das wäre elitär, aber er möchte nach neuen Formen suchen, nach einem Diskurs zwischen europäischer und afrikanischer Kultur, eine Plattform für einen Austausch bieten. So zumindest habe ich seine Kommentare verstanden.
Und ist das nicht spannend? Benötigen wir nicht gerade einen solchen Austausch, um aus unseren kolonialen Schuldgefühlen herauszukommen? Müssen wir nicht erst die afrikanische Kultur von Grund auf neu begreifen?
Die Schule und div. weiteren sozialen Einrichtungen, die C.S. im Festspielhaus unterbringen möchte, sind doch nur eine logische Konsequenz aus der Grundidee eines Theaters ausserhalb des elitären, europäischen Denken über Kunst und Kultur. So wird das Theater zur Heil- und Lehrstätte, zu einem Treffpunkt der Kulturen und der Menschen. Idealistisch? Ja. Aber warum auch nicht?
Und die Kulturpaläste von denen hier gesprochen wurde... Sind sie nicht nach europäischem Vorbild von Klonialisten errichtet worden? Wieso ist es dann schlimmer ein neues Festspielhaus ohne historische Vorbelastung zu errichten, als in den Häusern des ehemaligen Unterdrückers Theater zu machen?
Lange Rede, kurzer Sinn: Herr Schlingensief, Ich wünsche Ihnen viel Glück und hoffe, dass sich Ihr Traum von einem Festspielhaus in Afrika erfüllen wird. Und bis Weihnachten dauert es leider noch viel zu lange. David Koch
Mein Vater hat früher einen Witz über Karl erzählt: Karl war überall auf der Welt, kannte viele berühmte Leute und liess sich gern Arm in Arm mit den Promis oder neben ihnen ablichten. Seinen Freunden am Stammtisch zeigte er gern seine Lieblingsfotos: Karl mit Franz Beckenbauer, Karl mit Willy Brandt, Karl mit Sophia Loren, Karl mit Heinrich Böll, Karl mit Dali und immer so weiter…
Eines Tages machten die Stammtisch-Kumpel eine Reise nach Rom und besuchten auch den Petersplatz. Eine große Menge bildet sich und jubelt und schaut hoch zur Tribüne als der Pabst erscheint.
Einer der Freunde nimmt sein Fernglas und guckt sich das genauer an, stößt dann seinen Kumpel in die Rippen, zeigt nach vorn und sagt „Mensch, sag mal, - wer ist denn der Typ da vorne neben Karl?“
Es darf gelacht werden, manche gehen ja auch zum Lachen in den Keller,...
Ich muss Sie enttäuschen ich bin NICHT Carl Hegemann, dieser ist mir noch nicht mal persönlich bekannt. Vielleicht hilft es Ihnen, wenn sie sich mich als eine Art Rumpelstilzchen vorstellen – bloß ohne Märchen (!), das kommt der Sache schon näher.
Bettina, nein, es wurde keine Metapher geritten, ich bin da ausnahmsweise sehr realitätsnah: es war ein Schimmel, ich war 10 Jahre alt und das Pferd hiess „Diabolo“ – das ist eine wahre Geschichte. Mein Steißbahn schmerzte tagelang. Daher mein Respekt vor Pferden.
Und in der Wahl meiner Fortbewegungsmittel bin ich gelegentlich flexibel : ), fahre Bahn, Fahrrad und weite Strecken mit dem Flugzeug – wer hätte das gedacht. Es ist nur zu wahr, meine Kreativität wird mir etwas mehr Flexibilität danken, woher wissen Sie das?
Über Nacht ist meine Diskussionsfreude irgendwie erlahmt, und wenn ich mir das hier so anschaue, kann ich nur jedem (!), jedem auf seine Weise recht geben. Es STIMMT ALLES, aber nur was anschließend in Handlung und sichtbares Ergebnis umgesetzt wird, zählt eines Tages. N´est-ce pas? Und wenn es nur der Impuls dazu ist. Alles Gute, Karl
Kein Witz ist, heute im Ersten läuft (läuft?)der Film Deutschland, deine Künstler - Christoph Schlingensief. von Sybille Dahrendorf.
Traurig ich - jetzt ende - Grusse Leon
Hier reden sich die Temperamente in Fahrt, das ist ganz nach meinem Geschmack, me gusto mucho!
In Afrika ist es ja auch ziemlich heiß, caliente.
Aber mal besser trotzdem einen kühlen Kopf bewahren, amigos.
Trying to organize a global revolution, fight for global social and ethical standards contact email: chegueverra@gmx.org
We are the people, we are the power.
Need time and organization.
Aber das hat der schimmel sicher nicht gewollt... Oder er hat schon damals gespürt, daß klein-karl tief im herzen ein fußgänger ist und des pferdes rücken nicht genügend achtet. Doch nach über 40 jahren sollten sie endlich frieden schließen, karl, es entgehen ihnen inspirative momente! Und schließlich gehen sie ja auch weiter zu fuß, obgleich sie sicherlich ungleich öfter über ihre eigenen füße gestolpert sind...
Kommen wir von meiner geschätzten Person wieder zum Mittelpunkt: Herr Schlingensief und das Opernprojekt in Afrika.
Gestern Abend habe ich das Fernseh-Portrait über Herrn Schlingensief gesehen, fühle mich
aber immer noch nicht befähigt, über ihn oder sein Projekt zu urteilen.
Grundsätzlich finde ich es für jeden Menschen wünschenswert, eine Vision von seinem Lebenswerk zu haben und wenn er sich die Möglichkeit schafft und die Umstände es zulassen, sollte er es verwirklichen.
Viele Beispiele zeigen, dass es meist für andere Menschen ein großer Gewinn ist, wenn jemand seine Herzensangelegenheit verwirklichen kann.
Hindernisse, Neider, Zweifel, Anfeindungen und Kritik gab und gibt es da selbstverständlich – aber ratsamer ist es, das Augenmerk auf die unterstützenden, konstruktiven und kooperativen Leute (ob einheimische Afrikaner, Freunde, Mitarbeiter, Geldgeber, Politiker, Ratgeber, Experten, Journalisten und selbst konstruktive Kritiker) zu richten, denn für diese ist es ebenfalls ein Teil ihrer Verwirklichung – und so würde das Ganze ohnehin ein „Gemeinschaftsprojekt“.
Alles Gute, Karl
Aber, amigos, noch etwas anderes:
Anläßlich eines Theaterprojektes in Berlin, 2007 glaube ich, von einem guten, aber eher unberühmten Ensemble (Kapelle Friedrichshain) stand auf dem Ankündigungsplakat folgender Satz
WER MICH ABWEIST, FÖRDERT MICH
Was bedeutet das(?), darüber denke ich noch immer nach, denn ich glaube, das ist ein zentraler Punkt.
¡esto es obra tuya!
Ich hau mich noch mal hin, mein Kopf ist noch nicht frisch.
Ach, ja und was ist denn mit der afrikakundigen Anna Langhoff, sie, als Profi, kann doch auch eine führende Rolle bei der Abfassung spielen - wow, vielleicht melden sich noch mehr … Afrika, wir kommen mit Libretto! Ach und Musik? später, eins nach dem Anderen.
Wer das sieht, und trotzdem auf ihm rumhackt, ist in meinen Augen bösartig.
Aber man kann es den Leuten auch nicht verdenken, wenn sie nicht nachvollziehen können, was Christoph in den letzten Jahren, im Laufe seiner Krebserkrankung durchgemacht hat.
Das können die Leute natürlich nicht nachvollziehen!
Zum Glück hat er eine klasse Freundin, die Aino, das ist jedenfalls mein Eindruck, und auch prima Freunde und ein tolles Team.
Mein weiblicher (Mutter-)Instinkt sagt mir zwar, er sollte sich besser erstmal schonen und kurieren und um seine Gesundheit kümmern, bevor er sich in neue Abenteuer stürzt.
Aber was weiß ich schon, wie es in ihm aussieht. Wahrscheinlich sind neue Taten, Werke, Ideen genau das, was er braucht, um weiterzuleben. Wie die Luft zum Atmen, und dafür möchte ich ihm viel Glück und gutes Gelingen wünschen, Felicitas
Fühle mich geehrt, als Poete genannt zu werden, hoffe, ich bin auch gemeint? In der Tag arbeite ich an einem Stück, angelehnt an das Werk "Hurz" von Hape Kerkeling (die Vertonung einer Fabel) nur eben in südamerikanischem Stil.
Felicitas wollte ja auch schon mitarbeiten, im Büro - und vielleicht können wir Karl - trotz seiner Pferde-Phobia- und auch den guten Carl Hegemann noch ins Boot bekommen, Bettina.
Und du, könntest künstlerische Leiterin werden... Aber schlaf erstmal deine Rausch aus.
Anna Langhoff finde ich auch sehr talentiert, vor allem sieht sie gut aus, caramba.
Christophero, wir sind dabei!
@137, Yes name, Sie tun sowohl Herrn Hegemann als auch mir Unrecht, wenn sie uns in einen Topf werfen.
Ich verweise nochmals auf meine Antwort @125, dass ich zu einhundert Prozent NICHT Carl Hegemann bin, und weder ihn noch Herrn Schlingensief persönlich kenne, überhaupt mit dem ganzen Kultur- und Kunstbetrieb (gottseidank) nichts zu tun habe.
Ich bin unbekannt, ziemlich unwichtig und möchte das auch bleiben, denn mir geht es ganz gut dabei. Ungestillte Machtgelüste und Ruhmesphantasien seien mal dahingestellt...
"Man sieht nur die im Lichte, die im Dunkeln sieht man nicht" - und das ist gut so.
Denn so kann ich mir immer sagen "wenn ich nur gewollt hätte, hätte ich was Großes machen können!".
Lasst mir meine Illusionen, und macht euch endlich an eure Arbeit, alles Gute, Karl
also ich finde ja karl hat hier die menschlichsten, intelligentesten ansichten geäußert, das finde ich tausend mal spannender als ewig lange ausführungen von zitaten. aber egal- soweit waren wir ja schon.
carlos: auf ähnliche gedanken bin ich auch schon gekommen. karl sollte seine pferdephobie überwinden und dann reiten wir alle gemeinsam auf weißen schimmel nach afrika. also ich komme auch mit.
Außerdem hat er doch in der Vergangenheit genug "gute Werke" vollbracht:
Resozialisierung von Nazis ( das Rein-Projekt, das Aussteigern aus der rechtsradikalen Szene einen Wiedereinstieg in die Gesellschaft ermöglichte); Arbeitslose im "Big Brother" Container, (um einerseits auf die Situation Arbeitsloser und zweitens auf die Absurdität von voyeuristischen sensationslüsternen TV-Reality-Shows hinzuweisen) und zum Beispiel die "Chance 2000", mit dem Motto "Scheitern als Chance", wo Schlingensief an politisch mündiges Denken und Handeln der deutschen Mitbürger appelliert hat - um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Auch Filme wie "Kettensägen-Massaker" sind Geschmackssache, haben aber deutlich solidarische Absichten, hier das Thema Ost- Westdeutsche.
Also ich sag mal so, er hat genug in der Richtung gemacht, ein weiteres Lebenswerk von ihm wäre zwar interessant, ist aber nicht unbedingt nötig, sagt der Sven.
herzliche grüsse
der heilige sebastian
wir stellen gerade ein Team von potenziellen Mitarbeitern für abenteuerliche Kunstprojekte im Ausland zusammen - so wie das Opernhaus in Afrika.
Deine Kunsthalle in Uganda passt da gut! Bueno.
Aber wer ist Patricia Hawelauert?
Innigst
A.G.
ps.: Wenn Deine Inschrift ernst gemeint war (also nicht nur ironisch) sinke ich vor Scham zu Boden.
Der heilige Sebastian wird noch immer unterschätzt. Aber zu Unrecht.
p.p.p.s.: Lieber Chrisophorus: Ganz recht, Höchste Zeit, sich zu verpissen.
P.S.
Hatte einen Traum - erzähl ich aber später. Christoph spielte mit und Thorsten, Angela, Nelson und Kati, hatte mit Musik zu tun, Unwetter und Krieg und Tod - schrecklich, aber, wie gesagt später.
"Lieber eine »Heilige Nacht« als einen »unheiligen Morgen«." (Christian von Hohenlohe-Waldenburg-Bartenstein)
Aber gut - besser als gar nichts.
Das ist ja noch ausbaufähig, das Team.
Corinna, du hast sogar deinen Job gekündigt? Das ist engagiert bis gewagt, du riskierst also alles. Und das ohne konkrete Zusage...
Oder hab ich was verpasst?
Etwas mehr getragene Stimmung, bitte. Und Ruhe.
Spontan würde ich die Zeile von Fichte ungefähr so vertonen:
Aa---fri---kaa......reiches Armenland
vooooon Meeeenschen geschääändete
Meeenschenheimaaat
Das ganze eventuell pentatonisch und im Chor, natürlich von Farbigen in weißer Kleidung vorgetragen.
Ich arbeite noch dran, das wird dauern, denn Termindruck kann ich nicht ertragen. Das ist Gift für meine Kunst.
Tranquilo!
Bei Chance 2000 ging es darum, dass jeder sich selber (in seinem Wahlkreis) zur Wahl aufstellen lassen konnte, zunächst in regionalen politischen Ämtern.
Ich hatte damals eine solche "Wahlveranstaltung" besucht, wo Christoph Schlingensief dazu aufrief, sich an der Demokratie aktiv und mitgestaltend zu beteiligen.
Aber vielleicht kann er selber dazu noch was sagen?
Und - geht es hier nicht eigentlich um das Opernhaus in Afrika?
Und - warum wollen plötzlich so viele mitmachen? Welchen Sinn soll das machen, ist das nicht blinder Aktionismus, und wie A.G. erwähnt, eine Eigendynamik, die in Gruppendynamik bis hin zu Massenhysterie ausarten könnte. Letzteres eine Anmerkung von mir, dem Sven.
Für die Textgestaltung fand ich noch folgende Zeilen, die adaptiert werden müssen, auch in entsprechenden afrikanischen Dialekt übersetzt werden könnten:
Einleitung:
"Ich liebte die Wüste, die versengten Obstgärten, die verstaubten Läden, die schal gewordenen Getränke. Ich schleppte mich durch die stinkenden Gassen, und mit geschlossenen Augen gab ich mich der Sonne hin, der Göttin des Feuers. ..
Tenor:
Hab ich Gelüst, dann allein
Nach Erde und Stein.
Immer leb ich von Luft, verspeise
Felsen, Kohle und Eisen.
Tut euch um, meine Hunger, weidet
Auf tönender Trift,
Aus der Ackerwinde, das heitre
Sauget, das Gift.
Fresst die Kiesel, die man zermahlt,
Fresst die Steine der Kirchen, die alten
Vergangener Sintflut Geröll,
Brote, gesät in düsteren Talen.
Der Wolf schrie unter dem Laub
..."
an dieser Stelle arbeite ich an der Adaption, hier müßte ein afrikanisches Tier auf den Plan treten.
Wir brauchen für das Team unbedingt jemanden, der Afrikanischen Dialekt spricht, der sich mit der einheimischen Flora und Fauna auskennt. Und Tiergeräusche imitieren kann!
Das sind meine spontenen Ideen,
aber ich brauche mehr Ruhe.
dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen.
Nachdem die Albernheit zunächst auf Kindergarten-Niveau abgesunken war, entwickelt sich diese Debatte, nicht zuletzt dank Carlos, Bettina, Sebastian und Corinna zu einer Groteske erster Güte.
Warum die nachtkritik-Redaktion das überhaupt noch online stellt, ist mir ein Rätsel.
Möchte hieran nicht weiter beteiligt sein, alles Gute, Karl
Mein Temperament erspart mir solche Entgleisungen.
Auch mit Ihnen scheint die Phantasie durchgegangen zu sein, da passen Sie gut in die illustre Runde!
Alles Gute, Karl
tatsächlich hatte ich „Chance 2000“ damals nicht weiter verfolgt, weil ich nicht wirklich Hoffnungen da reingelegt hatte, sondern eher das Herausfordernde, Persiflierende an der Aktion gut fand.
Offensichtlich wurden damals durchaus politische Ziele verfolgt, wie ich gerade nachlas, wurde 1998 eigens eine Partei gegründet, die zur Bundestagswahl antrat mit eigenem Programm; die Ziele waren, Ausgegrenzten wie Arbeitslosen, Behinderten, Obdachlosen zu Durchsetzung eines würdigen Lebens zu verhelfen und zum Beispiel auf die Bildungsmisere aufmerksam zu machen. Theaterleute und bekannte Regisseure und Autoren haben damals das Projekt unterstützt, das hatte ich aber gar nicht so mitbekommen, war mit meinem eigenen Kleinkram beschäftigt.
Kurze Zeit später ging die Partei pleite, mangels Unterstützer waren die Finanzen ausgegangen, das Projekt stand vor dem Konkurs, wurde dann durch eine „Privatisierung“ bis zum Wahltag gerettet.
Politisch sei das Spektakel in sich zusammengefallen wie ein geplatzter Luftballon, weil die Alternative zu den bestehenden politischen Verhältnissen sich in satirischem Klaumauk erschöpfte. Sagt ein Pressebericht.
Ich sage: Es lag sicher auch daran, dass der ins Rollen gebrachte Stein des Anstosses von den Leuten, den Wählern, dem Publikum nicht aufgegriffen und verstärkt wurde, dann hätte eine Geröll-Lawine daraus werden können.
Ich und viele andere sind nach der „Vorstellung“ wieder zu unserem Alltagstrott übergegangen. Mit welchem Ergebnis, das sieht man ja. Euer Sven.
Und dir einen schönen Nachmittag am Pool,
ich muss jetzt raus, mein Dichterhaar im Wind flattern lassen, sonst bekomme ich eine Blockade.
