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Abenddienst vom Schauspiel Leipzig solidarisiert sich mit Burgtheater-Billeteur Diaz
Auslagerungsdebatte auch in Deutschland
Leipzig, 29. Oktober 2013. Der Abenddienst des Schauspiels Leipzig hat sich in einem offenen Brief (hier im kompletten Wortlaut) mit der Protestaktion des Burgtheater-Billeteurs Christian Diaz solidarisiert. Auch die Leipziger Mitarbeiter sind bei einer externen Dienstleistungsfirma angestellt.
"Viele Theater vertreten inhaltlich eine sehr kritische Position gegenüber neoliberalen Entwicklungen in der Gesellschaft, sind aber selbst aufgrund von Etatzwängen dazu bereit Dienstleistungen auszulagern, die Sie nicht als Teil ihres Kerngeschäftes betrachten", heißt es in dem Schreiben. "Häufig führt das zu Unsicherheit und prekären Arbeitsverhältnissen, die nicht der Geisteshaltung entsprechen, die die Häuser auf den Brettern, die doch vermeintlich die Welt bedeuten sollen, vertreten."
Der Abenddienst des Schauspiels Leipzig plädiert "für eine Unternehmensethik" an deutschsprachigen Theatern und erhebt zwei konkrete Forderungen:
a) eine "Überprüfung der eigenen unternehmerischen Strukturen" an den Theatern ("Dies muss nicht zwangsläufig bedeuten uns wieder ins Haus einzugliedern, sondern eine zeitgemäß würdige Antwort auf die Auslagerungsdebatte am eigenen Haus zu exemplifizieren und damit richtungsweisend für eine Gesellschaft zu sein, die derzeit nur den Weg in die Selbstausbeutung kennt.")
b) die "Revision der Kündigung von Christian Diaz".
Der Protestaktion des Burgtheater-Billeteurs Christian Diaz auf dem Jubiläumskongress des Wiener Burgtheater schlossen sich in den letzten Tagen bereits diverse Künstler-Initiativen und -verbände an: der Verein "art but fair", die österreichische IG Bildende Kunst, die IG Freie Theaterarbeit und die IG Autorinnen Autoren, die auch von der Grazer Autorinnen Autorenversammlung und dem österreichischen P.E.N.-Club unterstützt wurde (siehe Meldung vom 23. Oktober 2013).
Burgtheater-Intendant Matthias Hartmann hat sich inzwischen mit dem Billeteur Christian Diaz zum Gespräch getroffen und eine gemeinsame Position ausgearbeitet (siehe Meldung vom 25. Oktober 2013).
(chr)
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Es geht um eine Vermittlung des Politischen und des Künstlerischen. Es geht um eine Ästhetik, die in sich politisch ist, und um eine (Theater-)Politik, welche die Formen, in denen sie sich vergegenständlicht, als Ausdruck ihrer Zielsetzungen oder aber ihres Versagens begreift.