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Unsere auswahl ist subjektiv

Presseschau vom 15. September 2016 – Die Süddeutsche Zeitung über die Protestursachen in der Berliner Kulturpolitik

Der BER-Fluch

15. September 2016. Der Kulturetat wächst, die Freie Szene kriegt 50 Prozent mehr Geld, auch in der Museumslandschaft läuft vieles richtig, zählt Jens Bisky in der Süddeutschen Zeitung auf und fragt dann: Warum die ganze Unruhe, zum Beispiel um Volksbühne und Staatsballett? Zum Beispiel, weil lange nicht diskutiert worden ist, welche Rolle die Kulturpolitik "in dieser zerklüfteten Landschaft voller Kiezinteressen" spielen sollte.

Presseschau vom 15. September 2016 – Die Zeitungen über die Kritik von BE-Intendant Claus Peymann an der Berliner Kulturpolitik und seinem Nachfolger

Bizarre Unterstellungen

15. September 2016. Die Zeitungen setzen sich heute mit der Kritik Claus Peymanns, zum Spielzeitende scheidender Intendant am Berliner Ensemble, an der Berliner Kulturpolitik und seinem Nachfolger auseinander. "Die Forderung des Betriebsrates, das Land Berlin solle für die Entlassenen einen Sozialplan finanzieren, ist nachvollziehbar, Peymanns Attacken sind es nicht", meint zum Beispiel Peter Laudenbach in der Süddeutschen Zeitung. Reese wiederlege zudem dessen Zahlen. "Zwei BE-Schauspielern hat Reese nach eigener Auskunft Festengagements angeboten."

Presseschau vom 14. September 2016 – Der Streit um die Berufung von Sasha Waltz zur Ko-Intendantin des Berliner Staatsballetts

Berlin ist nicht satisfaktionsfähig

14. September 2016. In der Berliner Kulturpolitik brodelt es weiter. Nach dem nicht abflauen wollenden Streit um die Berufung von Chris Dercon zum Nachfolger von Frank Castorf als Intendant der Volksbühne, protestieren nun Tänzerinnen und Tänzer des 2004 fusionierten Berliner Staatsballett gegen die Berufung der Choreographin Sasha Waltz zur Ko-Intendantin ihrer Compagnie ab 2019. Wir berichteten. Aus den Presseberichten zu der Angelegenheit lässt sich eine Menge lernen. Wir haben deshalb eine ausführliche Presseschau erstellt.

Presseschau vom 9. September 2016 – Der Tagesspiegel analysiert die Berliner Kulturpolitik unter Michael Müller und Tim Renner

Berliner Bilanz

9. September 2016. Im Berliner Tagesspiegel (4.9.2016) zieht Rüdiger Schaper kurz vor der Abgeordnetenhauswahl eine Bilanz der jüngeren Berliner Kulturpolitik. "Im Dezember 2014 hatten plötzlich der kulturpolitische Novize Michael Müller und der frisch eingearbeitete Quereinsteiger Renner die Geschicke der Kultur in der Hand." Seitdem sorgte im kulturellen Bereich keine politische Entscheidung für ähnlich viel Kritik und Anfeindungen wie die angekündigte Ablösung von Intendant Frank Castorf durch Chris Dercon an der Volksbühne." An Renner klebt jetzt das Label des Castorf-Terminators." 

Presseschau vom 7. September 2016 – Die Süddeutsche Zeitung diskutiert über Kuratoren und das zukünftige Stadttheater

Theater der Zukunft

7. September 2016. "Es geht um das System, es geht um das deutsche Stadttheater", schreibt Amelie Deuflhard in der Süddeutschen Zeitung (7.09.2016) in Bezug auf die Volksbühnen-Debatte. "Es geht um die Frage, wie man diese Häuser mit ihrem Personal nutzen kann, ob man sie öffnen, verändern und internationalisieren soll." Die Berufung Dercons löse Ängste vor u.a. Marktangepasstheit und Neoliberalismus aus, die Berufszeichung Kurator werde gerade zum "Schimpfwort". "Der Kurator, die Kuratorin wird zum Inbegriff des Theaterzerstörers. Sein oder ihr Programm steht für internationalen Mainstream und Austauschbarkeit."

Presseschau vom 24. August 2016 – Der Freitag mit einem Diskussionsbeitrag zum sogenannten "Flüchtlingstheater"

Wenn aus Traumata Kunst wird

24. August 2016. In einem ausführlichen Diskussionsbeitrag schreibt Ann Esswein für Der Freitag (24.8.2016) über die "Grenzen zwischen Kunst, Ausbeutung und Therapie." Dafür sprache sie unter anderem mit den jungen Mitgliedern der Theatergruppe Travellers 3, die aus vornehmlich jungen Flüchtlingen besteht. "Jeder hat eine Geschichte, die er mit sich schleppt", erzählt der Autorin zum Beispiel der 18 Jahre alte Abdil Karim. Was hier, im interkulturellen Theaterzentrum in Neukölln, aus Improvisationen entseht, könnte man ein "Laientheater" oder eine "sozialpädagogische Maßnahme" nennen, so Esswein. Für sie ist es vor allem: "Ein Gegenentwurf zum Repräsentationstheater der etablierten Häuser."

Presseschau vom 18. Agust 2016 – Tim Renner kritisiert "Kampagne" gegen Chris Dercon

Menschlich schofelig

18. August 2016. Im Interview mit dem Kulturradio des RBB äußert sich Tim Renner zum Streit um die Berliner Volksbühne und ihren designierten Intendanten Chris Dercon. "Ich finde es etwas absurd, wenn wir hier eine Kampagne erleben gegen jemanden, der noch gar nicht angefangen hat."

Presseschau vom 10. August 2016 – Der Schauspieler Ulrich Matthes im Gespräch mit der Berliner Zeitung

"Ich überlege sogar, in eine Partei einzutreten."

10. August 2016. "Ich versuche grundsätzlich, dem allgemeinen Alarmismus, den ich bei erschreckend vielen Leuten wahrnehme, eine Gelassenheit entgegen zu setzen, die zu meinem Charakter gehört," sagt der Schauspieler Ulrich Matthes im Gespräch mit der Berliner Zeitung. "Mich beunruhigt natürlich der weltweite islamistische Terror. Mich beunruhigt aber auch das Aufkommen einer Partei wie der AfD, die sich teilweise erfolgreich bürgerlich verkleidet, sowie anderer rechter europäischer Parteien und damit die Gefahr einer Erosion der Demokratie in Europa."

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