Hasta luego (bis bald)!
mit einer hospitantenstelle müsste ich mich bei all den genialen köpfen dann wohl auch zufrieden geben, aber bin das ende der wurst ja gewöhnt...und wenn ich nicht mitkommen darf, reite ich auf meinem einhorn halt alleine nach afrika, zurück zum ursprung...aber naja-
die kommentare hier waren wirklich lustig und unterhaltend , das wollte ich mal noch gesagt haben. vielen dank an carlos und manch´ anderen. solche menschen machen die entdeckung dieser seite zu einer wahren bereicherung!
so und jetzt zurück zu schlingensief und seiner oper?!
"Im Abgrund blau und tief
Die Körperlosen schweben,
Sie zaubern und beleben
Die nächtige Harmonie, -
Den Frühling grüßen sie!"
(Michel Foucault)
Bevor nun auch ich mich ein wenig im urlaub am strand- vielleicht am gleichen wie du, bettina?Wäre doch nett!- erhole, laptop und handy zu hause,nur noch eins: Afrika, wir kommen!
was ist geblieben, was wird bleiben?, sind die Fragen, die man hier stellen muss. Fragen wird die Behinderten von Chance 2000. Die Abgeschobenen beim "Knast-Projekt". Die Afrikaner, die den Staub aus der Oper kehren.
hallo chance 2000, diese Frage kann sich jeder selber beantworten.
Für mich blieb von Chance 2000 das Sensationelle, das "das Licht bringt die Wahrheit an den Tag", dass überdeutlich klar wurde, in was für einem politischen Wahnsinn wir uns befinden. Ich bin froh, dass mit Gründung dieser Partei und allen Aktionen wenigstens für die Nachwelt festgehalten wurde, dass es Menschen gab, die das durchschaut haben. Also unserer aller Nachwelt (nicht die des Künstlers) ist gemeint, wenn tausend Jahren die Archäologen die Überreste unserer Kultur ausbuddeln und sich wundern. Was bei dir davon übrigbleibt, musst du dich schon selber fragen.
Und die Afrikaner, die den Staub aus der Oper kehren.
Manche fegen gerne, sagt der Sven aus eigener Erfahrung.
Sie können mir meine Unwissenheit wahrscheinlich nicht verzeihen (tolerant sind Sie nicht gerade), ich wusste und weiß tatsächlich nichts von der Kunstaktion "AttA ATTa", ich wandelte nicht auf Schlingensiefs Pfaden, sondern meinen eigenen.
Gottseidank weiß Herr S.und wissen Sie, Jeanne, ja auch nichts von den fantastischen Wortspielen und Sinnfindungen, die sich in meinen Aufzeichnungen ansammeln.
Nun gut, Atta, der Attentäter ist mir ein Begriff, und dasjenige im Menschen, was ihn "zwingend" zu bestimmten Handlungen treibt - beschreiben Sie richtig als tragisch.
Ich für meinen Teil habe in der Mitte meines Lebens festgestellt, das der scheinbare "Zwang" oder "Wille" in mir, der mich zu bestimmten grandiosen (oder nicht) Handlungen trieb, gelenkt werden kann. Und zwar von MIR. Von mir (nicht der russischen Raumfahrt). Das ausweglos Tragische ist daher nur eine - wenn auch sehr schöne - Illusion. Alles Gute, Karl
Entonces, mein Haar ist noch schwarz und mein Fleisch ist schwach...
Auch wenn dieses Stück nicht aufgeführt wird, wer weiß, da die Teamvorbereitungen sich doch recht kompliziert und langwierig gestalten könnten... Und ich bis dahin schon einen anderen Auftrag arbeite...
Möchte ich euch folgende Zeilen nicht vorenthalten:
"Trotz der Nacht allein
Und des Tags voll Feuer.
Also entrinnst du
Dem Menschengebuhl,
Dem Allerwelts-Elan!
Du fliegst deine Bahn...
- Die Hoffnung abgeschafft.
Keine Wandertour.
Geduld und Wissenschaft,
sichere Tortur.
Das Morgen dahin,
Seidenes Glühn,
Euer Brand allein
Muss sein.
Sie ist wiedergewonnen!
- Wer? - die Ewigkeit.
Sie, das Meer, mit der Sonne
Vereint. "
Später vielleicht noch mehr, möchte jetzt meinen
Café con leche genießen.
Bettina, chica, was macht das Strand- und Pool-Leben?
Bist du den aufdringlichen Kerle losgeworden? Meine Idee war: erzähl ihm vom Projekt, vielleicht ist er überraschender Weise der richtige Mann für uns!
Ich glaube an das Schicksal!
¡esto es obra tuya!
@155, raphael, was war das für ein Alptraum oder auch nur Traum? Interessiere mich für Träume und ihre Deutung...
Was an diesem Redaktionsblog so angenehm ist, finde ich die freien assoziativen Kräfte, die hier spielen dürfen und unser aller Phantasie und Geist anregen. Danke sagt der Sven.
Ich finde das Thema auch sehr spannend und immerhin liegen ja schon einige Vorstellungen fürs Team vor und die Ideen spriessen auch schon munter...
Auf die Zukunft! Felicitas
Nun, manchem können wir uns tatsächlich nicht ganz entziehen, aber wir können lernen, damit umzugehen.
Alles Gute, Karl
Es geht um Überleben und Wandern in der Wüste.
[Goethe, Faust II, 2.Akt]
Baccalaureus:
Anmaßlich find' ich, daß zur schlechtsten Frist
Man etwas sein will, wo man nichts mehr ist.
Des Menschen Leben lebt im Blut, und wo
Bewegt das Blut sich wie im Jüngling so?
Das ist lebendig Blut in frischer Kraft,
Das neues Leben sich aus Leben schafft.
Da regt sich alles, da wird was getan,
Das Schwache fällt, das Tüchtige tritt heran.
Indessen wir die halbe Welt gewonnen,
Was habt Ihr denn getan? genickt, gesonnen,
Geträumt, erwogen, Plan und immer Plan.
Gewiß! das Alter ist ein kaltes Fieber
Im Frost von grillenhafter Not.
Hat einer dreißig Jahr vorüber,
So ist er schon so gut wie tot.
Am besten wär's, euch zeitig totzuschlagen.
Mephistopheles:
Der Teufel hat hier weiter nichts zu sagen.
Baccalaureus:
Wenn ich nicht will, so darf kein Teufel sein.
Mephistopheles:
Der Teufel stellt dir nächstens doch ein Bein.
Baccalaureus:
Dies ist der Jugend edelster Beruf!
Die Welt, sie war nicht, eh' ich sie erschuf;
Die Sonne führt' ich aus dem Meer herauf;
Mit mir begann der Mond des Wechsels Lauf;
Da schmückte sich der Tag auf meinen Wegen,
Die Erde grünte, blühte mir entgegen.
Auf meinen Wink, in jener ersten Nacht,
Entfaltete sich aller Sterne Pracht.
Wer, außer mir, entband euch aller Schranken
Philisterhaft einklemmender Gedanken?
Ich aber frei, wie mir's im Geiste spricht,
Verfolge froh mein innerliches Licht,
Und wandle rasch, im eigensten Entzücken,
Das Helle vor mir, Finsternis im Rücken.
Mephistopheles:
Original, fahr hin in deiner Pracht! —
Wie würde dich die Einsicht kränken:
Wer kann was Dummes, wer was Kluges denken,
Das nicht die Vorwelt schon gedacht? —
Doch sind wir auch mit diesem nicht gefährdet,
In wenig Jahren wird es anders sein:
Wenn sich der Most auch ganz absurd gebärdet,
Es gibt zuletzt doch noch e' Wein.
[Zu dem jüngern Parterre das nicht applaudiert]
Ihr bleibt bei meinem Worte kalt,
Euch guten Kindern laß ich's gehen;
Bedenkt: der Teufel, der ist alt,
So werdet alt, ihn zu verstehen!
Er beschrieb, dass er nach Dehydrierung ein paar Schlucke Wasser trank und davon regelrecht betrunken wurde, aufgrund der ausgeschütteten Endorphine. Seine aufrechte, stolze Figur mit Kaftan und Turban, die beiden Dromedare aufmerksam führend in den Silhouetten der Wüstenwellen unter einer gnadenlosen Sonne- ein Gesamtkunstwerk.
In der Theater- und Schauspielwelt kennen Sie sich aus, ich weniger. Meine Beobachtung ist, dass in allen Gesellschaftsschichten, aber vor allem in der "normalen" Arbeitswelt von Ottonormalverbraucher Beschämung, Benutzung, Erniedrigung und eine legitimierte und anerkannte Art der Prostitution die Regel sind. Viele Menschen leiden auch darunter, aber es scheint für sie keinen Ausweg zu geben. Daher müssen sie das solange weitermachen, bis sie den Ausweg finden, nämlich damit aufzuhören.
Jeanne, Sie haben Glück, dass sie sich in akademischen und künstlerischen Kreisen bewegen, wo über die Scham, die der Schauspieler bewußt aufs Spiel setzt, reflektiert werden kann.
Im letzten Punkt möchte ich ihnen widersprechen: Die Würde des Menschen ist unantastbar - sie muss vom Individuum allerdings zunächst entdeckt und sich zu eigen gemacht werden. Würde muss sich der Mensch "erarbeiten", im Sinne von "sie in Besitz nehmen", sie begreifen. Auch eine Revolution kann sie ihm nicht von außen überstreifen!
Für Raphael, der uns seinen Traum von Verwesung, Tod und Mord anvertraut hat, hier die Fortsetzung des adaptierten Stückes.
Nach „Sie, das Meer, mit der Sonne Vereint“ kommen folgende Zeilen:
„…Ich wurde eine Märchenoper: ich sah, dass alle Wesen in verhängnisvoller Beziehung stehen zum Glück: die Tat ist nicht das Leben, sondern eine Art von Kraftvergeudung, ein Aufreiben der Nerven. Moral ist Gehirnwäsche.
Zu jedem Wesen, schien mir, gehörten mehrere andere Leben. Dieser Herr da weiß nicht, was er tut: er ist ein Engel. Diese Familie da ist eine Hundebrut. Ansgesichts mehrerer Männer plauderte ich laut mit einem Augenblick aus einem ihrer anderen Leben. – Also hab ich ein Schwein geliebt.
Keiner der Sophismen des Wahnsinns – des Wahnsinns, den man einsperrt – wurde von mir ausgelassen: ich könnte sie alle hersagen, das System ist mir vertraut.
Meine Gesundheit war bedroht. Der Schrecken kam auf mich zu. Ich verfiel mehrtägigem Schlaf, und, aufgestanden, setzte ich die düstersten Träume noch fort. Ich war reif fürs Jenseits, und auf einer Straße der Gefahren führte mich meine Schwäche bis ans Ende der Welt und des Mogubu-Lands, Heimat des Schattens und der Wirbelwinde.
Ich musste auf Reisen gehen, die Zauber verscheuchen, die sich in meinem Gehirn versammelt hatten. Über dem Meer, das ich so sehr liebte, als hätte es mir einen Schandfleck abwaschen sollen, sah ich das Kreuz der Tröstung auftauchen. Ich war vom Regenbogen verdammt worden. Das Glück war mein Verhängnis, meine Reue, mein Wurm: mein Leben würde immer viel zu unbegrenzt bleiben, als dass es der Kraft und der Schönheit geweiht sein könnte…“
@182, Raphael, leider bricht dein Traum plötzlich ab.
Das was bis dahin geschieht, konnte ich in meinem Traumdeutungsbuch aus der "Was ist was"-Reihe nicht finden.
Meine Vermutung wäre, dass es, wie gehabt, bei allen Figuren aus deinem Traum um Aspekte von dir selber geht.
Tod bedeutet ja im Traum nicht den wortwörtlichen Tod, sondern "etwas", eine Idee, eine Eigenschaft, ein Gefühl, eine (Sehn-)Sucht, alles mögliche kann "sterben".
Die großartige Chance in Träumen besteht darin, dass es nicht endgültig sein muss, sondern durch Bewusstwerden ein aktives Eingreifen des Träumenden eine Wendung der Geschichte bewirkt werden kann.
Bei deinem Traum würde ich an der Stelle einsteigen, als klar wird, dass die ganze Zeit jemand im Zimmer vernachlässigt wurde. Hat sich dieser nicht bemerkbar gemacht? An dieser Stelle muss etwas passieren. Mit dem Vernachlässigten, der sich noch äußern kann, muss gesprochen werden, sich um ihn gekümmert werden. Wenn du es selbst nicht kannst, lass jemanden anderen kommen, meinetwegen eine Krankenschwester. (Corinna kann vielleicht was dazu sagen?)
Dann kann der Mord (weil der Vernachlässigte irgendwann zu unansehnlich und lästig wurde?) abgewendet werden.
Aber genug des Hobby-Psychologisierens, ich muss wieder an meine Recherchen gehen, euer Sven.
ich wollte auch mal noch sagen das ich (wenn mich mein gefühl nicht täuscht) das afrika-projekt von schlingensief für eine gute sache halte. natürlich gibt es bei allen dingen immer eine kehrseite!
um mir ein sachlicheres urteil zu erlauben müsste ich mich intensiver mit der geschichte auseinandersetzen- dazu fehlt mir leider die zeit. aber hintergründe zu dem atta atta projekt würden mich nun auch noch interessieren! eine ausführliche recherche/ vortrag wäre natürlich ein guter service.
zum traum von raphael -also wirklich furchtbar,das ganze damit verbundene gefühl ist mir sehr vertraut. die deutung ist wirklich interessant.
und wenn ich mich auch mal noch zu den "tragischen subjekten" in diversen talentshows äußern dürfte, finde ich sind die macher und zuschauer nicht minder peinlich. ich bin der meinung, für manche ist manches manchmal schwer zu durchschauen... am ende wird ja mit deren hoffnungen und träumen gespielt, was ich von denen die eigendlich davon "profitieren" um einiges verachtenswerter finde. aber natürlich muss man bei sowas nicht mitmachen. das stimmt schon auch.
so, aber jetzt zum eigendlichen anliegen meines schreibens: carlos palabras!!!!! carlos palabras, ihre texte... mir fehlen die worte...vielen dank das sie uns teilhaben lassen an diesen wundervollen lyrischen geist. so wie ich werden noch nachfolgende generationen (ich sagte es bereits), in demut erschaudern vor soviel erhabener dichtkunst. tausend dank , vielen dank...
Aber warum bin ich als Europäer automatisch überlegen? Das verstehe ich nicht, por que? Ich habe Afrikaner kennengelernt, die mir in vielem ebenbürtig sind, und in manchem besser, zum Beispiel singen...
Und wer glaubt, sie seine immer nur Opfer, der schaue sich mal ihre Stammesfehden an, wie sie sich teilweise gegenseitig für nichts und wieder nichts abschlachten, wie im Sudan die Schwarzafrikaner zu hunderttausenden von ihren eigenen Landsleuten (!) ermordet werden. Wie passt das rein in die Märtyrerlegende? Versteht mich nicht falsch, amigos, ich mag Afrika und seine Menschen sehr, aber ich möchte auch mal auf seine Schattenseite hinweisen.
@192, diese Lorbeeren hab ich nicht verdient, denn die Lyrik ist nicht von mir, ich habe sie nur z.T. abgeändert. Also der wahre Dichter ist ein anderer, ich dachte, das hätte ich klargemacht. Claro?
Zudem, was wollen Sie uns mit Ihren Traumdeutungen eigentlich sagen? Ist gar nichts tun besser als was tun? Mut zu einem neuen Gebrauch der kapitalistisch-religiösen Schuld-Absonderungen! Mut zum spielerischen Umgang mit eingefahrenen Denk- und Handlungsmustern! Fluxus! Oder so.
Zu Atta Atta habe ich was gefunden, muss dazu sagen, dass ich mich damals im Ausland war und deshalb diese Aktion an mir vorbeigegangen ist.
Deshalb mach ichs mir einfach und zitiere aus dem Spiegel-Artikel 2003 von Johanna Straub:
„Atta Atta an der Volksbühne
Links das elterliche Wohnzimmer mit obligatorischem Kruzifix, Teppich und Couchgarnitur. Rechts der Treffpunkt der Kurzfilmgruppe Oberhausen mit einem einzelnen Sofa - ein auffallend ähnliches Modell wie das nebenan. In der Mitte ein Atelier, das im Zuge einer künstlerischen Aktion schon nach der ersten Viertelstunde zu Bruch geht. Und dann freier Blick auf den Campingplatz. Eine Hügellandschaft mit kreischend grünem Kunstrasen. Zwei abgebrochene Bäume stehen als traurige Twin Trees neben einem Hochsitz. Lautsprecher. Neonbuchstaben. Tote Tiere. Eine Holzbude mit Geranientöpfen, aus der von der Lagerverwaltung Regeln durchgegeben werden. Zum Beispiel, dass jeder auf seinem Platz bleiben soll. Und "Je öffentlicher die Sprache ist und je sichtbarer, desto gefährlicher ist sie. Ende der Durchsage."
Vor dieser schönen Kulisse entfaltet sich ein kurzweiliges Chaos garniert mit Einsprengseln hehrer Kunsttheorien. Dem Betrachter soll, so wird gleich zum Einstieg Niklas Luhmann zitiert, der Weg zurück in seinen Alltag versperrt, die Referenzen der Kunst auf unsere eingeübte Welt sollen gekappt werden. Schlingensief wählt als Ausweg aus dem Problem mit den Referenzen in lieber Gewohnheit die Methode der Überdosis. Selten finden auf der Bühne weniger als drei Parallelaktionen statt, die sich gegenseitig in Frage stellen.
