Wo sind die Frauen?

18. Oktober 2017. Für mehr Geschlechtergerechtigkeit an deutschen Bühnen setzt sich ab sofort der neugegründete Verein Pro Quote Bühne ein. Mit einer Pressekonferenz im Deutschen Theater Berlin trat der Verein um die vier Regisseurinnen Angelika Zacek, France-Elena Damian, Amina Gusner und Eva Jankowski gestern an die Öffentlichkeit und veröffentlichte ein Manifest. Darin wird eine Frauen-Quote von 50 Prozent in künstlerischen Führungspositionen gefordert: 50 Prozent Inszenierungen von Regisseurinnen auf den großen Bühnen, 50 Prozent Hausregisseurinnen, 50 Prozent Schauspieldirektorinnen und Intendantinnen. Es gebe "genug qualifizierte Frauen", so Vorstandsmitglied Angelika Zacek gegenüber nachtkritik.de: "Von den Hochschulen kommen genug Frauen mit Regie-Ausbildung, es gibt 51 Prozent Regieassistentinnen, und man fragt sich: Wo bleiben die denn dann? Das Potential ist da."

Die Aktivistinnen stützen ihre Kritik an dem von Männern dominierten Theaterbetrieb u.a. auf die von Kulturstaatsministerin Monika Grütters in Auftrag gegebene Studie "Frauen in Kultur und Medien" vom Deutschen Kulturrat (erschienen 2016). Dieser zufolge werden 78 Prozent der Theater von Männern geleitet. Mit über 70 Prozent aller Inszenierungen dominieren männliche Regisseure die großen Bühnen. Im Kontrast dazu bestehe das Publikum, so Mitgründerin Amina Gusner, "zu zwei Dritteln aus Frauen". Regieführende Frauen seien zum Großteil auf Nebenspielstätten zu finden und häufig fürs Kinder- und Jugendtheater zuständig. Während die Theater der Gesellschaft den moralischen Spiegel vorhalten würden, zeigten sie sich hinter der Bühne "unkritisch gegenüber den eigenen Machtstrukturen", heißt es im Manifest.

ProQuoteBuehne 560 uDie Aktivistinnen vom Verein "Pro Quote Bühne" vor dem Deutschen Theater Berlin, wo die Gründungspressekonferenz stattfand. V.l.n.r.: France-Elena Damian, Angelika Zacek, Onimar Âme, Amina Gusner, Eva Jankowski, Ivana Sajević und Nicole Janze. © privat

Neben der Quote fordert "Pro Quote Bühne", die sich auch der Berliner Erklärung 2017 anschließen, eine paritätische Besetzung von Kommissionen, in deren Verantwortung die Besetzung von Intendanzen fällt, außerdem die Offenlegung der Verwendung von öffentlichen Mitteln in Bezug auf ihre Verteilung auf Männer und Frauen, Lohngleichheit bei gleicher Leistung und Strukturänderungen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie am Theater verbessern. Ziel sei ein Theater, "das die Belange aller Menschen widerspiegelt" und "nach innen so aufgestellt ist, wie es das Grundgesetz vorsieht. Das heißt: Ein Theater, das die Gleichberechtigung lebt und die Vielfalt an gesellschaftlichen Rollenbildern thematisiert und hinterfragt."

Zu den Unterstützer*innen der Initiative zählen u.a. Sonja Anders, Sibylle Berg, Marie Bues, Yvonne Büdenhölzer, Florian Fiedler, Katja Haß, Susanne Kennedy, Stephan Kimmig, Matti Krause, Andreas Leupold, Laura Naumann, Sebastian Nübling und Katja Riemann.

(ape)

Über die Zielsetzungen von Pro Quote Bühne sprachen France-Elena Damian und Angelika Zacek im Interview mit Sophie Diesselhorst und Anne Peter.

 

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Kommentare  
Pro Quote Bühne: 75 Prozent Autoren?
Frage: Woher wissen Sie, dass 75 % der Stücke von Männern geschrieben werden? Was wenn es sehr viel mehr sind, von denen sie gar nichts wissen, das Schreiben ist in aller Regel ein vereinzelter und diskreter Vorgang?
Von den insgesamt veröffentlichten?
Von den inszenierten?

(Sehr geehrte DR, die Angaben stützen sich auf die Quelle "Frauen in Kultur und Medien", Studie der Kulturstaatsministerin Monika Grütters. Es handelt sich um aufgeführte Schauspielautor*innen in der Saison 2013/2014. Siehe Tabelle S. 088 der Studie, Mit besten Grüßen, Christian Rakow)

