medienschau
Unsere auswahl ist subjektiv
Presseschau vom 27. November 2013 – Die Süddeutsche Zeitung über eine Tagung zur Netzkultur in Berlin
Vom chaotischen Pluralismus
27. November 2013. In der Süddeutschen Zeitung berichtet Alexandra Borchardt von der internationalen Fachtagung "Online in die Politik" in Berlin (hier das Tagungsprogramm). Im Netz herrsche die Blockbuster-Kultur, so die Bestandsaufnahme. "Die 'Gefällt mir'-Gesellschaft der sozialen Netzwerke belohnt und stärkt die Sieger, die Schwachen werden bestenfalls ignoriert." Politische Inhalte spielten dabei eine weit geringere Rolle als Pornographie oder Witze. "Hinter einem 'Gefällt mir' auf Facebook verbirgt sich oft Apathie", wird Nishant Shah, wissenschaftlicher Direktor am Institut für Internet und Gesellschaft in Bangalore, zitiert.
Presseschau vom 24. November 2013 – Die ungarische Tageszeitung Népszabaság interviewt Burgtheaterintendant Matthias Hartmann
Ich bin von keinem Missionsgeist getrieben
24. November 2013. Burgtheaterintendant Matthias Hartmann hat Gabriella Valaczkay ein Interview gegeben, das die ungarische linksliberale Tageszeitung Népszabaság am 17. November 2013 veröffentlicht hat. Es geht darum um die Billeteursaffäre am Wiener Burgtheater, um Hartmanns Einsatz für die freie Szene in Ungarn und seinen verunglückten Besuch bei Kulturminister Balog, den Hartmann nun nach Wien einlädt, wo das Burgtheater im kommenden Jahr ein ungarisches Theaterfestival ausrichten wird: "Wenn ihr Minster Mut hat, kommt er nach Wien und beantwortet offen die Fragen." Unsere Zusammenfassung des Interviews beruht auf einer Übersetzung von Ágnes Szabó.
Presseschau vom 14. November 2013 – Der ehemalige Leipziger Intendant Sebastian Hartmann im Interview mit dem Leipziger Kreuzer
Rätselhaftes Minus im Wirtschaftsplan
14. November 2013. Defizit oder nicht Defizit? Vor zehn Tagen gab Enrico Lübbe bekannt, dass das Leipziger Schauspiel das Jahr 2013 voraussichtlich mit einem Minus von 400.000 Euro abschließen muss. Der Grund sei, dass Vorgänger Sebastian Hartmann sein Budget deutlich überzogen haben soll. Dem widersprach Hartmann bereits und äußert sich nun im Interview mit Tobias Prüwer im Leipziger Kreuzer.
Presseschau vom 13. November 2013 – Shermin Langhoff spricht im Interview mit der Süddeutschen Zeitung übers Interkulturelle
Für Migration geöffnet
13. November 2013. Am Freitag geht die erste Premiere der Intendanz Shermin Langhoff über die Bühne des Berliner Maxim-Gorki-Theaters, Nurkan Erpulats Inszenierung von "Der Kirschgarten". Im Interview mit Mounia Meiborg in der Süddeutschen Zeitung spricht sie über den Stand des postmigrantischen Theaters.
Presseschau vom 9. November 2013 – Die Berliner Gazette über Berlins Freie Szene und Probleme des Antragswesens
Gemeinschaft ohne Wir
9. November 2013. In Berlin gibt es eine Freie Szene. Und die braucht Geld. Doch wie kann man freie Kunst schaffen, wenn man im Antragswesen feststeckt? Und nur noch schreibt, was die Förderjury gerne hören will? In der Berliner Gazette denken Tanja Krone und Sandra Man, Autorin und Künstlerin, darüber nach. Mehr in der Zusammenfassung.
Presseschau vom 6. November 2013 – Perlentaucher-Essay über die Arbeitsbedingungen am Theater
Unhaltbare Arbeitsbedingungen auch ohne Drittfirmen
6. November 2013. Auf perlentaucher.de fasst Lea Kosch anlässlich der Debatte um den Burgtheater-Billeteur die Arbeitsbedingungen an Theatern zusammen.