Zudem wird gleichzeitig ein Film übertragen, in dem eine Truppe renommierter Schauspieler auf dem Weg vom Brandenburger Tor zur Volksbühne gezeigt wird, teils zu Fuß, teils in einem "Attamobil", einem normalen PKW, auf den die Worte "Atta Atta" gepinselt wurden. Sie werden hier ankommen, so wird uns versprochen, aber nur einer wird am Ende auf die Bühne kommen und dort, nebenbei bemerkt, fast von einer blutigen Schweinehälfte erschlagen, die von der Decke fällt und von der der Betroffene angeblich vorher nichts gewusst hat. …
Ausgangspunkt ist das Ausrufen des "Attaismus". Im Theoriebüchlein "Ausbruch der Kunst", das dem Theaterbesucher in die Aktion mitgegeben wird, findet sich folgende Definition: "Attaismus ist die Summe aller Möglichkeiten, die vorige Avantgarden übriggelassen haben." Auf der Bühne werden dann Kunst und Terror mit sportlichen Maßstäben gemessen: die "saudi-arabischen Medienkünstler führen mit 1:0". Das ist lebendig nicht zu überbieten, wenn heute Märtyrertum als Vollendung des Kunstwerks eines Lebens als Avantgarde gilt. Schlingensief überlebt. Mehr noch, in einem Interview (mit dem Tagesspiegel) durchbricht er sein Spiel und beruhigt mit der Aussage: "Wer den Raum der Kunst benutzen kann, wird so leicht kein Terrorist." …
Schlingensief nutzt den Raum der Kunst unter anderem für ein Kettensägenballett, für die Penetration eines selbstgemalten Bildes mit einem Würstchen ("Was schreit er so, ist er Maler?"), für den wunderbaren Tanz der sieben Schleier und für körperliche Enthüllungen, für Krieg auf dem Sofa ("Zieh in den Krieg, Mutter!") und natürlich für eine Prise Götterlästerung. ..."
Atta atta, euer Sven
Schlingensief träte als Initiator und Unterstützer auf.
Warum fehlen in der Liste seiner Unterstützer Namen wie Frédéric Titinga, Koulsy Lamko oder Monique Ilboudo?
Warum hält er Vorträge in der Universität und im Goetheinstitut aber redet nicht mit Bernadette Sanou Dao? Warum besucht er als x-ter Besucher Gando aber nicht Suzy Nikiéma?
Nun, weil sich das nicht gehört. Will man der afrikanischen Kultur auf Augenhöhe begegnen ist man an ein bestimmtes Vorgehen gebunden:
1. Man sucht sich ein armes afrikanisches Land für ein Projekt.
2. Man gewinnt möglichst viele (europäische) Damen und Herren WICHTIG als Unterstützer.
3. Man holt einen prominenten Afrikaner mit ins Boot. (In meiner früheren Stammkneipe, in der viele Theaterleute verkehrten, gab es dafür einen bösen Ausdruck: Rennomierbrikett)
4. Man fährt in das Land und erklärt den Jungs und Mädels dort wo’ s lang geht, nennt die wichtigen Namen und beruft sich wenn möglich noch auf die Uno, Unesco, WHO….
5. Man fährt wieder heim und kümmert sich um Sponsoren und Medien und hält Vorträge. Dabei lernt man viel über das Land.
Entsprechend haben auch die vielen Burkinabé die in Deutschland leben in diesem Blog nichts verloren – zumal sie auch Lehmbauten ablehnen.
Mein Appell an dich: nimm mit den Organisatoren des Projektes Kontakt auf, arbeite da mit!
Solange ich nicht zu mindestens (!) 80 % von meiner Handlung überzeugt bin, ist es besser, NICHTS zu TUN!
Dies der empirische Wert eines alten Mannes, alles Gute, Karl.
aber seien sie doch nicht gleich so gereizt wenn man ihnen mal ein nettes kompliment macht ( ja, gut vielleicht habe ich ja etwas übertrieben). aber selbst wenn der text nicht aus ihrer feder stammt, haben sie ihn doch so liebevoll hier zusammengetragen und uns alle damit so erfreut. aber nun ja, so ist er halt der künstler genius. unergründlich, unberechenbar...ein mysterium! noch einmal vielen dank und tausend küsse!( auch wenn sie die ebenso nicht wollen.)
und natürlich bin ich "dulce" , sehr sogar! und ja - eine frau bin ich auch.
aber ich werde mich jetzt hier mal lieber zurücknehmen und lasse platz für fachkundigere personen wie helmut.(die ganze sache ist mir auch zu unheimlich, mit dem traum und so...)
es sei denn mir fällt noch was wichtiges ein, dann bitte ich um verständnis.
Der große Lyriker Robert Gernhardt hat ein Sonett über Sonette geschrieben, es heißt "Materialien zu einer Kritik der bekanntesten Gedichtform italienischen Ursprungs:
Sonette find ich sowas von beschissen,
so eng, rigide, irgendwie nicht gut;
es macht mich ehrlich richtig krank zu wissen,
dass wer Sonette schreibt. Dass wer den Mut
hat, heute noch so´n dumpfen Scheiß zu bauen;
allein der Fakt, dass so ein Typ das tut,
kann mir in echt den ganzen Tag versauen.
Ich hab da eine Sperre. Und die Wut
darüber, dass so´n abgefuckter Kacker
mich mittels seiner Wichserein blockiert,
schafft in mir Aggressionen auf den Macker.
Ich tick nicht, was das Arschloch motiviert.
Ich tick es echt nicht. Und wills echt nicht wissen:
Ich find Sonette unheimlich beschissen.
Amigos, das wusste ich nicht, dass SOWAS Lyrik ist, Ihr seht mich irritiert!
Ich frage mich, was das für den geplanten und von mir bereits adaptierten Text für die afrikanische Oper bedeutet?
Darauf brauch ich erst mal einen Café con leche...
Die afrikanische Höflichkeit kommt dem entgegen. Findet ein Vorschlag keine Zustimmung wird er von einem Burkinabé nicht mehr angesprochen. Man widerspricht nicht, greift nicht an, diskutiert nicht, man schweigt.
Francis Kéré (der burkinische Architekt) kann, glaube ich, ein Lied davon singen: in Europa wird er überhäuft mit Anfragen, Nachfragen, Einladungen und Ehrungen für seine Lehmbautechnik. In Burkina bekommt er einen Orden und .. Schweigen.
Schlingensief wäre der Mann gewesen für einen sensibleren Umgang. Ein Theaterhaus ist ein sensibleres Projekt als ein Wasserbau oder eine Schule.
Die Macher haben gewonnen. Die Reaktion ist afrikanisch: von den burkinischen Kulturschaffenden hat sich niemand zu Wort gemeldet.
Immerhin, Schlingensief und Steinbrück haben Burkina Faso ins Licht der deutschen Medien gehoben. Dafür sei ihnen gedankt.
@203, dulce sugar kane, ich gehe auf die Knie, bitte bleib noch etwas, por favor.
Denn meine hier wiedergegebene Adaptation des Werkes ist ja noch gar nicht vollendet!
Freue mich über die weiblich lieblichen Küsse und bin sehr geschmeichelt -
sehr bald schon werde ich den Rest des Stückes hier vortragen, ein bißchen Geduld noch, gracias!
Im Kontext des Verhältnisses zwischen Europa und Afrika lässt sich ein ähnlich gelagertes Paradox erkennen. Indem Sie sich und Ihre Schäfchen im Schuldgefühl des ewig Überlegenen suhlen, besteht meines Erachtens die Gefahr, dass Sie "die Afrikaner" (als zu hinterfragende diskursive Kategorie, welche sich in die Körper einschreibt) weiterhin nur in der Opferrolle sehen können und müssen. Ansonsten müssten Sie ja zugeben, dass es auch umgekehrt sein könnte, dass das westliche Subjekt ebenso etwas vom afrikanischen Subjekt lernen könnte, womit Ihr ideologisch fixiertes Weltbild allerdings keinen Bestand mehr hätte. Als positives Gegenbeispiel wäre hier Obama zu nennen, welcher am vergangenen Freitag in Schwarzafrika bzw. Ghana landete, dem Kontinent seines Vaters. Und was tat er? Er sprach zu den Menschen vor Ort und an der Basis, indem er auf deren Eigeninitiative fokussierte: "Afrika braucht keine starken Männer, es braucht starke Institutionen." (Quelle: Arne Perras, Süddeutsche Zeitung). Oder auch: "Die Geschichte steht auf Seiten dieser mutigen Afrikaner und nicht auf der Seite jener, die putschen oder die Verfassung ändern, um sich an der Macht zu halten." (ebd.)
Fazit: Ob in Afrika oder Europa, es geht darum, das eigenständige Denken und Handeln zu fördern, den einzelnen in seinem Denken, Handeln und Entscheiden unabhängig von jeglicher Art von "Führern" zu machen. Formel: "Yes YOU can". Dazu passt für mich Agamben, welcher die politische Säkularisierung theologischer Begriffe (die Transzendenz Gottes als souveräne Macht) kritisiert, womit die himmlische Monarchie auf die Erde versetzt wird, deren Macht aber unangetastet bleibt. Dagegen setzt Agamben den Begriff der Profanierung, womit die medial hochstilisierte und gleichsam heilige Aura des Politikers als "Retter" der vermeintlich ungebildeten Massen entkräftet wird. Die Profanierung gibt dem allgemeinen Gebrauch die Räume zurück, welche durch die Vorrichtungen der Macht bestimmt waren. Macht Kunst! versus Machtkunst.
@ Billie Jean: Die Fernsehspiele für die Massen gehören ebenfalls zur neuen Liturgie. RTL versammelt die Massen vor ihrem eigenen Abbild, nährt deren unbewusste Wünsche und Konsumbedürfnisse und verdammt sie zur Passivität. Schließlich, es muss schon differenziert werden, Goethe mag ein Schöngeist gewesen sein, Agamben mit diesem Begriff zu belegen, geht meines Erachtens an der Sache vorbei.
Werde wohl mal wieder an meine Recherche diesbezüglich gehen müssen, denn für Sie ist offenbar Fakt, dass das Projekt oder die Projektvorbereitungen definitiv abgeschlossen sind...?
Freue mich über Aufklärung, danke, Sven
Wie ich bereits vorhin schrieb, jemanden wie Helmut könnte dieses Team gut vertragen.
Oder stehe ich mit dieser Meinung alleine da?
Die Bewohner Burkinas nennen sich Burkinabé. Die Endsilbe “bé” (Sohn, aber auch: Leute) ist der Sprache der Peulh entnommen. Sie wird nicht flektiert.
Der amtliche deutsche Sprachgebrauch schreibt die Begriffe Burkiner, Burkinerin und burkinisch vor. Im burkinischen Sprachgebrauch lauten alle diese Begriffe gleich: burkinabé.
Der deutsche Gebrauch ist umstritten. In Frankreich und England wurden die Bezeichnungen burkinais bzw. burkinian, nach Protesten aus Burkina, durch die Eigenbezeichnung der Burkiner ersetzt.
Die Integration verschiedener Sprachen und Ethnien in den Landesnamen wird als wesentlich und idenditätsstiftend angesehen.
Wir sollten das respektieren.
Um noch mal auf meine Frage von vorhin an Sie zu kommen:
Sind die burkinabé in Ihren Augen "Verlierer" dieses Projektes?
Und wenn ja, woran machen sie das fest?
Ich muss da so genau nachfragen, entschuldigung, denn meine Recherchen bleiben sonst oberflächlich.
Danke, Sven
Ich denke, deine profunde Kritik an Machtausübung gegenüber Afrika, kollektiven Schuldkomplexen und RTL ist sehr umfassend, und wie Karl an anderer Stelle bemerkte, ist dein Wissensstand und Intellekt sehr hoch.
Aber wenn ich anmerken darf, der gute Raphael ist mit seiner offenherzigen Schilderung seines Traumes damit überfrachtet und zu Unrecht an den Pranger gestellt.
Ich hoffe, Ihr könnt das klären...Gruß, Felicitas
Falls Sie mit der titeraturtheoretischen Verfahrensweise etwas anfangen können, was ich mal voraussetze.
Der von Ihnen zitierte Text von Gernhardt kann folgendermaßen analysiert werden:
Er wird zunächst in die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Elemente (Phoneme nach Saussure) zerlegt. Anschließend wird das Gefüge so wieder zusammengesetzt, dass die strukturalen Relationen dieser Elemente untereinander erkennbar werden. Die strukturalistische Theorie der Literatur versteht den Text mithin als Gefüge, dessen Oberflächenerscheinung die ihm zugrundeliegenden Relationen und Regelmäßigkeiten entnommen werden können.
Ich hoffe, in diesem Kontext wird ihnen das Anliegen Gernhardts etwas deutlicher?
@213 Wenn jemand einen Architekten hat und sich um eine Baugenehmigung bemüht ist, denke ich, die Sache im Prinzip gelaufen. Wenn jemand ein Grundstück sucht am Stadtrand von Ouagadougou „wo arm und reich sich begegnen“ bedeutet das für mich OUAGA 2000, ein typisches Macherprojekt, von Libyen finanziert.
Zu Wettkampf und Verlierern lassen Sie mich eine Geschichte erzählen:
Vor Jahren kamen wir mit einem burkinischen Macher zufällig in eine Kneipe in Ouaga.
Er fragte „Wo wollt ihr sitzen? Dort unter dem Baum ist es schön schattig.“ und zeigte auf den einzigen Tisch der besetzt war. Dann trat er ganz ruhig an die Gruppe heran die dort saß und bat sie höflich Platz zu machen. Die Gruppe schaute hoch: ein Burkinabé in Anzug und Krawatte und zwei Weiße. Sie standen wortlos auf. Wir waren sehr betreten - aber Wirt bediente uns ganz unbefangen, die Gruppe hatte einen neuen Platz gefunden und lärmte wie vorher auch. Keine peinliche Stille, keine bösen Blicke – alles war in Ordnung. Kein Kampf keine Verlierer, der Macher hatte gewonnen.
Ich habe hier eigentlich nichts verloren. Ich bin kein Theatermann und kein Literat. Aber mir fällt auf, dass Theater in Burkina sehr populär ist. Besucht man eine Schulklasse singen sie ein Lied oder führen eine Fabel aus dem Schulbuch auf, Aids (Sida) Kampagnen werden fast immer von Theatergruppen getragen, bei Protestaktionen gibt es keine Mahnwachen oder Protestmärsche sondern spontane Aufführungen von selbst geschriebenen Theaterstücken.
Von Schlingensief selbst kenne ich nur Bambiland und fand das „nicht so toll“.
Dann hörte ich von einem deutschen Bekannten: Schlingensief zieht mit Kéré durch Ouaga und will dort ein Opernhaus in Lehmbautechnik bauen. Aus Ouaga hörte ich nichts.
Vor einer großen Bank in Ouaga steht eine Bronzeplastik von Jea-Luc Bambara: ein Großer steht aufrecht, den Blick zum Himmel gerichtet und schlägt eine Trommel. Vor ihm bearbeiten 3 Bauern in gebückter Haltung mit gekrümmten Rücken den Boden, ohne den Trommler wahrzunehmen. War das ein Sinnbild für die Aktion? S. hat den „Liebt Österreich“ Container gemacht. Vielleicht hört man nichts weil er noch mit den Menschen redet? So kam ich zu diesem Blog.
Inzwischen weiß ich : Er hält sich an die Regeln und Vorlesungen und achtet die Klischees.
Das ist schade aber sicher erfolgreich. In Hyènes - Der Besuch der alten Dame von einer senegalesischen Theatergruppe kommen die gelben Schuhe aus Burkina.
Dass ein Architekt gefunden und sich um Baugenehmigung bemüht wird, bedeutet doch nur den ersten Schritt der Bauphase.
Was müßte ihrer Meinung nach unternommen werden, damit die Burkinabé vor Ort mehr teilhaben?
Aus meiner Sicht startet das Projekt ja gerade erst und eine Zusammenarbeit kann sich im Lauf der Zeit noch entwickeln.
Die Gesichichte vom "Macher" in der Kneipe, dem die andere Gruppe wortlos weicht, ist sehr anschaulich. Ich mag solche Leute auch nicht.
Andererseits sehe ich nicht, warum Christoph Schlingensief sich so ekelhaft verhalten sollte. So gut kenne ich ihn nicht. Aber möglich wäre es...
Das müsste er selber kommentieren.
Wie gesagt, ich finde Ihren Beitrag wertvoll, und ein Gespräch mit Ihnen sehr lehrreich. Danke, Sven
Allerdings spricht aus deinen Worten, dass du dich in der aktuellen Theaterszene bewegst und einen guten Blicks fürs Wesentliche hast!
Da Karl als Kritiker inzwischen ausgeschieden ist, würde ich gern mit dir zusammenarbeiten.
Auch meinem Text für die afrikanische Fabel geht ein bißchen der Saft aus, da fehlt es an Biss und Feuer. Ich würde da gern was verbessern - wie siehts aus, hast du eine Idee?
Bis auf ein, zwei Verehrerinnen will hier, so fürchte ich, niemand mehr die Fortsetzung von mir hören, oder besser lesen (was natürlich die Wirkung sowieso sehr schmälert).
Bin sehr traurig und verzweifelt, desespero!
Behalte mir vor, mich zu gegebenem Anlass zu Wort zu melden.
Auch wenn es für einige hier platt und banal klingen mag:
In der Ruhe liegt die Kraft!
Und wie Helmut und die Afrikaner wissen: Schweigen ist manchmal mehr! Alles Gute, Karl
Er baute hierzu Aufzeichnungen von tatsächlich Sterbenden ein, wobei er sich um Wahrung der Privatsphäre bemühte, um dem Ganzen mehr Authentizität zu verleihen. Damit das ganze nicht in ein Bühnespektakel abrutschte, war es wohl eine Gratwanderung.
Wie Frank beschreibt, hat er die Schauspielszenen als banal und schwach empfunden und den eigenen Stil des Regisseurs nicht ausmachen können, obwohl es sich um erstklassige Schauspieler handelte.
Du musst seine Kritik in keiner Weise auf dich beziehen, Carlos - wie auch, du bist bisher nicht als Regisseur in Erscheinung getreten.
Die Krise, in der du dich gegenwärtig mit der Arbeit an dem Text befindest, ist hoffentlich überwindbar.
Mach dich nicht selber fertig, Sven.
ich bleibe hier mitlesend weiter dabei, sehr spannende, lehrreiche unterhaltung!!!!!!
einen schönen tag wünsche ich euch allen.
