Medienschau: SZ – Der Fall Klaus Steppat wirft Fragen auf

Keine Einigung in Sicht

Keine Einigung in Sicht

11. Januar 2023. In der Süddeutschen Zeitung geht Peter Laudenbach weiter der Entlassung von Klaus Steppat als Geschäftsführer des Deutschen Theaters Berlin nach. Zunehmend zeige sich an dem Fall auch das Versagen der Kulturverwaltung. 

Bei einem Termin vor dem Arbeitsgericht Mitte Dezember sei seitens der Kulturverwaltung ausgesagt geworden, dass "Steppat sie nicht rechtzeitig über ein im zweiten Quartal 2023 innerhalb weniger Monate aufgelaufenes Defizit von 1,4 Millionen Euro informiert habe". Das werfe die Frage auf, wie ein solch "stolzes Defizit so schnell zustande kommen konnte und welche Rolle der damalige Intendant (Ulrich Khuon, Anm.) dabei gespielt" habe.

Denkbar sei immerhin, dass das Defizit mit dem Intendanzabschied Khuons zusammenhänge. Dieser habe sich und seine lange DT-Ära in der vergangenen Spielzeit "mit zahlreichen Wiederaufnahmen älterer Inszenierungen" gefeiert, was "ins Geld" gehe. Sowohl Khuon als auch Steppat selbst hätten sich hierzu gegenüber der SZ nicht geäußert, schreibt Laudenbach.

Für den kulturpolitischen Sprecher der Grünen im Berliner Abgeordnetenhaus, Daniel Wesener, könne der Fall weitreichende Folgen haben. Wenn die Finanzen des DT tatsächlich unbemerkt "aus dem Ruder gelaufen" sein sollten, dann müsse das "Konsequenzen für die Kulturfinanzierung insgesamt" haben. 

Für Laudenbach gibt es demnach zwei mögliche Ausgänge des Falls: "Entweder hat das Deutsche Theater nicht sauber gewirtschaftet - dann haben auch die Aufsichtsorgane versagt. Oder es hat halbwegs sauber gewirtschaftet - dann ist Steppat zu Unrecht gekündigt worden."

(Süddeutsche Zeitung / jeb)

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