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Theater Lübeck soll 800.000 Euro einsparen
Geht im Leuchtturm bald das Licht aus?
12. November 2016. Das Theater Lübeck soll 800.000 Euro einsparen. Das melden die Lübecker Nachrichten. Die Bürgerschaft hatte dem Bericht zufolge zuvor mit deutlicher Mehrheit die Einführung einer Tourismusabgabe abgelehnt, aus der die Stadt Lübeck drei Millionen Euro Einnahmen erhalten hätte. Weil diese Summe aber im Rahmen eines Schuldenpakts an das Land zurückgezahlt werden muss, so der Bericht weiter, müsse die Stadt andere Wege finden, diesen Betrag aufzubringen oder einzusparen.
Der Lübecker Journalistenblog HL-Live schreibt, die Sparpläne sähen unter anderem vor, den Zuschuss für das Theater auf dem Niveau von 2016 einzufrieren. Die geplanten Erhöhungen von jeweils 400.000 Euro in den kommenden beiden Jahren sollen wegfallen, Lohnsteigerungen für das Personal durch einen Haustarifvertrag aufgefangen werden.
In den Reihen des Stadtparlament rege sich allerdings bereits Widerstand: "Wir werden das nicht mitmachen", zitiert der Bericht der Lübecker Nachrichten SPD-Fraktionschef Jan Lindenau, "das würde das Aus für das Theater bedeuten." Einen Haustarif für die Beschäftigten lehne die SPD ab. "Die Mitarbeiter müssen tarifgerecht entlohnt werden, viele arbeiten ohnehin schon für einen Mindestlohn."
Ähnlich sieht es Henning Stabe (CDU), stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Theaters: "Jungschauspieler haben 1700 Euro brutto im Monat, was will man denen wegnehmen?" Er sehe nicht ein, dass das Theater die Hauptlast der Kompensationen tragen solle. Auch die Grünen haben dem Zeitungsbericht zufolge Widerstand gegen die Sparläne für das Theater angekündigt.
Erst Ende September hatte eine Gruppe von Lübecker Unternehmer*innen und privater Förderer eine Stiftung gegründet – um die Arbeit des Theaters zu sichern, dessen Niveau mit den gegenwärtig fließenden öffentlichen Mitteln nicht zu halten sei, begründeten die Gründer*innen ihre Initiative. Das Theater Lübeck sei ein kultureller Leuchtturm und ein ganz wesentlicher Standortfaktor für die Hansestadt, betonte damals der Lübecker Rechtsanwalt Christian Kroeger, der die Gründung der Stiftung federführend initiierte.
(Lübecker Nachrichten / HL-Live / sle)
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