Bei diesem Teil bin ich mir nicht sicher, ob er für die afrikanische Fabel taugt, und vor allem als Material für die Oper - eventual, wird diese Passage gestrichen.
..."Genug! jetzt die Strafe. - Vorwärts!
Ah! die Lungen brennen, die Schläfen klopfen! die Nacht rollt in meinen Augen, bei dieser Sonne! das Herz... die Glieder...
Wohin gehts? zum Kampf? Ich bin schwach! die anderen rücken vor. Die Werkzeuge, die Waffen... die Zeit!...
Feuer! Feuer auf mich! Da! oder ich ergebe mich. Feiglinge! - Ich töte mich! Ich werfe mich vor die Hufe der Giraffen!
Ah!...
Ich werde mich daran gewöhnen.
Dies also wäre das afrikanische Leben, der Pfad des Staubes und der Ehre. ..."
"Die Halluzinationen sind unzählbar. Daran habe ich schon immer gelitten: keinen Glauben an die Geschichte mehr, die Prinzipien vergessen. Ich werde es verschweigen: Dichter und Seher würden neidisch. Tausendmal bin ich der Reichste, seien wir geizig wie das Meer.
Oh, auch das noch! soeben ist die Lebensuhr stehengeblieben. Ich bin nicht mehr in der Welt.- Die Theologie ist doch ernst zu nehmen, die Hölle ist zweifellos unten - und der Himmel oben. - Verzückung, Alptraum, Schlaf in einem Nest von Flammen.
Soviel Arglist der Augen in der Landschaft...Satan, Kalidou Owambaga, rennt mit den wilden Samen... Jesus Mbogami wandelt über das purpurne Dornicht, ohne es niederzubiegen...
Ich werde alle Geheimnisse enthüllen: Geheimnisse des Glaubens und der Natur, Tod, Geburt, Zukunft und Vergangenheit, Kosmogonie, das Nichts. Ich bin Meister in Phantasmagorien.
Hört! ...
Ich besitzte alle Talente! - Hier ist niemand und dennoch jemand: ich möchte meine Schätze nicht verschleudern. - Wollt ihr Negergesänge? Huri-Tänze? Wollte ihr, dass ich verschwinde, dass ich tauche, den Ring zu suchen? Wollt ihr? Ich werde Gold machen, Arzneien.
Vertraut mir doch, der Glaube hilft auf, leitet, heilt. Alle, kommt - auch die kleinen Kinder -, dass ich euch tröste, dass man sein Herz ausgieße über euch - das wunderbare Herz! Arme Menschen, schwarze Arbeiter! Ich heische keine Gebete; mit eurem bloßen Vertrauen werde ich glücklich sein.
- Und dass wir auch an mich denken. All das lässt mich der Welt wenig nachtrauern. Ich habe das Glück, nicht schlimmer zu leiden. Mein Leben bestand nur aus süßen Torheiten, das ist schade.
Ach was! lasst uns alle erdenklichen Grimassen schneiden.
Wahrhaftig, wir sind außer der Welt. kein Laut mehr. Mein Maß ist hin. Ach! mein Schloß, mein Wüstenland, mein Dornengehölz. Die Abende, die Morgen, die Nächte, die Tage... Bin ich müd!
Ich müsste meine eigene Hölle haben für den Zorn, meine Hölle für den Hochmut - und die Hölle der Schmeichelei; ein ganzes Konzert von Höllen.
Ich sterbe an Ermattung. Es ist das Grab, ich gehe zu den Würmern, schrecklichster aller Schrecken! Satan, Possenreisser, mit deinen Zaubern willst mich zunichte machen! Ich flehe. Flehe! einen Stoß mit der Schürgabel, einen Tropfen Feuer.
Ach! ins Leben zurücksteigen! Die Augen auf unsere Ungestalt richten. Und dieses Gift, dieser tausendmal verfluchte Kuss! Meine Schwäche, die Grausamkeit der Welt! Mein Gott, Erbarmen, verbirg mich, ich halte mich zu schlecht! - Verborgen bin ich und bin es nicht. Dies ist das Feuer, das auflebt mit seinem Verdammten. ... "
Bin erschöpft, werde ruhen brauche silencio.
Ich kann dazu nur Wilfried Biegel zitieren, der schreibt in Kein Anfall nach der Traufe : wenn sich zu viel Unsinn ansammelt hilft oft ein Spaziergang an frischer Luft.
Es gibt mehrere Theater in Ouaga. (War mir nicht bekannt, aber ich bin auch nicht vom Fach.)
Sie sind nicht schwer zu finden, entweder auf der Seite des burkinischen Kulturministeriums: culture.gov.bf oder der Seite der Stadt Ouagadougou: ouaga-ca-bouge.net.
Darunter ist auch das Théâtre National Lankoandé – das Nationaltheater. Dort veranstaltet Theaterbeauftragte der Regierung Jean Pierre Guingané internationale Festivals für Theater und Marionettetheater.
Daneben gibt es auch noch internationale Festivals für Tanztheater.
Für Opern habe ich nichts gefunden. Ich glaube aber das Schweigen der Burkinabé ist erklärt.
Für mich ist das Thema erledigt.
Nichts desto trotz: Goethe war eben kein Schöngeist wie Ihr, sondern blitzgescheit und seiner Zeit 500 Jahre voraus, also auch heute noch immer radikal modern! Wer Goethe als Schöngeist oder als Namensgeber des Goetheinstitus heruntertransformiert, um das erhabene Gefühl zu bekunden, der historisch begründeten Geltung Goethes, Darwins oder meinetwegen Vermeers dadurch selbst anzugehören, ist ein Vollidiot! In dieser Hinsicht ist Euch jeder Buschmann haushoch überlegen - weil er von Natur aus gescheiter ist als Ihr! Hier der Beweis:
"Ein junger Mensch, ich weiß nicht, wie,
starb einst an der Hypochondrie
und ward denn auch begraben.
Da kam ein schöner Geist herbei,
der hatte seinen Stuhlgang frei,
wie´s denn so Leute haben.
Der setzt´ notdürftig sich aufs Grab
und legte da sein Häuflein ab,
beschaute freundlich seinen Dreck,
ging wohl eratmet wieder weg
uns sprach zu sich bedächtiglich:
Der gute Mensch, wie hat er sich verdorben!
Hätt er geschissen so wie ich,
er wäre nicht gestorben!"
(J.W.v.Goethe)
Eben! (Die Bildzeitung ist Euch haushoch überlegen! Siehe Headline!) Und? Wird das auch veröffentlicht? Na, immerhin!
Und ausserdem: Angesichts der Art der Schilderung der Frauengestalten bei Goethe (oh Gott, Gretchen) halte ich mich dann doch lieber an Anais Nin, Zitat: "Wie konnte es geschehen, dass es nach dem Erscheinen von Goethes Werther zu einer Selbstmordwelle kam und beim Erscheinen meiner Tagebücher eine Antiselbstmordwelle einsetzte?" Gibt's hier irgendwie ne Torte?
naja, ich halte mich jetzt wirklich zurück.
gute nacht.
Ihr versteht Euer Handwerk.
Herzlichst
Fernab von Herden, Beduinen, Vogelstraußen,
Was trank ich, kniend dort im Wüstensand,
umgeben von der Palmen Sausen,
in eines Mittags Hitze, braun verbrannt?
Was konnt ich trinken aus der jungen Oase,
- die Datteln still, verblühter Rasen, Himmelsgleiß! -
Aus Kürbisflaschen trinken hier, fern dem verlassnen
Teuren Dach? Ein Goldlikör, der treibt den Schweiß.
Als Wirtshausschild bracht ich dem Wirt wohl Schande.
- Vor Abend hieß ein Sturm das Firmament verschwinden.
Des Himmels Naß zerrann in reinen Sanden,
Spien Hagel in die Pfützen Gottes Winde;
Im Weinen sah ich Gold - und konnt´nicht trinken. -
..."
Gracias, danke für eure Zeit und Geduld, zumal hier einige personas so bedeutungsschwere Argumente loswerden möchten.
Aber lasst euch diesen letzten Satz auf der Zunge zergehen - ich finde ihn steinerweichend:
Im Weinen sah ich Gold - und konnt´nicht trinken. -
Die Fabel steuert auf Ihr Ende zu, in Kürze erfahrt Ihr, wie es weitergeht, solange tröstet euch mit Goethe...
Buenos noches!
was ist denn heute abend los? Ist Vollmond?
Es wird seit einiger Zeit, wenn ich genau hinschaue, seit Punkt 227 vermehrt genörgelt, gezickt und gekontert.
Ich hab euch schon in besserer Form gesehen.
Hängt es womöglich mit der düsteren und wahnsinnsschwangeren Wendung zusammen, die Carlos´ Fabel genommen hat?
Nein, das kann doch nicht sein...
Am besten schlafen wir eine Nacht darüber und hoffen, dass es morgen ein besserer Tag wird in Richtung Kommunikation!
Jedoch kann ein Mensch mit "Herzensbildung" dennoch Bezug dazu herstellen und es an sich herankommen lassen, und mitfühlen. Auch den Schrecken der Gewalt.
Daher sage ich, es kommt auf die Persönlichkeit, das entfaltete Gefühls- und Verstandeserleben desjenigen an, der sich die Bilder von Massakern anschaut.
Ich persönlich kann nicht lange hinschauen. Mir bleibt das grausame Bild ohnehin länger im Inneren vor Augen.
Von der Frage, die Sie stellen, fühle ich mich daher nur bedingt angesprochen:
"Was ist es, das in uns demütigt, foltert, entwürdigt, terrorisiert, und auch noch Gefallen daran findet? Auf der Bühne findet ein Massaker statt - Blutrausch satt. Und der einzelne schaut zu. Schaut immer weiter und immer nur zu."
Das kann ich nicht nachvollziehen!
Die Menschen sind eben verschieden...
"...
In ihrer Wüste aus Sägespänen,
Wo sie die edlen Hölzer verschalen,
Sorglos, auf denen
Die Stadt falsche Himmel wird malen.
O diesen Tätigen zulieb, die treu
Untertan sind babylonischem König.
Venus! verlass die Verliebten ein wenig,
Die in sich selber sind selig und reich.
Königen der Hirten, o schaff
Den Werkleuten Branntwein her,
dass geruhsam fließe die Kraft
Bis mittags das Bad ruft im Meer.
Schließlich empfand ich die Verwirrung meines Geistes als Fluch, Ich war müßig, von einem schweren Fieber ergriffen. ich beneidete die Tiere um ihre Glückseligkeit - die Raupen, die die Unschuld der noch Ungeborenen verkörpern, die Maulwürfe, den Schlaf der Jungfräulichkeit.
Ich wollte sein wie Antilope und Zebra, frei und wild und nicht verbittert.
Ich sagte der Welt adieu in romanzenartigen Formen:
Lied vom höchsten Turm
Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
So viel ich ertragen,
Ich habe es verwunden.
Schmerz ist und Verzagen
Zu den Himmeln entschwunden.
Und der zehrende Durst
Verfinstert mein Blut.
Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
Gleich der Prärie
So vergessen auch,
Gewachsen, durchblüht,
Von Unkraut und Weihrauch,
Umschwirrt von wilden
Scheußlichen Fliegen.
Herbei, herbei,
Komm, Zeit der Liebe, sei.
..."
Ihre abschließende Bemerkung "Ich glaube aber das Schweigen der Burkinabé ist erklärt.
Für mich ist das Thema erledigt," klingt ernüchternd endgültig.
Ich habe immer noch keine befriedigende Antwort auf die Frage, wie die Burkinabé stärker einbezogen werden könnten, gefunden.
Und bin etwas enttäuscht, dass Sie da nicht mehr zu sagen wollen. Das hätte uns weitergebracht, denke ich.
@243; Carlos, inhaltlich muss ich Ihren Text erst auf mich wirken lassen, irgendwie hat es was.
Können Sie uns noch verraten, von wem der Originaltext ist, den Sie zugrundelegen?
Allen einen schönen Abend, Sven
ich weiß gar nicht wie ich ihnen, im namen aller danken soll. was waren denn das für texte ab 225? aber sie brauchen darauf nicht zu antworten, nein. ich bin ja das ende gewöhnt und werde auch dieses verkraften. ich hätte ihnen noch so viel zu sagen und muss doch schweigen. das ist mein schicksal...
Es gibt noch einen Epilog:
..."Ich! ich, der sich Magier oder Engel genannt hat, losgesagt von jeder Moral, ich bin der Erde zurückgegeben, eine Pflicht zu suchen und die rauhe Wirklichkeit zu umarmen! Bauer!
Werd ich betrogen? die Barmherzigkeit, sollte sie denn die Schwester des Tods für mich sein?
Wie auch immer, da ich mich durch Lüge genährt habe, will ich um Vergebung bitten. Und weiter!
Denn ich kann sagen, dass der Sieg mir sicher ist: das Zähneknirschen, das Gezisch des Feuers, das verpestete Stöhnen, alles läßt nach. Alle eklen Erinnerungen verblassen. Meine letzten schmerzlichen Anwandlungen stehlen sich fort - Neid und Eifersucht gegen die Bettler, die Räuber, die Freunde des Tods, die Zurückgebliebenen aller Art. - Verdammte, wenn ich mich rächte!
Man muss unbedingt modern sein.
Keine frommen Gesänge mehr: den Vorsprung halten. Harte Nacht! das vertrocknete Blut schwelt auf meinem Gesicht, und ich habe nichts hinter mir als dieses widerwärtige Bäumchen! ...
Der geistige Kampf ist genauso brutal wie die Menschenschlacht; aber die Vision der Gerechtigkeit ist das Vergnügen Gottes allein.
Jetzt ist die Zeit zu wachen. Empfangen wir alle Impulse der Lebenskraft und der echten Zärtlichkeit. Und zur Morgenröte, gewappnet mit einer glühenden Geduld, werden wir einziehen in die herrlichen Städte. Was sprach ich von Freundeshand! Ein schöner Vorteil ist, dass ich über die alten trügerischen Liebschaften lachen kann und jene verlogenen Paare mit Schande treffen - ich habe dort unten die Hölle der Frauen gesehen; - und es wird mir vergönnt sein, die Wahrheit zu besitzen in einer Seele und einem Leib."
(April - August, 1873)
Qu´il vienne, qu´il vienne.
Le temps dont on s´éprenne.
Une Saison en Enfer - Eine Zeit in der Hölle
von Arthur Rimbaud
Lassen Sie mich noch eine Geschichte erzählen:
Ende der 70ger Jahre wurde die Flussblindheit (Onchozerkose) besiegt. Dadurch war es möglich die Flusstäler zu besiedeln. Am Weißen Volta (heute Nakambé) wurde ein Damm gebaut (Barrage de Bagré) der einen großen See aufstaute. An diesem See siedelt die Regierung Menschen an die von der Dürre, den Heuschrecken oder dem Klimawandel aus dem Norden vertrieben wurden. Eigentlich ist das Gebiet Bissaland. Aber Bissa sind naturgemäß wenige unter den Neusiedlern. Die gehören vielmehr vielen verschiedenen Ethnien an. Die Dörfer dort tragen keine Namen, sie heißen Village 01, Village 02…
Gäbe man ihnen Namen müssten diese einer bestimmten Sprache entnommen werden. Das Dorf würde dadurch einer Ethnie zugeordnet. Diese erhielte dann die Rechte des Erstsiedlers. Sie stellte den Erdherren (tengsoba) der den Kontakt pflegt zu den Ahnen denen das Land eigentlich gehört. Er vergibt die Landnutzungsrechte, errichtet die Schreine und sorgt durch die Kontakte zu den Überirdischen für eine gute Ernte. Welche Ethnie sollte das sein? Noch hat keine ihre Ahnen in der Erde von Bagré bestattet Also nennt man die Dörfer 01,02 usw.
Dann kommt einer aus Deutschland den hier keiner kennt (Bambiland in einem Land das zu 50% muslimisch ist!!) aber er beruft sich auf Frank Walter Steinmeier. Den kennt man. Er möchte ein Festpielhaus bauen. Ein Festspielhaus hat man und auch eine Gruppe die sich um Festspiele bemüht (Erstsiedler), aber das kümmert ihn nicht. Er möchte gleich einen Schrein errichten: die Oper. Aber er hat wichtige Leute aus Europa hinter sich.
Was kann man tun wenn man das Projekt unbedingt machen muß? Ich weiß es nicht, ich bin kein Burkinabé.
Aber vielleicht sollte S. bei seinem nächsten Besuch doch mal mit Bernadette Sanou Dao reden. Sie gilt als „die Poetin“ ihres Landes und hat auch international einen Namen. In der Region ist sie sicher bekannter als Barenboim oder Mankell.
Sie ist eine interessante Frau Mitte 50 und lebt in Ouagadougou. Vor längerer Zeit war sie Kulturministerin und damit zuständig für den Bereich Theater.
leider werde ich jetzt bis sonntag keinen internet zugang haben, das ist sehr tragisch (da ich schon längere zeit dieses kleine abenteuer im alleingang plane und es jetzt zeit ist diese pläne umzusetzten.)
aber zum glück, habe ich die fabel von carlos zuende verfolgen können. bin gespannt was hier bis sonntag passiert, ich hoffe viel. ich muss mich auch beeilen.
nur noch schnell soviel: carlos lassen sie sich nicht von solchen neidern wie 248 entmutigen. es war großartig was sie uns hier mitgeteilt haben. sie müssen ein wundervoller mensch sein. aber zum glück haben sie genug positiven zuspruch bekommen!!!
carlos, wir sehen uns in einer besseren, wärmeren welt!
ich muss jetzt loß! allen ein schönes wochenende und bis sonntag!
möge sich das Glück an deine Fersen heften,
hasta luego, al domingo!
Ich könnte mir vorstellen, dass Ihre Anregung für die Organisatoren des Afrika-Projekts wertvoll ist und umgesetzt wird.
@246, danke Carlos, in Rimbauds´Saison in der Hölle steckt vermutlich noch viel mehr als auf den ersten Blick erkennbar ist.