Presseschau vom 5. November 2013 – Der Spiegel über den Fall des Burgtheater-Billeteurs Christian Diaz
Held statt Hindernis
5. November 2013. Im Spiegel berichtet Jonathan Stock noch einmal über "eine Meldung und ihre Geschichte", nämlich über die Protestaktion des Billeteus Christian Diaz beim Jubiläumskongress des Wiener Burgtheaters. Über den Beruf des Kartenabreißers schreibt er eingangs, dies sei eigentlich kein Beruf, sondern eine Funktion, die man kaum wahrnehme, seine "Handgriffe könnten auch von Maschinen erledigt werden". Der Kartenabreißer sei "ein Hindernis auf dem Weg zu einem Vergnügen. Es gibt keine Lieder über Kartenabreißer. Es gibt keine Helden unter ihnen. Es gab jedenfalls keine – bis Christian Diaz auftrat."
Presseschau vom 5. November 2013 – Der Tagesspiegel interviewt Lars Eidinger
"Ich bin ja eh verheiratet"
5. November 2013. "Frauenfußball ist ein Fall für die Paralympics", findet Lars Eidinger im Interview mit der Sonntagsausgabe des Berliner Tagesspiegels – und gesteht: "Ich habe mich für Ikea prostituiert." Alles nur Pose? Jedenfalls haut der Schaubühnen-Schauspieler weitere launige Schoten raus, die durchaus etwas über seine Einstellung zum Theater verraten.
Presseschau vom 1. November 2013 – Die taz über das bedrohte Anhaltische Theater Dessau
Ein Theater ohne Schauspiel
1. November 2013. "Ich habe das Gefühl, hier passiert Unrecht", zitiert Manuela Rauer in der taz den Schauspieler Sebastian Müller-Stahl, Ensemblemitglied des bedrohten Theaters Dessau. "Der Druck ist Wahnsinn. Selbst der Bund erhöht den Kulturetat. Hier hält man an diesen irren Kürzungen fest".
Presseschau vom 1. November 2013 – Die Welt kommentiert die Abschaffung des Stückemarkts beim Berliner Theatertreffen
Seltsame Logik
1. November 2013. Matthias Heine schreibt auf Welt-Online, dass er die Ankündigung der Berliner Festspele "Schrecken verheißend" findet, von den Berliner Festspielen würden für das TT-Nebenfestival "Stückemarkt" nun statt neuer Stücke "drei internationale Theater-Nachwuchskünstler/-gruppen, die neue Formen von theatraler Sprache und außergewöhnliche performative Erzählweisen entwickeln" gesucht.
Presseschau vom 28. Oktober 2013 – Joachim Król im Interview mit der FAZ Sonntagszeitung
Unerfüllte Liebe
28. Oktober 2013. Nach seinem Ende beim "Tatort" hat der Schauspieler Joachim Król angekündigt, erst einmal mehr am Theater arbeiten zu wollen. Am Wochenende spielte er in Stuttgart in Jan Bosses Inszenierung von Ingmar Bergmanns Szenen einer Ehe. Im Interview mit Volker Corsten von der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung sprach er über die Rückkehr zum Theater.
Presseschau vom 26. Oktober 2013 – ORF-Gespräch mit Bundestheater-Chef Georg Springer
"Nicht den Funken einer Information"
Wien, 26. Oktober 2013. Immer mehr österreichische Protagonisten fordern das Burgtheater dazu auf, nicht mehr mit dem umstrittenen Dienstleister G4S zusammenzuarbeiten, dessen Geschäftspraktiken der Ex-Burgbilleteur Christian Diaz in seiner abgebrochenen Rede beim Burg-Jubiläum kritisiert hatte. Unter den Protestierenden sind der Grünen-Bildungssprecher Wolfgang Zinggl, die IG Kultur, der Kulturrat "art but fair" und die Grazer Autorenversammlung. Währenddessen verteidigt Bundestheater-Chef Georg Springer die Zusammenarbeit im Gespräch mit dem ORF. "Wenn ich einen Lieferanten habe, dann interessiere ich mich nicht dafür, mit wem er sonst noch Verträge hat, solange es keine nachweislich unseriösen Geschäftspraktiken gibt", erklärte er.
