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Neuer Raum für performative Texte beim Stückemarkt des Berliner Theatertreffens 2012
Performancekünstler voran!
Berlin, 24. Oktober 2011. Neue Akzente sucht der Stückemarkt des Berliner Theatertreffens für seinen Jahrgang 2012. Erstmals können neben "klassischen" Stücktexten auch Konzepte/Skripte für Theaterprojekte eingereicht werden. Die namhafte Auswahljury ist entsprechend performativitätsorientiert zusammengestellt: Stefan Bachmann (Regisseur und designierter Intendant des Schauspiels Köln), Yvonne Büdenhölzer (ab 2012 Leiterin des Theatertreffens), Mieke Matzke (Mitglied der Performancegruppe She She Pop und Professorin für Theaterwissenschaft an der Universität Hildesheim), Ewald Palmetshofer (Dramatiker) und Dries Verhoeven (Regisseur, Bühnenbildner, Installationskünstler) gehören ihr an.
Die Jury des Stückemarkts wählt aus Einsendungen neuer, im deutschen Sprachraum noch nicht aufgeführter Stücke (in deutscher oder englischer Sprache), die bis zum 15. Dezember 2011 an das Haus der Berliner Festspiele geschickt werden können, aus. Fünf Theaterautoren werden eingeladen, ihre Texte in szenischen Lesungen – eingerichtet von renommierten Regisseuren und Schauspielern – zu präsentieren. Ein Theaterkollektiv wird sein eingereichtes Konzept in einem Projektlabor zusammen mit einem etablierten Künstler als Tutor weiterentwickeln und in einem Tryout dem Publikum vorstellen.
Das Motto des Stückemarktes 2012 lautet "Fragen stellen auf die Antworten der Welt". Zwei Preise winken: Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis für neue Dramatik des Stückemarkts wird an einen der fünf ausgewählten Theaterautoren verliehen. Der Werkauftrag des Stückemarkts ist mit 7.000 Euro dotiert und geht an einen der Stückemarkt-Teilnehmer. Beide Preise sind mit einer Uraufführung verbunden. Deutschlandradio Kultur wählt eine Arbeit zum Theatertext als Hörspiel aus, produziert und sendet sie.
(Haus der Berliner Festspiele / chr)
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Was soll da die Ausweitung auf PROJEKTE beim Stückemarkt. Braucht irgendjemand noch mehr PROJEKTE? Geht es nur darum, der hochsubventionierten Berliner Freien Szene ein weiteres Forum zu liefern. Den Abgängern aus Gießen und Hildesheim Arbeit zu verschaffen? Oder darum, einer ehemals fortschrittlichen Tendenz des Theatergeschehens, die Zuschauer und Kritik eigentlich nicht mehr haben wollen, weil sie sich längst überlebt hat, noch einmal ein bisschen Leben einzuhauchen.
und wenn sich der rauch gelegt hat, zeigt sich das nk-forum wieder einmal von seiner polemischsten seite, kein wunder das mitunter threads geschlossen werden...ist schon schade, wohin der user-laden hier driftet. da bringt jemand zornige und tw. polemische pauschal-kritik - und was passiert? unqualifiziertes (mit verlaub, werte vicki. und das auch nicht zum ersten Mal) abgewatsche statt auseinandersetzung...
hand hoch, wer folgende wörter langsam auch nicht mehr hören/lesen kann: konzepte, projekte, performance...etc.
stop smoking zeitgeist!
recherche überprüfen und daten korrekturlesen: der einsendeschluß für den stückemarkt ist in der jahreszahl falsch.
Ausschreibungsbeginn Mitte Oktober 2011
Einsendeschluss 15. Dezember 2011 (Poststempel)
Juryentscheidung Ende Februar 2012
der link dazu:
www.berlinerfestspiele.de/de/aktuell/festivals/03_theatertreffen/tt12_stueckemarkt/tt12_stueckemarkt.php
(Lieber Egidius Loewe, vielen Dank für den Hinweis! Ist korrigiert. Im Namen der Redaktion: Sophie Diesselhorst)
Theaterwissenschaftlich find ich es interessant, dass da der "Bühnentext" nicht mehr nur als geschriebener Text, sondern auch das Konzept (inkl. Umgang mit "Zeichen" wie Licht, Ton, Szenografie) als Textvorlage gesehen werden kann. Das ist konsequent.
Aber: Was bedeutet es, wenn das wichtigste Theatertreffen junge (oft unterfinanzierte, junge) Künstler abgrast, Ihnen 5000€ (ein Witz für so ein Festival...und für die Künstler zu wenig um damit was anzufangen) verspricht. Zumal bei solchen Konzepten oft nicht mehr nur EIN Autor, sondern oft gleich ganze Regiekollektive beteiligt sind (Rimini Protokoll ist da ja nur das berühmteste....). Anstatt dass sich die wichtigsten, institutionalisierten Festivals und Häuser an den freien Künstlern (und insbesondere an deren Ideen!) bedienen, sollten sie diese auch dementsprechend fördern (nicht nur mit Übergangsmandaten an ein Haus locken oder für eine gute Idee 5000€ in die Hand drücken). Die wichtigsten Ideen entstehen bekanntlich nicht in den festen Häusern, sondern in den freien Arbeitszusammenhängen - in Arbeitskollektiven, den Residenzprogrammen, mit der mühsamen Arbeit der freien Häuser die um jede Förderung für diese Künstler kämpfen müssen (@die Axt: von wegen Überfinanzierung....) und natürlich in Arbeitsorten wie den Uferstudios in Berlin und an den Hochschulen (Giessen, Zürich, Hildesheim...). Und da sich die grossen Häuser über diese Unterfinanzierung natürlich mehr als bewusst sind, fällt es ihnen sehr einfach, da mal eben wenig zu investieren, dafür aber "Frische" in den verstaubten Laden zu bringen. Da greift der Stückemarkt ausgerechnet DIESEN Häusern jetzt ein unter die Arme....