An euch alle, die hier so rege - oder auch nur sporadisch mitdiskutieren : ich hoffe, wir arbeiten weiter am Thema.
Wie schon sugar kane, muß auch ich mich für den Rest des Tages "abmelden", da Arbeit und Verpflichtungen rufen, trotz des Wochenendes.
Bis demnächst und bleibt dran, euer Sven
Nun, ich für meinen Teil halte mich für durchaus ernstzunehmend, und habe meine Meinung hier immer ernsthaft vertreten.
Sie nennen unsere Debatte multiperspektivisch, das trifft es wohl ganz gut, im Sinne von mehrdimensional.
Aber die Formulierungen "sinnlos mäandernd" und "schlicht bekloppt" möchte ich in Frage stellen. Auch "Spektakel" ist etwas übertrieben, oder?
Karin, fühlen Sie sich willkommen und scheuen Sie sich bitte nicht (trotz meines Einspruchs), hier weiter Ihre Eindrücke mitzuteilen! Alles Gute, Karl
werfen Sie einen Blick auf die Abteilung gemein & nützlich.
Mit freundlichen Grüßen
die redaktion
p.s. Weil sie die anderen in Schach halten will ( Hehe, was nicht funktioniert, wenn man vom Schach nichts versteht. Ätsch! Siehe Anderswo!)
You are fantastic!
Ich finde auch nicht, dass meine Kommentare oder zum Beipiel die von Helmut in einen Operntext gehören!
Im Gegenteil, ich führte mit Helmut ein sehr interessantes Gespräch über Burkina und soziokulturelle Hintergrunde.
Die Redaktion hat es wahrscheinlich gut gemeint, aber
diese Fokussierung auf einen Operntext könnten einen Keil zwischen uns treiben.
Daher schlage ich vor, wir kehren zurück zu "Unser Afrika", zumal ich noch über "Bambiland" von Christoph Schlingensief recherchieren wollte.
Es gibt ja auch noch Leute, die an Fakten und sachlichen Berichten interessiert sind! Euer Sven
Heißt das wir haben nun zwei Gruppen gebildet oder treffen wir uns nach wie vor in diesem blog?
Ich wollte ja mit Jeanne und Raphael noch was klären...
bis er quietscht ! AUA AUA
Ouagadougou, das klingt geheimnisvoll, nach Abenteuer, nach Afrika - dunkel lockende Welt. Das ist es aber nicht. Anna Langhoff (Nr. 9) nennt es eine moderne Großstadt.
Für mich ist es Die Blaue Stadt. Tritt man in der Rushhour auf die Strasse ist die ganze Luft blau von den Abgasen der Mopeds, überall in Oaugadougou, in den Hüttenvierteln ebenso wie in der Avenue Yennenga. Ouaga ist die Welthauptstadt der Mopeds. Es gibt sogar einen feststehenden Ausdruck für das Zweitfahrzeug der Ehefrau: Yamahadame.
Sollte die Bundesregierung das Projekt fördern wird man die Ouagalais in schönem Antragsdeutsch als „die Begünstigten“ bezeichnen. Viele denken das sei der politisch korrekte Ausdruck für „arme Neger“ oder „edle Neger“. Das ist falsch, es bedeutet Partner, Geschäftspartner. Carlos würde es so ausdrücken: Ouagadougou ist voll von
Wüsten aus Sägespänen
Wo sie das kostbare Holz verschalen
Sorglos
Und falschen Himmel Dir malen.
Ouaga ist auch nicht Gando. Wo das ganze Dorf begeistert eine Schule baut, das halbe Dorf Kéré heißt und alle stolz sind auf den berühmten Sohn des Ortes.
In Ouaga wird um Preise feilschen, strenge Vertragsstrafen vereinbaren und eine straffe Bauaufsicht führen müssen. Und alle Leute, die Bauleute eingeschlossen, werden Lehmbau für Unsinn halten.
Folgendes habe ich über Bambiland, aufgeführt im Dez. 2003, bei kulturzeit (3sat) gefunden.
Beim Bambiland handelte es sich um eine Art Fortsetzung des „Atta Atta“, in diesem Fall wurde der Irakkrieg miteinbezogen:
„…Regisseur, Schauspieler und Aktionist Christoph Schlingensief hatte Elfriede Jelineks Text zum Irakkrieg zu einer Mischung von Talk- und Pornoshow, von Heilslehre, chaotischem Untergangsspektakel und Selbstdarstellung benutzt: Laiendarsteller von Schlingensiefs "Church of Fear" vereint mit Profis in den Niederungen dumpfen Spießertums - in einer von den Medien gefilterten Wirklichkeit.
Als "fette Schweinsbraten, die man abstechen müsse" hatte Schlingensief manche Wiener Schauspieler während der Probenzeit beschimpft - und für Aufregung und Schlagzeilen gesorgt. Seine Rituale und Happenings hat er dem Wiener Aktionismus nachempfunden. Feierlich war es: Prozessionen auf Videos vermischten sich mit religiösen Ritualen auf der Bühne zum Weihespiel mit Wagnermusik. Schlingensief und seine "Church of Fear" auf dem Weg nach Bayreuth, wo er bei den kommenden Festspielen "Parsifal" inszenieren wird…“
Wenn sich die innere und äußere Haltung Schlingensiefs nicht inzwischen verändert und weiterentwickelt hat, würde ich von ähnlichen Inszenierungen in Afrika Abstand nehmen. Das wäre deplaziert, euer Sven
Etwas ähnliches habe ich kommen sehen, aber auf mich wollte ja niemand hören! Alles Gute, Karl
Ich muss aber gestehen, amigos, und weiß nicht, ob es euch auch so geht, bin dieser Tage in einer postnatalen Krise, das ist meistens so, wenn ich an etwas gearbeitet habe und es fertig zu sein scheint. Die Geburt zwar eine Erleichterung, aber auch etwas endgültiges, Abschied eines zuvor ungeborenen und allumfassenden Zustands - nun dem grellen Tageslicht und der Begutachtung aller ausgesetzt.
Complicado, noch dazu leide ich un poco unter der Trennung von dulce sugar kane...
Muss auch über meine Zukunft nachdenken, berufungsmäßig gesehen.
Mein Charakter ist äußerst difficil, ich kann nicht gut arbeiten, wenn Erwartungen an mich gerichtet sind. Komischerweise bin ich umso inspirierter und kreativer, je weniger irgendwer mir etwas zutraut, oder fest umrissene Ansprüche an mich richtet, denn im Herzen weiß ich: ich bin dilettantisch, aficionado, mehr nicht.
Diese Wahrheit ist schwer zu ertragen, amigos, aber dennoch flüchte ich nicht in Drogennarkose, wie weiter oben jemand fragte.
Mir reicht die Sonne, die Hoffnung und die Liebe, wobei ich auch da eher Zurückhaltung übe, so wie sugar Kane, die sich zurücknimmt und zurückhält, um die Kostbarkeiten zu bewahren. Den Eindruck habe ich von ihr: sie ist ein kostbarer Edelstein, verborgen in einem geheimen Schatzkästchen. Und holte man sie hervor,
würde ihr Glanz verlorengehen...
O Schmerz, el dolor, was soll ich nur tun?
Hier im goldenen Osten hätten wir schon Verwendung für dich, Carlos. Hier braucht es die Diffizilen, die Zurückhaltenden, die Schmerzensreichen.
Hier mußt du deine Edelsteine schleifen. Das Tor steht offen. Gehörst Du auch zu den Leuten, deren Tag ohne Kaffee kein richtiger Tag ist? Leidest Du Höllenqualen, wenn kein Koffein greifbar ist? Höllenqualen, die mit Hyperaktivität, Schnappatmung und Kopfschmerzen einhergehen? Dann bist du hier genau richtig. Keine Scheu, tritt unserer Gruppe bei. Hier beißt keiner...
"Die Hoffnung des ganzen Jahres – der Frühling. Die Hoffnung des Tages – der Morgen." (Wolfdietrich Schnurre)
In dir steckt eine Poetin: "wie viel davon herausgezogen aus dem Sand", wunderbar...
Maravilloso.
Sebastian, was meinst du mit "goldener Osten", "das Tor steht offen" und "unsere Gruppe" ???
Meine erste Idee war, eine konspirative, womöglich kommunistische Gruppe aus dem Ostblock.
Ach, amigos, die Edelsteine schleifen, muss das denn sein? Sie haben so viel ursprüngliche natürliche Schönheit, können sie nicht einfach so bleiben?
Aber ich freue mich, dass ihr alle hier seid und bin sehr glücklich über unsere gemeinsam verbrachte Zeit!
Tenemos suerte, alegria, dem Schicksal zum Trotz!
Er hat bereits eine erste Opernaufführung geprobt, Aufnahmen hierzu gibt es auf www.schlingensief.com
im schlingenblog bei den Videos, echt super!
Aber ich hab keine Zeit, muss meine Bewerbungsunterlagen zusammensuchen, denn, es wird tatsächlich ein(e) Mitarbeiter(in) für die Oper und mehr gesucht! Bin ziemlich aufgeregt, denn ich passe genau ins Beuteschema, kleiner Scherz.
Wünscht mir Glück, Feli
Ich war nur einen Tag weg, und als ich zurückkomme, läuft hier eine grosse Sache an, jemand sagte weiter oben, ach ja Raphael: der Teppich muss nur noch zum Fliegen gebracht werden.
Werden denn auch noch Leute im Bereich Öffentlichkeitsarbeit gesucht? Bitte Info, danke Sven
Take me to the magic of the moment
On a glory night
Where the children of tomorrow dream away
in the wind of change...
und so zieht sie weiter, die Karawane. Lasst uns dabei sein, lasst uns die süße Milch der Vorfreude mit den Vorurteilsfreien teilen.
"So irren sie, abenteuernd und heftig, durch die Praxis vieler Reiche und Naturen und können zuletzt, durch die Allkenntnis von Menschen und Dingen, welche ihre ungeheuere Wanderung und Übung in ihnen zurücklässt, und bei einiger Milderung ihres Triebes, — zu mächtigen Praktikern werden." (R. Hochhuth)
Nun bleiben Sie mal schön auf selbigem, alles Gute, Karl
Womöglich die Grundlage für eine Komposition?
Meine Liga ist das naturalmente nicht, ich bin zu schwierig und auch zu alt, denn schon länger in den 30ern. Obwohl ich mich bisher noch zu den Jungen zählte, aber heutezutage bist du ab Mitte Zwanzig für viele Jobs nicht mehr tragbar, aber das macht nichts, nada.
Denn ich habe genug zu tun hier.
An Christoph Schlingensief: viele Grüße nach Mozambique, saludas!
von meinem "surrival-trainings-wochenendausflug" zu berichten würde nun wirklich den rahmen sprengen, außerdem wollte ich ja schweigen, nur soviel: habe es überlebt und verweile noch ein wenig, erleichtert und geschafft, unter euch.
habe tränen der freude in den augen, nicht nur wegen des librettos - doch ich wollte ja schweigen...aber der trennungsschmerz ist mir zu groß, entschuldigt vielmals, liebe diskutier- und kritisierfreudige!
felicitas ich wünsche dir auch viel glück! ich hoffe langsam den richtigen kurs für mich gefunden zu haben, auch wenn es auf offener see etwas beängstigend ist. aber zum umkehren ist es wohl zu spät, wenn man sich einmal auf den weg gemacht hat?!
Alles Gute, Karl
hier nochmals die Frage von bild oder old boy vom Mai 2009: Wie wird aus Lungenkrebs Kunst? Und wäre das von Schlingensief unter afrikanischem Himmel gebaute Festspielhaus zwangsläufig ein Kunstobjekt? Und was würde Francis Kéré dazu sagen, wenn seine Architektur plötzlich wieder Objektkunst ist? Oder reicht ein Lagerfeuer mit akrikanischen Trommelklängen im Kontext von Web 2.0 bereits aus, um trotzdem irgendwie als Kunst durchzugehen? Ist das deutsche Publikum vielleicht zu blöd? Was hat es überhaupt zu nölen, wenn es nicht mal bereit ist, die 800 Euro aufzubringen, um nach Ougadougou zu fliegen und sich endlich selbst ein Bild davon zu machen. Und wieviel Eintritt zahlt man eigentlich bei einer europäisch-afrikanischen Vorstellung? Muss man die Klappe halten, weil es genau darum geht, endlich mal die Schnauze zu halten, endlich mal den armen Schlingensief in Ruhe zu lassen, ihn nicht nur als Künstler zu sehen, weil er nie einer sein wollte? Weil wir ihn permanent missverstehen? Was macht der in Gottes Namen jetzt in Afrika? Na bestenfalls Urlaub! Wen kümmerts? Ach ja, die Nachtkritik ist ihm dicht auf den Fersen und lässt nicht locker. Oh mein Gott ist das arbeitende Volk wieder duselig. Oder wird das Publikum nur für dumm verkauft? Muss Agathe aus Charlottenburg alle Texte von Luhmann gelesen haben, um noch mitreden zu können? Darf Schlingensief sich winden, wie er will, wenn ihm eine Lektion nicht passt? Darf Bettina nicht zu Recht darüber verärgert sein, weil man ihr weiß machen will, Afrika sei diesmal kein Kunstprojekt?
@ Karl Laberfeld: Es geht um den Wirklichkeitsbezug vor Ort (und hier lässt sich tatsächlich die Frage stellen, wer sich einen Opernbesuch in Afrika eigentlich leisten kann bzw. wem er nützt) gegenüber der medialen Vermittlung entweder "des afrikanischen Elends" oder "der afrikanischen Folklore" als Projektionsflächen. Sollten wir uns folglich nicht vielmehr mit Kampagnen solidarisieren, welche sich über den Weg der Kunst für den Einsatz von AIDS-Generika in Afrika stark machen? Beispiel: der Film "Fig Trees" (2008) von John Greyson. Kommt drauf an, was Schlingensief draus macht. Lagerfeuerromantik mit Trommeln, das kann es (noch) nicht sein.
Survival ist nichts für ungeübte süße Frauen, das muss gründlich trainiert und vorbereitet sein.
Ich mache mir die größten Sorgen um dich, wo bist du?
Was mich stutzig gemacht hat, ist die Melodie von Wechselwind, denn gerade kürzlich hat eine Bekannte auf der Hammond-Orgel just dieses Lied gespielt. Es klang sehr gut, für meine ungeübten Ohren, und ich könnte sie fragen, ob sie eine Vertonung oder Veränderung des Stückes vornehmen würde.
Werd sie gleich mal anrufen, bis demnächst, euer Sven
Und auch Jeanne, ihre Frage nach dem Künstlertum von Herrn Schlingensief und wie der Opernfreund sich die Reise nach Afrika leisten kann – höchst interessant.
Auch Sie, Billie, stellen eine wichtige Frage, nämlich was Trommeln am Lagerfeuer mit Kunst zu tun haben soll (Meine Damen, ich bringe hoffentlich ihre Namen nicht durcheinander!)
Ich widme mich zunächst der Frage, ob ein solches Projekt vom Bund gefördert werden sollte, oder nicht besser privat finanziert werden müsste, eine berechtigte Frage.
Aber machen wir uns nichts vor, tagtäglich werden in Deutschland Bauvorhaben, soziale Projekte, kulturelle Denkmäler, Prestigobjekte oder Alibi-Einrichtungen (z.B. Beratungsstellen) und vieles mehr vom Geld der Steuerzahler finanziert. Und das, ohne dass wir als Bürger die Zeit haben, darüber nachzudenken, ob das jeweilige Vorhaben Sinn macht.
Wir erfahren meist erst im nachhinein, ob die staatliche Investition sich gelohnt hat. Aber sogar, wenn Investitionen des Staates offensichtlich rausgeschmissenes Geld und nutzlos oder sogar kontraproduktiv sind (siehe Unterstützung der sozial schwächsten Gruppen, die durch die Rundumversorgung abhängig und unmündig bleiben), lehnt sich die Bevölkerung nicht dagegen auf, jedenfalls nicht wirkungsvoll.
Wir haben uns damit abgefunden, dass mit den von uns an Steuern abgeführten Summen großzügig nach dem Motto „trial and error“ herumexperimentiert wird, um nicht zu sagen, oft wird es aus dem Fenster geschmissen (siehe die jüngsten Millionenbeträge zur Bankenrettung). Das ist ganz normal für uns geworden! Wir leben tagtäglich damit und haben gelernt, dass es trotzdem irgendwie weitergeht. Trotz größtmöglicher Absurdität, Unvernunft und sorgloser Verschwendung haben wir unser Auskommen. Eine Art Parasitentum auf der Erde, das scheint dem Menschen vergönnt zu sein, egal wie unmenschlich oder umweltschädlich er sich dabei verhält! Das grenzt doch schon an einen Gottesbeweis, kommt mir da in den Sinn…
Aber zurück zu Herrn Schlingensief. Ich verkehre, wie gesagt, nicht in Künstlerkreisen und kann daher nicht viel dazu sagen, wie ein Künstler ist oder sein sollte und ob es einfach darum geht, dass Künstler sich ausdrücken müssen sollen können und ihre Werke (Bilder, Happenings, Theaterstücke, Aufführungen, Musik-Kompositionen) dann für sich selber sprechen. Ich vermute aber, dass dem so ist und dass dem geneigten Kunstkonsumenten sich der Sinn erschließt und er in irgendeiner Weise davon profitiert.
Herrschaften, Geben und Nehmen, das ist das biologische, psychosoziele und finanzielle Prinzip, das unser aller Leben erst ermöglicht. Keiner von uns wäre geboren worden, hätte sich die Mutter vorher überlegt, ob das Kind privat oder staatlich subventioniert werden soll.
Das Kind ist da und es wächst heran, und auch wenn es irgendwann im schlimmsten Fall zum Nichtsnutz oder Verbrecher wird, hat die Mutter es an der Brust genährt.
Gut, zugegeben, dieser Vergleich ist weit hergeholt und kommt vom Thema ab.