Presseschau vom 23. Oktober 2013 – Tages-Anzeiger kommentiert die Protestaktion des Billeteurs Christian Diaz
Zivilcourage im eigenen Haus
23. Oktober 2013. Im Zürcher Tages-Anzeiger (online 22.10.2013, 18:33 Uhr) kritisiert Bernhard Odehnal den Burgtheater-Intendanten Matthias Hartmann für seinen ausweichenden Umgang mit dem Protest des Billeteurs Christian Diaz. Er erinnert an Hartmanns selbst erklärten Anspruch, im Theater "die grossen Fragen des Lebens" zu verhandeln, und führt insbesondere die kritischen Stellungnahmen des Burgtheaters zur Regierungspolitik in Ungarn an. "Die Intellektuellen schweigen auf nicht nachvollziehbare Weise; ihre Aktionen dienen allenfalls der Beruhigung des eigenen Gewissens", zitiert Odehnal aus der Ungarn-Protestnote Stiftet Aufruhr, die Hartmann vor nicht einmal einem halben Jahr mitunterschrieb, und pointiert: "Aber da ging es um Ungarn, nicht um das eigene Haus." Aktuelle Erkenntnis nach den als "sehr zurückhaltend" beschriebenen Reaktionen des Burgtheaters auf die Rede des Billeteurs: "Wenn es um Zivilcourage im eigenen Haus geht, ist Hartmann gar nicht mehr so laut."
Presseschau vom 23. Oktober 2013 – Der Zürcher Tages-Anzeiger kommentiert die Reaktionen des Burgtheaters auf den Protest des Billeteurs
Großen Fragen ausweichen
23. Oktober 2013. Im Zürcher Tages-Anzeiger (online 22.10.2013, 18:33 Uhr) kritisiert Bernhard Odehnal den Burgtheater-Intendanten Matthias Hartmann für seinen ausweichenden Umgang mit dem Protest des Billeteurs Christian Diaz. Er erinnert an Hartmanns selbst erklärten Anspruch, im Theater "die grossen Fragen des Lebens" zu verhandeln, und führt insbesondere die kritischen Stellungnahmen des Burgtheaters zur Regierungspolitik in Ungarn an.
Presseschau vom 22. Oktober 2013 – Interviews mit Matthias Hartmann in der Kronen-Zeitung und im Spiegel
Bitte vorher fragen
22. Oktober 2013. Nachdem Matthias Hartmann bereits der Kronen-Zeitung (online: 19.10.2013, 16:00) im Interview in Sachen Billeteur versichert hatte, dass er "Sympathie mit diesem Mann" habe und "mit ihm reden" werde, da "sein Anliegen" wichtig sei, beteuert er jetzt auch gegenüber dem Spiegel (21.10.2013): "Das Burgtheater schätzt die Arbeit der Platzanweiser, die seit vielen Jahren das Gesicht des Hauses prägen." Bezüglich der Aktion von Christian Diaz sei man allerdings "lieber vorher gefragt worden". Dennoch sei man "zu jedem Dialog bereit".
Presseschau vom 16. Oktober 2013 – Die Welt bringt ein Interview über Sprechtheater in den USA
Die weißen Rollen bleiben weiß
16. Oktober 2013. "Hier kann man noch etwas suchen. Es gibt so viel Boden von sozialen Einflüssen, der offen ist, nicht besetzt", sagt die deutsche Theatermacherin Gabriele Jakobi, die oft und lange in den USA arbeitet, in einem Interview mit Uwe Schmitt in der Welt über Gemeinsamkeiten und Unterschiede vom europäischen und dem us-amerikanischen Theater. "Zwar ist der ökonomische Druck ungeheuer groß, aber man kann Dinge probieren: wenn man sich traut. Selbst wenn es nicht immer gelingt, aber es gibt die Chance."
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