Marius von Mayenburg sagt Russland-Reise aus Protest ab
Nicht nach Moskau
21. August 2013. Marius von Mayenburg, Autor, Dramaturg und Regisseur an der Berliner Schaubühne, hat aus Protest gegen homosexuellenfeindliche Gesetze in Russland einen Aufenthalt als Theatermacher in Moskau abgesagt. "Ich arbeite regelmäßig mit vielen homosexuellen Künstlern, mit denen ich befreundet bin und denen ich mich verbunden und verpflichtet fühle. Ich könnte nicht in ein Land reisen, in dem sie aufgrund ihrer sexuellen Orientierung staatlich diskriminiert werden", wird von Mayenburg unter anderem in der Meldung auf Focus online zitiert.
Das Theater der Nationen in Moskau sowie das russische Festival "Territoria" hatten den Autor für September zu einer Premiere seines Stücks "Der Stein" und zu einem Werkstattgespräch mit Studenten eingeladen. Festival-Sprecherin Jelena Gordijenko bedauerte in Moskau den Entschluss von Mayenburgs, äußerte zugleich aber Verständnis. Es handele sich um eine Entscheidung gegen Russland, nicht aber gegen das Theater oder das Festival, betonte sie. "Falls etwas sich in der Politik ändert, werden wir weiter zusammenarbeiten und Workshops organisieren", meinte Gordijenko auf Anfrage.
Ein Sprecherin des Theaters bestätigte, dass von Mayenburg den Brief abgesandt habe. Darin schreibt der Autor außerdem, dass er keine Absicht habe, sich in Russland "als Aktivist aufzuspielen". "Ich bilde mir nicht ein, dass das irgendetwas ändert, aber das ist momentan für mich die einzige Möglichkeit, mit der Situation umzugehen."
(sik)
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Als Herr Putin 2008 seine Truppen in Georgien einmarschieren ließ (wo sie immer noch stehen), marschierte Herr Dirigent Gergiev mit seinem Orchester hinterher und gab ein "Freundschafts"-Konzert 50 Meter neben dem Putin-Knast, wo die Kriegsgefangenen eingesperrt waren (nachzulesen in Jonathan Littells Georgischem Tagebuch).
Ich hätte es für eine Leistung gehalten, wenn Herr Gergiev nicht hinterhermarschiert wäre. Und die Kriegsgefangenen hätten sicher auch gerne auf die Musik verzichtet. (Ich wähle dieses Beispiel aus Putins Geschichte, um die abgedroschenen Beispiele aus der deutschen nicht zu wiederholen, von denen Revisionisten ohnehin reflexhaft behaupten, sie wären nicht zu vergleichen.)
(Herr Baucks wird uns sicher umgehend beweisen, dass Herr Putin recht hat, denn im Deutschen Strafgesetzbuch wurde der § 175 ja auch erst 19.. abgeschafft)
Moral sollte immer persönlich sein. Wer sein moralisches Fähnchen dort aufhängt, wo der Wind her weht - was hat der für eine Moral?
können sie mir bitte einmal genauer erklären, was sie meinen, was ich hier ihrer Meinung nach beweisen soll.
Und natürlich hat die Duma und mit ihr Putin Unrecht mit dieser Gesetzgebung gegenüber Homosexuellen.
Die Entscheidung von Mayenburg kann ich verstehen und ich halte sie auch nicht für angreifbar.