Ist Trommeln am Lagerfeuer nun Kunst? Ich denke, ja. Kann denn Kunst an der Freude und Inspiration, die sie dem Zuschauer bringt, gemessen werden? Ich zum Beispiel mag klassische Musik, möchte aber niemandem verbieten, die für meine Ohren grausame Rockmusik zu hören.
Im übrigen könnte ich mir eine Reise nach Ouaga, nur für einen Opernbesuch, nicht leisten.
Ich sehe aber viele Menschen, die zum Shoppen nach Paris oder London jetten oder mal eben ein Geschäftsessen im Luxushotel in Dubai abhalten, weil sie sich das als Großaktionäre oder Geschäftsführer leisten können. Sie haben sich das so eingerichtet, also machen sie das.
Vielleicht ist die Kunst am Projekt der Oper in Afrika, gerade in dem Hinweis auf diese Umstände, in denen wir leben, zu finden?
Ja, warum macht er nicht einfach Urlaub und kuriert sich aus?
Ich gehöre zu der "dusseligen" arbeitenden Bevölkerung und kann mich in einen Künstler nicht reinversetzen. Sind Künstler überhaupt "normale" Menschen, also die ticken doch sowieso irgendwie anders als "wir" Normalos.
Der kann doch gar nicht anders, und wir alle dürfen uns über ihn und sein Projekt Gedanken machen.
Ist das nicht toll?
ach carlos , bitte machen sie sich keine sorgen um mich ( auch wenn es mich gerade sehr glücklich macht). wenn sie mir auch sehr fehlen, bin ich im moment in sicherheit und es geht mir gut. aber vielleicht bräuchte ich ja tatsächlich einen fachmännischen rat und vielleicht ist es ja schicksal das wir gerade in solch gemütlicher runde über gott und die welt und schlingensief und seine oper plaudern. aber sollten wir nicht in den entscheidenden fragen unserem herzen folgen? oder ist das zu riskant und evtl. vielleicht auch trügerisch?
Bitte hab noch etwas Geduld, denn ich bin gerade total unterzuckert und muss dringend was Essen undsoweiter.
Meine spontane Antwort ist: ja, es ist manchmal riskant und trügerisch, unserem Herzen zu folgen, aber es gibt im Grunde nur den einen Weg, die anderen Wege sind nur schwacher Abglanz in gesicherter Existenz.
Aber was beschäftigt dich, hast du Kummer, gibt es irgendein Problem? Vielleicht kann ich helfen, bitte rede, hab keine Scheu, bald bin ich zurück, dulce.
Amigos, dieses Gedicht fiel mir gerade in die Hände, von einem Landsmann:
" Liebe ist auf Kreuzfahrt unterwegs von Leid zu Leid,
von Insel zu Insel, schlägt Wurzeln, die Klage benetzt,
und niemand kann, niemand kann den Schritten des Herzens entgehn, das verschwiegen und grausam dahineilt.
So kommt es, dass du und ich eine Höhle suchen,
einen Planeten, wo vom Salz dein Haar verschont wird,
wo kein Leid erwächst durch meine Schuld,
wo das Brot lebt ohne Todesnot.
Ein Planet weit weg, von Laubwerk ganz umhüllt,
ein Brachfeld, ein Stein grausam und unbewohnt,
mit unsren eigenen Händen ein dauerhaftes Nest
wollten wir, wo es den Schmerz nicht gibt, nicht Wort noch Wunde,
und trafen doch die Liebe hier nicht an, in dieser Stadt des Wahns, wo Menschen auf ihren Balkonen erbleichen."
Hallo Karen, sie schreiben weiter oben, diese Debatte sei "schlingensiefsch" unterwandert, wie meinen Sie das?
So, mache mich wieder an meine Arbeit, bis später, euer Sven
aber wie gesagt, mir geht es soweit noch gut, ich kann nicht klagen.
den sachverhalt hier detailiert zu schildern ginge einfach zu weit. und ich denke auf die entfernung ist da auch schlecht ein rat zu geben. ich werde versuchen mir für die klärung dieser angelegenheit eine fachkundige auskunft an geeigneter stelle geben zu lassen. dann werde ich zu guter letzt auf eigene verantwortung mein herz entscheiden lassen.
vielleicht sollte es mit dem "schweigen" manchmal wirklich nicht zuviel des guten sein. aber das werde ich schon alleine für mich herausfinden wie ich jetzt weiter verfahre.
aber vielen dank für das hilfsangebot! und ich fühle mich schon viel wohler bei dem gedanken das wir hier vielleicht noch eine zeit lang gemeinsam verweilen können. ich wünsche ihnen und allen anderen (auch manch genervten) einen schönen abend. wenn ich es für wichtig erachte melde ich mich!
Ich versuche auch, mich kurz zu fassen.
@281 Billie, @284 Karen, @289 Karl und auch Jeanne, ihr habt weiter oben einige statements zum Thema Politik, Kunst und Bevölkerung abgegeben, auf die noch eingegangen werden sollte.
Zunächst bin ich bei meinen Untersuchungen auf folgendes Ergebnis gekommen:
Das "dusselige Volk", der deutsche Bundesbürger (wenn es ihn so pauschal überhaupt gibt), wird unterschätzt und zu Unrecht für dumm gehalten.
Auf der Seite: epetitionen.bundestag.de
gibt es zahlreiche Beispiele dafür, dass sich gegen politische Missstände gewehrt wird.
Davon kann sich jeder selbst überzeugen, ich möchte nur diese Beispiele nennen:
Zum Bankenwesen (Investmentgeschäfte) gibt es auf Seite 4 eine Petition von P. Hoppe, die man bequem online unterzeichnen kann, des weiteren eine Petition von Fr. Sandmann-Steinkamp zur Rücknahme geplatzter Kreditgeschäfte.
Auf Seite 8 findet sich eine noch zur Unterzeichnung stehende Forderung, die die Seen in Brandenburg betrifft, die verscherbelt werden sollen, und damit der Bevölkerung nicht mehr als Erholungsquelle zur Verfügung stehen würden! Diese nennt sich „Bodenverwertungs-und Verwaltungs GmbH – Verzicht der weiteren Privatisierung von Gewässern".
Als letztes Beispiel möchte ich „Internationale Zusammenarbeit in der Umweltpolitik“ von A. Richter auf Seite 9 nennen, es gibt da aber viele weitere, die doch zeigen, dass manche Menschen noch wach sind und sich für ihre Interessen einsetzen! Euer Sven
Ich bedaure, dir nicht weiterhelfen zu können, respektiere aber deinen Wunsch, alleine mit der Entscheidung fertig zu werden. Ja, dafür mag ich dich nur umso mehr! Du willst die Verantwortung voll und ganz tragen, du willst in dich gehen und letztendlich dein Gefühl entscheiden lassen.
Manchmal, wenn ich nicht weiterwusste, sagte ich zu mir selber (oder war es ein Gebet?): "Entscheide du für mich, hilf mir, die beste Lösung zu finden, schicke mir alle Schutzengel die nötig sind, das richtige zu tun und die günstigsten Umstände zu schaffen."
Und was soll ich dir sagen, dulce? Meistens klappte das, ich tat das richtige zur rechten Zeit...
Naja, nicht immer, yo confeso! Buenos noches!
Ich zählte mich bisher eigentlich nicht zu einem Mitglied der CS-family, zu den Sympathisanten oder gar Schleimern, denn Herr Schlingensief ist mir nicht persönlich bekannt, ein Fan war und bin ich auch nicht.
Ich zähle mich eher zu den neutralen Beobachtern, die versuchen, sich ein (möglichst objektives Bild) von der ganzen Sache zu machen.
Ihre Worte zeigen, dass sie das anders sehen, und sogar finden, dass dieses Forum missbraucht wird!
Das ist ein schwerwiegender und ernstzunehmender Vorwurf, den Sie - aus meiner Sicht - noch konkreter an bestimmten Kommentaren oder Kommentatoren festmachen müssten, damit wir uns über Ihren Vorwurf unterhalten können.
Insgesamt habe ich hier viel dazugelernt, über Kunst, Kultur und das Afrika-Projekt insbesondere und finde die Freiheit der Meinungsäußerung bei nachtkritik.de vorbildlich und positiv. Gruß vom Sven
ich erachte es für wichtig ihnen auch eine gute nacht zu wünschen. schlafen sie gut, wo auch immer sie sind. wir sehen uns in meinen träumen (da werden wir den sachverhalt weiter besprechen und dann werde ich das richtige tuen).
mil besos por la noche, carlos...oh
Also darf man sich hier nur gegen Schlingensief äußern, ansonsten fällt man unter Generalverdacht? Klingt für mich ein wenig paranoid.
Zwischen Ihren Zeilen nehme ich einen gewissen Überdruß wahr, und wenn ich das richtig deute, kann ich Sie sehr gut verstehen!
Auch ich habe den Eindruck, es wurde nun wirklich alles wichtige gesagt, gefragt und ausführlich erörtert. Zwar gibt es Anhänger, die noch mehr Libretto wünschen, aber das kann in der Tat anderswo erarbeitet werden.
Es bleibt also darüber nachzudenken, ob diese ergiebige Debatte bei nachtkritik nicht bereits ihren Höhepunkt erreicht hat (siehe sugar kane und Carlos), und daher mit den Worten "Wenns am schönsten ist, sollte man aufhören" zu einem für alle Beteiligten erfreulichen Ende kommt.
Alles Gute, Karl
Meinen Nachnamen habe ich hier nicht genannt, weil ich es mit den Worten halte "I´d rather be dead than a prominent woman".
Klar, bietet das einen Schutz, wenn man sich hier nicht mit seinem vollen Namen outet, aber denk mal nach, das nicht nur, weil man ein armes unterdrücktes Wesen ist, sondern weil es nun mal Kräfte gibt (ich sage bewußt nicht Menschen!), die dich angreifen, wenn du dich zu sehr exponierst! Das ist eine Art universelles Gesetz, ich kann es nicht so gut erklären.
Ich war auf der Schauspielschule, und da haben wir gelernt, dass es hilfreich ist, in eine Rolle zu schlüpfen, um bestimmte Charaktereigenschaften, die in einem schlummern, bis ins Letzte aus sich herauszuholen.
Kann ich dir nur empfehlen!
Dir nen schönen Tag, muss mich jetzt wieder auf Jobsuche machen, Feli
wenn alles sich zum Guten wendet,
ließ eine Mahlzeit keinen Wunsch mehr offen
und hat der Koch sich selber übertroffen,
wenn aus den Augenwinkeln, die ein Blick erzählt,
daß du es bist, den sie sich auserwählt,
wenn einem also Gutes widerfährt,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Ich habs nicht nötig, mich hinter einem albernen nickname zu verstecken, um mich damit interessanter zu machen.
Ich möchte hier meine Meinung sagen können, zu einem Thema, das die Öffentlichkeit angeht. Die Zeit dafür, zwacke ich meiner Arbeitszeit ab, mein Chef wird sich freuen, aber ich lasse mir hier von niemandem den Mund verbieten, das wär ja noch schöner.
Oui nide iou.
L'opéra ou la mort. nous vaincrons.
Der gestrandete Wal, dessen Haut verbrennt, weil er sich aus dem Meer in eine flache Bucht verirrt hat;
die kleine Maus, die sich übermütig aus ihren schützenden Gängen hinaus aufs Feld begibt, weil sie eine Nuss gesehen hat - und von oben stürzt der Habicht auf sie herab;
die Zuschauerin, die im Kino zu laut lacht und sich mit ihrem Nachbarn austauscht, und welcher, als sie zur Toilette geht, so im Vorbeigehen ein Bein gestellt wird;
der Star, der sich eitel vor den Kameras dreht, und von dem eines Tages ein unvorteilhaftes, entstellendes Foto auftaucht, das wie ein Lauffeuer die Runde macht;
der Geschäftsmann, der sich mit seinen Erfolgen und seiner Kohle brüstet wie ein Gockel, und der eines Tages von seinen besten Geschäftsfreunden hereingelegt und im Stich gelassen wird;
der Forscher, der sich auf der Jagd nach besonders spektakulären Aufnahmen des Naturschauspiels zu nah an den Vulkan gewagt hat...
Vielleicht habt Ihr recht, wer sich zu sehr hervortut, fordert Mächte heraus, die eine Gegenbewegung vollziehen.
Dulce sugar, und Bettina, daraus schließe ich, dass ich mich hier mit poetischen Wendungen genug hervorgetan habe, und es nun erstmal gut sein lasse.
Das heißt nicht, dass wir nicht in Kontakt bleiben, mi amor, wie du schon festgestellt hast, geht unsere Verbindung über das körperlich Sichtbare hinaus!
Deine Süße und meine Bitterkeit bilden zusammen einen zarten Schmelz, der durch nichts getrennt werden kann.
Amigos, in Gedanken stets bei euch, lasst mich gehen und wir werden uns wiedersehen!
„Kunst um der Kunst willen ohne Zweck. Jeder Zweck verdirbt die Kunst. Doch erreicht die Kunst gerade den Zweck, den sie nicht hat.“
Benjamin Constant
Machs gut, Sven
und nicht zu vergessen das gute alte Pendel, das nachdem es weit in die eine Richtung ausgeschlagen ist, so sicher wie das Amen in der Kirche wieder in die andere Richtung ausschwingen wird und immer so weiter - bis es irgendwann in der Mitte zur Ruhe kommt, alles Gute, Karl
"Abschied heißt, die vielen Nebel unserer Vergangenheit zu durchkämmen. Ein wenig von der Macht der Gegenwart Abstand zu nehmen und das Damals mit seinen glänzenden Erinnerungen zu überblicken. Der Abschied beschattet alles mit einem mystischen Schimmer, der tief in dir Worte zu wecken vermag, über die dein Verstand nur seine Wahrheit senken kann." (Andreas Gryphius)
Hier scheint wohl alles in Aufbruchstimmung zu sein, dann mach ichs kurz, ich hasse Abschiedsszenen, es war wirklich eine nette und angenehme Zeit mit euch, ich werd euch vermissen und sicher nie vergessen, Feli
Mit diesem Gedicht von Goethe (ich glaube aus seinem Spätwerk "West-östlicher Divan") möchte ich mich bei allen bedanken und gleichsam verabschieden:
Alle Menschen groß und klein
Spinnen sich ein Gewebe fein,
Wo sie mit ihrer Scheren Spitzen
Gar zierlich in der Mitte sitzen.
Wenn nun darein ein Besen fährt,
Sagen sie, es sei unerhört,
Man habe den größten Palast zerstört.
Tut mir das nicht an, womit soll ich jetzt die Pausen bei der Arbeit verbringen?
Ich hätte noch die zweite Strophe meines Gedichtes von weiter oben anzubieten. Hat zwar nichts mit Afrika zu tun, aber durchaus etwas mit den in Kürze beginnenden Festspielen! (Grüß Dich, Jürgen!)
Wenn es in Salzburgs Mauern klingt
und Festspielgeist die Stadt beschwingt.
Wirbt die Natur und wirbt die Kunst
mit der Gastlichkeit um des Gastes Gunst.
Auch hier, so wie in aller Welt, der Gast zu seinem Trinkspruch hält.
Wenn einem so viel Schönes wird beschert,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Dagegen geht es in Kunst und Theater um die Gestaltung von Kommunikationssituationen: "Es geht um Momente, in denen Publikum und Akteure eine 'andere' Gesellschaftlichkeit praktizieren, provokante Momente, die Leute bei Performances oder Aktionen erfahren können, die vor allem neue Erfahrungen auch mit dem e i g e n e n Verhalten und Sein erzeugen." (Hans-Thies Lehmann, "Marx und Theater lesen - zwanzig Jahre nach der Wende", in: Theater der Zeit, Arbeitsbuch 2009) Ergo: Nicht neue Denkmäler bauen, sondern diese stürzen: Denk-mal!
Wo sich im Spiel der Könige die Kräfte messen,
darf man den Geist des Weines nicht vergessen.
Auch das gehört zu den Gepflogenheiten,
den Gast geschützt nach Hause zu begleiten.
Wird man mit Gastlichkeit bedacht,
den ganzen Tag bis in die Nacht.
Es war schon immer so:
wenn einem so viel Schönes wird beschert,
das ist schon einen Asbach Uralt wert.
Habe Mozart (nicht Schlingensief) gerade 1000 Euro überwiesen, weil er gerade eine Räumungsklage am Hals hat.
Innigst
Darf ich noch fragen, ob Ihre Zeilen eher als Trinkspruch (siehe Sebastian Hartmann) oder als Schlachtruf zu verstehen sind, oder keins von beidem.
Geht es bei der Oper um Tod oder Leben und um Sieg?
Es sieht so aus, als ob sie mit Herrn Schlingensief zusammenarbeiten möchten, interessante Entwicklung, schaut man sich ihre kritischen Beiträge weiter oben an, z.B. 230, da war das Thema noch für sie "erledigt".
Helmut, ich frage jedoch nicht, um sie in Verlegenheit zu bringen oder ins Kreuzverhör zu nehmen. Wir sind hier unter uns, Gleiche unter Gleichen (bis auf Jeanne, die ist ein bisschen gleicher als die anderen) und mein Interesse bezieht sich lediglich auf die innere Veränderung, die offensichtlich stattgefunden hat.
Auch ich bin etwas milder geworden als am Anfang dieser Debatte, das bringt es mit sich, wenn man als Gruppe eine Zeit zusammen verbringt und es beginnt zu "menscheln", ein scheußliches Wort.
@324, das ist edel von Ihnen. Ein guter Anwalt vom Mieterbund hätte Mozart auch weiterhelfen können.
Alles Gute, Karl
Super, mein Tag ist gerettet!
Gerne bin ich hierzu bereit, habe auch schon Noten, es müssten aber die Lizenzrechte vorab geklärt werden, damit es wegen dem copyright keine Probleme gibt.
Deswegen möchte ich an dieser Stelle fragen, wer von Ihnen für mich Ansprechpartner ist, da ich zwar den Sven öfter sehe, er wohnt in der Nachbarschaft, aber er mir nicht alle Fragen beantworten konnte.
Mit freundlichen Grüßen, L. Schneider-Sölleking
Meine Mission ist „Redet mit den Burkinabé.“ In Burkina leben ganz normale Berliner, Wiener, Oberhausener…. nur halt unter den besonderen Umständen Afrikas.
Klar, entschieden wird auf einer „Berliner Konferenz“ oder im Café Landtmann
Zum Ende dieses Forums sollte aber doch etwas aus Burkina zu hören sein:
Bon courage camarade ist ein Spruch von Thomas Sankara. Man hört ihn, halb im Scherz, halb im Ernst, wenn etwas Schwieriges oder Unmögliches vorhat.
We need you hört man wenn man von einem Projekt überzeugt werden soll.
La patrie ou la mort ist die letzte Zeile des Refrains der Nationalhymne und so was wie ein Wahlspruch. Ein burkinischer Steinmeier hätte seine Rede damit beendet.
Hier wird nur viel geredet, aber passieren tut nichts. Die brauchen Food & Arzneimittel in Afrika und keine Opernhäusern. Die brauchen kein Schlingensief, die haben ihr eigene Kultur. [...]
Scheint Trend zu sein, wie bei Flohbär,Endlosschleife nichtssagender Kommentare & Absonderung von Trash. Fehlt nur noch das Foto wie bei Youtube. Jeanne schicke bitte Telefonnummer und Foto an Flohbär, sofort!
Die Texte von Jeanne gefallen mir eben - ich habe sie nie um ihre Tel.-Nr. gebeten.
ps.: Na dann schau` ich jetzt wieder youtube. (Wird auch langsam unheimlich hier.)
@ 327: Wo genau liegt schniebelwald? Landkreis kassel?
Wir haben einen prozentualen Ausländeranteil von 0 in der Gemeinde, und ich habe in meinem Leben noch nie einen Menschen mit dunkler Hautfarbe gesehen.
Mein Mann ist zwar dagegen, aber die Kinder sind aus dem gröbsten raus - da kommt mir das Abenteuer Afrika gerade recht, ich spüre, das würde mein Leben verändern. Immer nur Orgel spielen in der Kirche, das kann ganz schön öde sein.
Es scheint mir aber hier alles etwas unorganisiert und improvisiert zu sein. Ich bin nun etwas ratlos, weil niemand für mich zuständig ist. Sven ist zu einem Studientreffen gefahren, und ich kann mit niemandem über dieses Projekt reden. Nehmen Sie es mir nicht übel, man würde mich hier im Dorf für verrückt halten und ich muss hier als Organistin auf meinen guten Ruf achten! Trotzdem vielen Dank, Larissa S.-Sölleking
Da schließt sich der Kreis, oder? Ich muss packen, eine Expedition steht bevor, see you!
Inzwischen haben wir uns etwas zerstreut, für manche fangen die Ferien jetzt erst an, und ich bin auf Jobsuche.
Du kannst dich übrigens bei schlingensief.com bewerben, ggf. auch als Krankenschwester, viel Glück! Feli
Was den "Schniedel" betrifft: auch mir sind die geschieferten und verschuppten Schichtfolgen des Taunus keine Unbekannten. Bei einem zweijährigen Aufenthalt in der "Mainmetropole" bin ich des öfteren über solche "Erhebungen" gestolpert...Sie wissen schon, was ich meine, oder?
Herzliche Grüße!
Inzwischen ist dieser blog schon fast so wichtig für mich wie "Unter uns", was ich nach Feierabend immer sehe mit dem üblichen TV-Dinner.
Mein Chef hat schon gefragt, ob irgendwas besonderes passiert sei, ich hätte in letzter Zeit so gute Laune und würde ab und zu mal lachen.
Ja, Leute, viel zu Lachen hab ich im Alltag nicht, also bitte weitermachen!
Da ist das Orgelspiel wahrlich ein Auftanken, wie sie so wundervoll formulieren "einer höheren transzendenten Wirklichkeit". Manche Selbstherrlichkeit ist trotzdem schwer zu ertragen, da möchte ich am liebsten alles hinwerfen, aber ich kenne meine Pflichten, liebe Grüße, Larissa
Ein Bekannter erzählte mir, ich wäre hier ja schon "berühmt". Nun, ich weiß von nichts und wasche meine Hände in Unschuld.
Verstanden hab ich allerdings nicht ganz, um welches Thema und mit welcher Zielsetzung hier geblogt wird.
Kann mir das jemand erklären?
Hier, in der Kommentarspalte versammeln sich vornehmlich Leute, die viel über Theater reden, aber allem Anschein nach wenig Theater machen.
Das sind dann Leute, die beispielsweise mit sehr vielen Fremdwörtern um sich schmeißen, abstruse politologische und verschwörungstheoretische Traktate absondern oder schlichtweg neidisches und kleinmütiges Zeugs. Also ungefähr das, was man überall im Internet geboten bekommt. Nichts besonderes also.
Ansonsten ist das hier eine sehr nützliche und lesenswerte Seite.
Schönen Abend noch!
Und Sie als Sportkommentator sind hier sozusagen der Moderator?
Das würde dann erklären, warum sich hier in dieser Spalte kaum etwas über das Thema "Theater" findet.
Da kann ein so kompetenter Moderatur nur nützlich sein.
Auch Ihnen noch einen schönen Abend!
Wolltest Du nicht auch immer schon etwas verändern in Deinem Leben? Vielleicht mit dem Rauchen aufhören? Oder weniger Süßigkeiten essen? Mehr Sport treiben? Oder auch Grundsätzliches, Deinen Beruf oder die Arbeitsstelle wechseln? Deine Wohnsituation (Schniebelwald ) verändern, Deine finanzielle Lage verbessern? Schlummernde Talente endlich freisetzen und die eigene Vorstellung vom Leben verwirklichen? Es gibt einen Weg: Die Art wie wir die äußere Welt erleben ist ein Spiegel unserer inneren Welt - niemals umgekehrt!
Klemm Dir Deine Orgel unter die Achsel und steig ein in den Zug des Lebens! Und wenn es nur ein Interregio Express ist - so what! Die Reise lohnt sich...
Felicitas, der markus erscheint mir noch als potentielles teammitglied geeignet: fester job (=zuverlässig), kein nickname (=ehrlich) und leser dieses blogs (= behämmert)! Und humor hat er auch! Was sagen sie dazu, herr brüderle?!
Ne ne, Leute, da behalt ich meinen Job, mein Chef braucht mich, ich bin zwar behämmert, aber so dann doch nicht.
Nicht aufgeben, ihr findet schon noch ein paar Mitglieder, grins...
Oder auch nicht, ich bin gespannt, selten hab ich soviel Spass gehabt!
Bei der "Ästhetik des Widerstands" bin ich nicht über die Seite 150 hinausgekommen. Allerdings habe ich einmal eine gute Inszenierung eines Weiss-Stückes in der Provinz gesehen.
Als Ersatz für Brüderle schlage ich den Fachmann Heribert Faßbender vor. Da gibt es ein interessantes Stück in Karlsruhe, das seinem geistigen Standard entspricht. "Scherwe bringe Glick" in d'Badisch Bühn. Aber ich fürchte, das Stück wurde vom Spielplan genommen.
Warum muss es denn ausgerechnet Namibia sein? Das hieß früher Deutsch Südwestafrika und ab 1904 kam es zu den ersten Aufständen. Deutschland wollte auch einen Platz an der Sonne (nicht zu verwechseln mit der Kinderhilfe der 70er und 80er Jahre), denn für Moltke I. bedeutete Erfolg bei den Kolonien Erfolg vor Gott. Es gibt doch auch politisch neutralere Länder in Afrika.
Jeanne, ich bin kurz vor dem Mauerfall von KA nach Berlin gezogen. Jetzt bin ich sogenannter Mittvierziger und besuche ein paar Mal im Jahr meine Heimatstadt. Vor dem BGH patrouillieren kaum Staatsschützer, es ist ohnehin alles kameraüberwacht. In der Bildenden Kunst passiert dort mehr als im Theater. Im März sah ich im Badischen Staatstheater Peymann mit seinem Dramaturgen Beil. Der Abend war ganz amüsant, zumal Peymann schonungslos über die Verbalattacken seiner Gegner redete, einer wollte ihn angeblich gar erhängen lassen. Etwas mehr Theaterleben würde Karlsruhe gut tun. 1986 fuhr ich extra in ein Städtchen (München), um mir eine Inszenierung von Martin Walsers Novelle "Ein fliehendes Pferd" anzusehen.
Ich habe mir einen Virus eingefangen (nicht nur auf dem PC) und liege jetzt auf der Nase, am schlimmsten ist das Kopfweh. Hoffe, es geht mir Montag wieder besser. Bis dahin weiter viel Erfolg - wie ich sehe, seit ihr schon bis Namibia vorgedrungen und theatertechnisch lese ich von Peymann, Staatstheater, Flohbär (Flaubert!), Badische Bühne, - also von wegen, hier ginge es nicht um Theater! Gruß Feli
Okay@357, Jeanne, ich weiß es, ich weiß es!
Es war Klaus Maria Brandauer.
Auf den Bären kann ich verzichten, aber das Date mit Campino wär schon cool...
Hoffentlich bin ich schneller als Sven - und vor allem wird mein Kommentar diesmal auch gezeigt. Gruß, Feli
Jeanne, das war natürlich Klaus Maria Brandauer. Und man merkt übrigens - als Randbemerkung zu Faßbender - dass hier Leute bloggen, die sich mit Theater auskennen! Viele Grüße, Feli
es ist klaus maria brandauer
;O)
Was sich in "Unser Afrika" abspielt, versetzt mich in größtes Erstaunen. Drucken Sie denn alles ungefiltert und unzensiert ab, lassen Sie den Kommentatoren diese Freiheit, trotz mancher fragwürdiger Absonderungen?
Mein Respekt, denen hätte ich schon längst den Hahn abgedreht.
Ich denke aber, ich finde es noch heraus. Es geht mir dabei nicht um den Preis, eher uninteressant, als vielmehr den geistigen Wettbewerb und vor allem bin ich neugierig, wer diese extraordinäre Person ist.
@357, Jeanne, das war Klaus Maria Brandauer! Silbernen Bären brauch ich nicht, nur das date mit Campino, bitte.
Hoffe, dass ich trotz der Zeitverzögerung noch schneller bin als Sven...
In den letzten Beiträgen hat sich sehr anschaulich das breite Theaterwissen der Blogger hier wiedergespiegelt - ich sag nur: Badische Bühne, Flaubert, Staatstheater, Peymann. Von wegen, Herr Faßbender, hier kennt sich mit Theater sehr wohl jemand aus! Liebe Grüße, Feli
Aber bitte schreibt wieder was, bitte Leute!
der dritte im bunde ist [...]brandauer...
aber wer will schon ein date mit campino..und wer will schon birgit minichmayr sein..auch einen seichten pseudopunkschlager kann die ganze kulturmisere nicht auflösen...
Wie ich sehe, wird hier immer noch rund um theaterrelevante und kulturtragende Themen diskutiert.
Aber aus der Oper ist die Luft raus, oder? Alles Gute, Karl
die Redaktion hat seit heute Mittag keine Kommentare in Sachen "Hochhuth vs. Peymann" und "Unser Afrika" veröffentlicht.
Wir wollten einmal überprüfen, ob die Kommentare wirklich alle von ganz wenigen IP-Nummern kommen. Wir sind nicht interessiert an Selbstgesprächen, die das Kommentarwesen lahm legen.
Mit schönem Gruß
die Sommer-Redaktion
P.S. Wer wissen will, welch unterschiedliche Tonarten bei der Redaktion eingehende mails anschlagen, wenn user sich in ihrer Kommentarfreiheit eingeschränkt fühlen, lese hier weiter.
Felicitas wrote:
Hallo liebe Redaktion,
unter dem Pseudonym Felicitas schreibe ich seit einiger Zeit im Redaktionsblog.
Seit heute kommen nun meine Kommentare nicht mehr raus, ich dachte erst, das liegt an meinem PC, aber auch von anderen Computern aus funktioniert es nicht.
Kann natürlich auch sein, dass es am Wochenende liegt, und momentan zuviel anderes zu tun ist.
Oder aber, sie haben keine Lust mehr, meine Kommentare zu veröffentlichen. Auch das ist verständlich und menschlich, es wäre dann aber korrekter, die Schließung des blogs bekannt-
zugeben oder sich ehrlich und deutlich in dieser Richtung zu äußern.
Vielen Dank,
Felicitas
Karl L. wrote:
Sehr geehrte Frau Slevogt und Frau Peter, sehr geehter Herr Pilz und Herr Behrend,
wie ich sehe, macht nachtkritik Werbung und verlangt für Banner- oder Skyscraper-Werbung
nicht unerhebliche Summen von den Veranstaltern.
Ich schließe daraus, dass sie sich als Dienstleister sehen und somit ihren Kunden verpflichtet
sind.
Darüberhinaus vermute ich, dass Sie als Journalisten eine gewisse Ethik befolgen. Jede Kritik wird veröffentlicht, es sei denn sie enthält verunglimpfende oder sonstwelche unlauteren Forumulierungen, so schreiben Sie es in Ihren AGB.
Fühlen Sie sich diesen verpflichtet oder entscheiden Sie nach gusto?
Es könnte Ihre Auftraggeber (in puncto Werbung) interessieren, falls Sie sich nicht an die angekündigten AGB halten und Zensur vornehmen oder Kommentatoren boykottieren.
Bisher fand ich Ihre innere Einstellung gegenüber dem "Unser Afrika" blog sehr fair und
lobenswert, aber inzwischen habe ich so meine Zweifel.
Mit freundlichen Grüßen,
Karl L.
ps.: Die blödsinnige Drohung mit der IP ist nicht neu und ein scheinheiliges Todschlagargument.
pps.: Schlaf gut Karen. Träume süß vom Engelchen im Paradies. (Der Verdacht ist das Medium (Boris Groys))
Gesetzt den Fall, ich tadle mich,
So hab' ich erstens den Gewinn,
Daß ich so hübsch bescheiden bin;
Zum zweiten denken sich die Leut,
Der Mann ist lauter Redlichkeit;
Auch schnapp' ich drittens diesen Bissen
Vorweg den andern Kritiküssen;
Und viertens hoff' ich außerdem
Auf Widerspruch, der mir genehm.
So kommt es denn zuletzt heraus,
Daß ich ein ganz famoses Haus.
(Wilhelm Busch)
Aber was hat sich denn nun mit den IP-Nummern herausgestellt, ist euer Verdacht begründet?
Das würde ich übel finden, wenn sich hier irgendwelche komischen Typen eingeschlichen haben, echt.
Und Jeanne, war ich die Erste? Ich denke doch, wie komme ich jetzt an das versprochene date mit Campino? Gruß, Feli
Allerdings möchte ich zu bedenken geben, dass ich zum Beispiel jetzt beim Studientreffen gemeinsam mit einigen anderen Kollegen einen Computeranschluss geteilt habe, und dann auch meines Wissens dieselbe IP-Nummer genutzt wird.
Ebenso in meiner WG, wo wir uns ein und denselben Anschluss teilen, aber jeder von seinem laptop aus schreibt.
So könnten die Rückschlüsse auf IP-Nummern irreführend und wenig sachdienlich sein, zumal manche user wohl auch von öffentlichen Cafés aus schreiben.
Daher könnte es ratsam sein, der Redlichkeit der hier Schreibenden zu vertrauen. Für mich und auch Larissa kann ich zumindest sicherstellen, dass wir keine subversiven Absichten haben, im Gegenteil. Herzliche Grüße, Sven
gerade komme ich aus dem Morgengottesdienst, es war eine sehr aufrüttelnde Predigt heute, es ging um Vergebung und seinen Mitmenschen verzeihen.
Eingangs, also während die Gemeindemitglieder die Kirche betraten, habe ich mir die Freiheit rausgenommen, ein vorher nicht mit dem Pastor abgesprochenes Stück von Bach (Choralvorspiel `O Lamm Gottes unschuldig´)anzuspielen, was, so glaube ich, von den Kirchgängern gut aufgenommen wurde.
Mein Vorgesetzter hat mich aber nach dem Gottesdienst beiseite genommen, und mir gesagt, dass er solche Alleingänge nicht begrüßt, obwohl ihm das Stück gefallen hat!
Ich bereue es trotzdem nicht, es hat mir so viel Freude gemacht, und wie mein Pastor sagte, können wir zukünftig über solche und ähnliche Neuerungen nachdenken!
Über die Entwicklung, die sich inzwischen hier und in der Redaktion abgespielt hat, bin ich, ehrlich gesagt entsetzt und beunruhigt.
Ich sehe mich in Verbindung mit kriminellen Machenschaften gebracht, und fühle mich sehr unwohl, überhaupt noch hier etwas zu schreiben.
Wenn mein Mann das erfährt (er ist Polizeioberrat in der Kreisstadt), wird er außer sich sein.
Aber Dörte, ich fühlte mich von Ihren Schilderungen so angesprochen, dass ich es dennoch wage. Norddeutschland haben wir vor 3 Jahren durchfahren, auf dem Weg nach Dänemark, die norddeutsche Landschaft und Mentalität hat mir ganz gut gefallen, wenn mir auch der Dialekt sehr fremd ist.
Bei Ihrer Schilderung der „Hoffnungswanderung für Südafrika“ der norddeutschen Kirchensynode fiel mir mein lange gehegter Wunsch wieder ein, einmal den Jakobsweg zu beschreiten. Eine solche Wanderung stelle ich mir als Läuterung vor, und als Mittel, näher zu Gott zu kommen.
Ich beneide Sie um Ihr Engagement, in Sachen Apartheid, da habe ich mich nun gar nicht mit beschäftigt. Durch die Kinder und andere Verpflichtungen habe ich nicht viel Zeit für so was gehabt, umso mehr bewundere ich Ihre Aktivitäten, wohl auch politischer Art.
Oh ja, die Pubertätskrisen meiner Söhne, dieser schreckliche Hipp Hopp und die brutalen Computerspiele, da sind ich und mein Mann teilweise hilflos davorgestanden, wobei mein Mann dann auch sehr streng sein kann. Wie Sie schreiben, verstehen Sie das als legitimes Ausdrucksmittel der Jugendlichen, daran habe ich noch nicht gedacht.
Sicher werden Sie verstehen, dass ich mich über meine Ehe aufgrund der Position meines Mannes nicht äußern kann, aber was Sie anklingen lassen, die zerstörte Hoffnung auf gemeinsame Gottesfindung, da kann ich ein Lied von singen.
Geehrte Redaktion, ich möchte nicht dem Verdacht ausgesetzt werden, suspekt oder anrüchig zu sein, und verzichte ab sofort auf die Nennung meines Nachnamens, um meine Privatsphäre zu schützen. Es wäre mir lieb, wenn Sie konsequenterweise in meinen bisherigen Beiträgen, meinen Nachnamen entfernen. Herzlichen Dank, Larissa S.
Wenn ich sagen würd, he, da kommen mir aber jetzt zuviel Aufträge rein, lass uns mal bei den Kunden eine Bonitätsprüfung machen...
Ne, Leute, unsere Jungs müssen ran, egal wieviel zu tun ist, die Mauern werden hochgezogen, da wird rangeklotzt! Die Flaute kommt noch früh genug, spätestens wenn die Baustellen im Winter pausieren.
Und wenn der Kunde zahlungsunfähig ist - Pech gehabt! Ihr wollt doch auch gern im trockenen sitzen, oder?
@ 366, johanna die echte: Ja genau, auf diesen pseudopunkschlager hatte ich abgezielt. Den finde auch ich echt zum Kotzen. Wie da von Liebe gesungen wird, wobei es aber um Geld geht! Für alle, die den Song "Auflösen" von Campino und Minichmayr nicht kennen, hier der Link: www.youtube.com/watch?v=FqhjaUdOEYo.
@ 367, Karl L.: Sie fragen, ob aus der Oper die Luft raus ist? Vielleicht ist ja auch aus der Opel die Luft raus. Wann ersetzt die Opel das Theater?
@ 371, Billie Jean: Ja, ein famoses smarthouse würde ich auch nicht gern sein, hab ich schon verstanden: "Und dieser Mix aus Wirklichkeits- und Datenraum ist eine Scheißadresse." (Pollesch, "Hütten aus notebooks")
Ich will das date mit Campino und es ist mir völlig egal, ob das mit Minichmayr für dich ein Pseudopunkschlager ist oder nicht. Ich messe Campino und seine Hosen nicht nur an dem zuletzt gemachten, so zum Beispiel auch nicht an dem Kinofilm "Palermo" oder wie der heißt, denn ein superguter Schauspieler ist er nicht, aber campino ist einfach genial und abgefahren, love forever
Felicitas, jetzt habe ich ein wenig das vertrauen in dich verloren, wegen benutzung eines pseudonyms meine ich! Auch wenn ich deinen wunsch nach einem date mit campino verstehe und du es dir mit deiner richtigen antwort wirklich verdient hast!
Ja, also, da ich in etwa so musikalisch bin wie daniel küblböck und mein wissen über theater und oper im vergleich zu manch anderen eher mangelhafter natur ist, ja, da sehe ich irgendwie schwarz (haha), was den weg nach afrika betrifft! Nicht mal sven vermag etwas über nutzungsrechte bzgl. wechselwind herauszubekommen und mr. poetry (carlos) seems to be far far away. Was nun?!
Sie als Kritikerin von Kritikern, die Kritiker kritisieren haben doch gerade noch gefehlt. Sie wissen genau, was Kitsch ist und lassen doch an niemandem ein gutes Haar, und auf den Zähnen haben Sie sicher auch welche.
Also Jeanne, ich warte immer noch auf eine Antwort von dir, du weißt schon wegen campino.
Es ist für alle deutlich zu sehen, dass ich die Lösung als erste hier genannt habe, oder? Seid lieb, Feli
Liebe Corinna, was sollen diese ironischen Spitzen, Sie brauchen sich gar nicht lustig machen, von wegen Pforzheim und so. Ich bin seit langem in einer Frauengruppe und weiß inzwischen auch, was ein G-Punkt ist.
Um die Gema-Rechte werden Sven und ich uns schon kümmern, lassen Sie das mal unsere Sorge sein.
Wenn wir Ihren Rat brauchen, sagen wir bescheid.
Ihnen allen einen schönen Abend, ich muss den Geschirrspüler ausräumen und Wäsche aufhängen, die Jungs helfen ja überhaupt nicht...Grüße, Larissa
Falls dies nicht der Fall sein sollte: nein, ich sehe zwischen Opel und Oper keinen großen Unterschied.
Aber vielleicht sollten Sie Ihr Anliegen noch konkreter einkreisen, ich glaube, keiner von uns versteht, was Sie eigentlich wollen. Alles Gute, Karl
eine weiterarbeit an dem libretto des gran maestro höchst persönlich wäre natürlich mehr als wir uns in den allerkühnsten fantasien jemals zu erträumen wagten...
natürlich wollen wir - seine ergebenen bewunderer- ihn mit diesen dreisten wunsch nicht abhalten von den wirklich wichtigen dingen wie amor !!!!
aber vielleicht ist ja irgendwo ,ab und an, dann und wann doch noch ein wenig zeit für eine kleine fortsetzung. einen zweiten teil sozusagen?! "zurück nach afrika..." - ach wie wäre das schön...ich werde mich auch wieder zurückhalten, versprochen!
Richtig gelogen ist das nicht mit meinem "Pseudonym", meine Eltern haben mir bei der Taufe zwei Vornamen verpasst, meine Geschwister haben auch alle zwei Vornamen. Der erste ist eher so langweilig deutsch und darum nenne ich mich seit neuestem nur noch Felicitas, ich finde das klingt viel exotischer und passt besser zu einer Schauspielerin. Danke für deinen Beistand zwecks
dem date mit campino. Jeanne meldet sich nicht bei mir, ich glaube, da stimmt was nicht, egal, grüße, Feli
Da lecken wir uns die Finger nach, und seien wir ehrlich, in den kreativen Berufen sind doch die meisten workaholics.
Ich kenne fast nur so Leute, und es sind nicht die verkehrtesten. Liegen wenigstens nicht auf der faulen Haut.
Wenns bei uns in der Agentur gut läuft, habe ich keine Zeit mir irgendeinen Film oder Konzert anzusehen, ich war seit einem Jahr nicht mehr im Theater. Wer Zeit hat, sich Aufführungen anzuschauen und dann noch Kritiken zu schreiben, der sollte sich nicht beschweren,
ist doch ein lockerer Job.
Obwohl ich mindestens einen Kritiker kenne, der Magengeschwüre hat, ist allerdings ein Literaturkritiker.
Ich nehme mir die Zeit jetzt nur für Feli, weil ich es einen Skandal finde, wie sie hier vorgeführt wurde, die Arme ist total fertig, ich habe sie heute besucht und versucht, ein bißchen zu beruhigen.
Der ganze Hype um Afrika und Oper und IP-Nummern ist
doch total übertrieben.
Habt ihr nichts besseres zu tun?
Und lasst Feli in Ruhe, die kann nun gar nichts dafür.
Meine Schwester in Chile hat Drillinge bekommen und hermano Carlos muss natürlich hin, zu Mammita, Beppo und José, das ganze Dorf erwartet mich.
Mit mi amor war nicht so gemeint, ich sehne mich nach dir, bin aber erst im Oktober zurück, der Flug ist teuer genug und da will ich wenigstens eine Weile bei der familia sein, dios sei mit dir, dulce, hasta luego!
Jan Hofer, kenn ich nicht, wer ist das überhaupt und Christoph ist doch längst in Afrika, denke ich.
Was soll ich denn mit ihm Abendessen, dann kannst du ja ebensogut auch mitkommen, ich weiß doch gar nicht, was ich mit ihm reden soll. Bin doch noch gar nicht so weit mit der Schauspielausbildung. Aber sonst gerne.
Ich hab das mit Campino noch nicht ganz aufgegeben, kleiner tipp: mit richtigem Namen heißt er Andreas Frege, und, wies aussieht, schaut er hier ab und zu rein in den blog, vielleicht lässt sich doch noch was machen. Bevor Jeanne mir nichts definitives sagt, kann ich mit dir noch nichts vereinbaren, Flohbär, aber gib mir doch schon mal deine email-adresse, falls hier der Kontakt wieder abbricht.
Leute, mir wird das heute alles zuviel, ich möchte mich einfach nur noch ausruhen, nichts mehr sehen und nichts mehr hören! Ich glaube, in den nächsten Tagen geh ich slowly und lass den PC aus, bringt mir wohl kein Glück. Hab euch lieb, bis bald, Feli
Ich sags aber gern noch mal: der ganze Hype um Afrika, Oper, Herrn Sowieso und IP-Nummern ist total übertrieben, und wenn ich soviel Zeit hätte, mich darüber aufzuregen oder mein Gehirnschmalz für anderer Leute Aufführungen zu verbraten, dann würde ich mich freuen.
Ich muss arbeiten. Das reicht mir.
Und lasst die arme Feli in Ruhe, Grüsschen!
ein date mit campi hatte ich schon, lohnt sich nicht, ist n alter , sehr konservativer mann geworden.
@flohbär
auflösen ist nichts anderes als ein schlager. sehr langweilig. hat nichts mehr mit punk zu tun. spricht auch nicht von liebe, sondern von unentschlossenheit.
@ alle
was haben all diese zuletzt besprochenen dinge eigentlich noch mit dem ursprungsthema zu tun??
AFRIKA!!!!!!
okay, campino war auch mal in afrika, das fand ich allerdings cool. daß er darüber kein einziges lied geschrieben hat, stattdessen diesen wirklich unerträglichen kitschschlager fand ich allerdings sehr sehr enttäuschend.
@ 387, Karl L.: Es war eine rhetorische Frage. Denn sowohl in der Oper als auch bei Opel geht es um den Tausch Geld gegen Materielles. Im Gegensatz zum Theater werden wir in der Oper nicht mit einer Vorstellung vom Leben belästigt, sondern mit der Verausgabung des Lebens/des Lebendigen/des Körpers/des Organismus. Kurz: You better sing! (or scream and shout!)
@ Flohbär: Warum Jan Hofer als 2. Preis? Etwa, weil er zum Wahlboykott aufgerufen hat? Das ist meines Erachtens keine sinnvolle Strategie. Damit wird nur den Leuten in die Hände gespielt, welche die Demokratie abschaffen wollen. Wollen Sie die Diktatur? Aber vielleicht ging es Ihnen gar nicht darum.
@ Felicitas: Ich habe deine Kommentare gelesen. Mehr gibts nicht. Auch nicht den Tagesschau-Sprecher.
Im Moment hab ich nur einiges um die Ohren, Termine und Seminare.
Eine Bitte hätte ich noch: beim Treffen mit Schlingensief wäre ich auch gern dabei, wenns irgend ginge, Jeanne und Feli, viele Grüße, Sven
(Olaf Marschall)
Grüße an Felicitas, ob mit oder ohne Campino.
Die Afrika-Gemeinde möchten wir bitten, themenbezogen zu schreiben, da wir uns sonst die Veröffentlichung der Beiträge vorbehalten.
Schöne Grüsse, die Redaktion
Es geht um das Treffen mit Schlingensief, Jeanne und Feli zwecks Vorbesprechung des Afrika Projekts und der Oper. Ich denke, das ist themenbezogen!
Jurgeleit.Sven@email.de
Gruß, Sven
Ich wurde angehalten, mich ausschließlich themenbezogen zu äußern, deshalb ganz kurz: es geht um den Artikel von Frau Slevogt über das Projekt der Oper in Afrika, welches eine Gruppe um und mit Herrn Schlingensief plant. Punkt.
Hierzu hatte ich fragen wollen, ob ich bei dem ersten Treffen (zur Vorbereitung, wie ich es verstanden habe), auch dabei sein kann. Oder ist das eine Fehlinformation?
Aus diesem Grund hatte ich die Redaktion gebeten, freundlicherweise meine e-mail Adresse für Feli und für Sie, Jeanne, zu hinterlegen, damit ich das Forum hier nicht "blockiere" oder gar "lahmlege" (Zitat Redaktion). Offensichtlich hat das nicht geklappt - und der Text mit "Spam Bots" etc. ist nicht von mir!. Solange hier so ein rauher und strenger Ton herrscht, fühle ich mich eher unerwünscht. Echt schade, dass das Projekt so eine unerfreuliche Wendung nimmt, ich wollte mit der Recherche über die Musikrechte nur behilflich sein!
Trotzdem noch viel Spass, Sven
(lieber sven, der artikel handelte nicht von schlingensief und seinem projekt in afrika, sondern von meinem großonkel. nur dass da nichts durcheinander kommt. gruß, sle)
Ich bin froh, überhaupt noch von dir zu hören, und mach dir keine Gedanken, deine email-Adr. war heute morgen kurz zu sehen, ich hab sie mir notiert. Allerdings habe ich von Jeanne wegen dem Treffen mit Schlingensief auch noch nichts gehört!
Sobald ich etwas näheres weiß, über das Projekt bezüglich Frau Slevogts Artikel über den Onkel, der mal in Yaundé war, maile ich dich an, versprochen. Kopf hoch, Feli
leider kam ich gestern nicht mehr zum Antworten, wie gesagt, das kiffende Kind, und es hat nicht nur gekifft, es hat sich auch noch tätowieren lassen, ein Hanfblatt oder Haschblatt! wie auch immer man sagt, auf den Unterarm! Da muß es jetzt immer lange T-Shirts tragen, es wird nicht gut sein für seine berufliche Zukunft später, aber da denken die jungen Leute einfach nicht dran. Zu Ihrem Orgelspiel, Larissa, da wollte ich noch sagen, lassen Sie sich nicht einschüchtern! Man muß seiner (musikalischen) Intuition folgen! Und in so einer Gemeinde, da können ja schon arg verknöcherte Strukturen herrschen. Wir haben jetzt mit unserer Frauengruppe durchgesetzt, daß eine Predigt pro Monat sich mit Frauengestalten der Heiligen Schrift zu beschäftigen hat. Und ich werde, angeregt durch dieses Internet, vorschlagen, daß wir uns auch (wieder!) mehr mit afrikanischer Theologie beschäftigen sollen. Der Schwager der Schwester einer aus meiner Frauengruppe hat sogar Bischof Tutu einmal persönlich die Hand geschüttelt. Tja, wie gesagt, wenn mein Leben anders verlaufen wäre... Ich weiß nur eines, ich muß unbedingt Moses wiederfinden. Falls irgendjemand hier etwas über Moses Mbutu weiß, dann wäre ich für Hinweise sehr dankbar!!!! Man muß einfach die kleinen Pfade entlangwandeln, nicht immer den kürzesten Weg, nicht immer auf der Schnellstraße. (Ich überlege, falls ich Moses nicht wiederfinde, ein Zweitstudium der Theologie zu beginnen oder ist das Vermessen mit Ende der Vierzig?)
Wir beziehen uns auf den Beitrag des Journalisten @297 in "Unser Afrika".
Verfassungsrechtlich steht es jedem Bürger zu, Gesetztesänderrungswünsche oder -vorschläge beim Bundestag einzureichen.
Diese veränderten Gesetze betreffen das Lebensumfeld der Bürger und Bürgerinnen in Deutschland und können arbeitsrechtliche, öffentliche, kulturelle, bildungspolitische und andere Bereiche betreffen.
Auch Theaterschaffende können Petitionen einreichen.
ÄNDERUNG
Vermutlich aufgrund der starken Nachfrage wurde die Seite der Bundesregierung überraschend verändert.
Die Seite der online-Petitionen findet man nun direkt bei "aktuelle Petitionen" auf der bundestag.de Seite oder auf
epetitionen.bundestag.de/index.php
Wir, ein kleiner Kreis aus Freischaffenden aller Berufssparten (ohne Parteizugehörigkeit) haben im Feb.2009 eine Petition mitgezeichnet, die jedem Bürger ein würdiges und angemessenes Einkommen ermöglichen soll, unabhängig von seiner beruflichen Tätigkeit. Damit würden auch Künstler und andere Berufsgruppen deutlich besser gestellt. Damals hatten etwa 55.000 BürgerInnen mitgezeichnet, was zu zeitweiser Schließung (!) der Seite führte! Die P. ist z.Zt. in parlamentarischer Prüfung.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!
S.H.
sie haben doch gerade selbst alles ganz genau zusammengefasst, und richtig beschrieben.
ergänzen würde ich noch, dass es unterschwellig auch um den grossonkel der chefredakteurin geht, der seinerzeit in kamerun stationiert war.
somit ergeben sich auch militärstrategische peripherien.
ein libretto ist meines wissens ein textbüchlein, zum beispiel für eine oper oder ähnliches.
dieses wird hier von verschiedenen seiten aus gewebt, so dass ein eigenwilliges muster entsteht.
darüberhinaus versucht das kommando "später frühling" mit politischen stör-meldungen in dieser truppe einfluss zu gewinnen.
vom ausland aus (z.b. chile, wüste gobi) wird das projekt zusätzlich gesteuert und betreut, was sich dem ungeübten beobachter jedoch nicht gleich offenbart.
mein kontaktmann zu dieser theatertruppe der besonderen art ist karl l., der zur zeit aber untergetaucht ist.
mehr weiß ich auch nicht.
Christoph Schlingensief ist einfach ein geiler Typ, hat Power, Klasse und ist ganz einfach ein Superheld!
Wenn es ihn nicht schon gäbe, dann müsste er erfunden werden! Keep up your good spirit, wir lieben dich!
"Ach, Mann, ist das alles eine Kacke. So eine unendliche Kacke."
(Christoph Schlingensief, "So schön wie hier kanns im Himmel gar nicht sein! Tagebuch einer Krebserkrankung")