LINK: https://www.kulturrat.de/wp-content/uploads/2016/12/Frauen-in-Kultur-und-Medien.pdf
Pro Quote Bühne: Struktur und Geld
Es gibt Bereiche in vielen Theatern, da wäre eine Männerquote angebracht.
Assistentinnen (Regie, Dramaturgie, Bühne, Kostüm), Mitarbeiterinnen (KBB, ÖA und Co) und weiblicher Mittelbau allerorten. Wenn man genauer hinsieht, dann sind das die Bereiche, wo das Geld geringer ist.
Wo aber bleiben die Damen, die ins Theater reingehen und dann irgendwann woanders ihr Auskommen suchen?
Die Steigerung der Anzahl von weiblichen Führungskräften über eine Quote zu regeln, wird nicht viel helfen, wenn die Strukturen, die zum Status Quo führten nicht beackert werden. Bezahlung, Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind Themen, die dazu gehören.
Pro Quote Bühne: was der Staat kann
Lieber, verehrter Christian Rakow, dann sollte auch nicht in einem diesbezüglichen Manifest stehen, dass 75 % der Stücke von Männern GESCHRIEBEN werden, sondern dass 75 % der AUFGEFÜHRTEN Stücke von Männern geschrieben wurden.
Das ergibt einen erheblichen Unterschied eventuell zur Stückeproduktion überhaupt.
Bühnenstücke zählen als Dramatik zur Literatur und bei Dramatik ist zu unterscheiden in geschriebene, veröffentlichte und aufgeführte Dramatik.

Ansonsten gibt es andere Dinge, die ich nicht verstehe an dem Verein und seinen erklärten Zielen. - Warum?

...Der Staat kann alles Mögliche und das tut er nur äußerst ungern freiwillig, aber er kann keine Lebenspartnerschaft ersetzen.

Er kann - und bitte kein Zweifel: sollte! - dafür sorgen,dass es
1. Kinderbetreuung für alle gibt. Auch für Theaterschaffende mit Kindern.
2. Er kann institutionell für gleiche Bezahlung von Männern und Frauen sorgen. Auch an Theatern.
3. Er kann juristisch verbindlich den Kündigungsschutz für Mütter
e r h e b l i c h verbessern. Für alle.
4. Er kann dafür sorgen, dass es gleiche Ausbildungschancen für Männer und Frauen in den Theaterberufen gibt.

An diesen Stellen kann man den Staat in die Verantwortung nehmen mit Bürgerrechten, die verfassungsmäßig gesichert sind.

Nicht zuständig hingegen ist der Staat dafür, dass Frauen nach der Familiengründung in irgendwelchen Prozentzahlen wieder in den Beruf einsteigen, weil der Staat keine Familie mit ihnen gegründet hat. Das haben sie ganz allein getan. Oder nicht getan. Wenn den Damen diese schlechte Quote nicht passt, müssen sie sich also mit ihren Kindern, mit deren Vätern oder sonstigen Erzeugern oder ihrem Kinderwunsch bei gleichzeitiger Regiesseurinseinwollen-Liebe auseinandersetzen und mit ihnen und sich selbst aushandeln, dass diese ihnen den Wiedereinstieg in den Theaterberuf ermöglichen.
Da ist der Staat nicht dafür verantwortlich, sofern er konkret seine Hausaufgaben 1 - 4 gemacht hat.

Und deshalb ist d i e s e Forderung auch unsinnig. Es sei, sie ist eigentlich gar keine Forderung an den Staat und seine Institutionen, sondern im Grunde eine Forderung an Männer oder Kindeserzeuger. Dann sollte sie aber auch entsprechend an diese adressiert werden.
Das ist also von den wenigen, forschen Vereins-Forderungen eine die unsinnig ist und eine die auf unkorrekten Behauptungen beruht und daher unklar ist.
Um das besser hinzukriegen, braucht man kein Regiestudium, das kann man auch aus einem Sachbearbeiterbüro nach Feierabend.

Männer die das als Vereinswesen unterstützen wollen, können das übrigens ganz einfach. Sie brauchen z.B. einfach nur sagen: hier (gibt die Kohle ab), meine hochbegabte Regieassistentin, ich gehe jetzt zum Boss und sage, dass meine nächste Inszenierung auf der großen Superkannalles-Bühne gefälligst du statt meiner machst, damit du gerechterweise auch mal zeigen kannst was du drauf hast. Das ist auch gleich viel praxisnäher, als wenn er euch nur zur Vereinsgründung mietfrei einen Raum im Theater zur Verfügung stellt... Wenn die das nicht draufhaben, ist ihre Unterschrift unter so einem Manifest nicht das Papier wert auf dem sie steht - entschuldigung, Herr Kimmig und Herr Nübling, das musste jetzt aber mal raus-
Pro Quote Bühne: Dank
liebe dr, einfach mal danke für ihre worte (meine mit dem gleichen anliegen werden nicht veröffentlicht - kritiker-quote?)

(Werte Marie, der letzte Kommentar ist im System seltsamerweise nicht erfasst, obwohl eine Mail dazu einging. Wir prüfen, wo der Fehler steckt. Allerdings war das vor allem eine kommentierte Linksammlung zum Werk von Susanne Kennedy, nicht wahr? Die dürfte im Forum zu "Selbstmord-Schwestern" passender sein. Mit freundlichen Grüßen, Christian Rakow / Redaktion)
Pro Quote Bühne: andere Maßstäbe
susanne kennedy ist eine frau!!! doch ich möchte sie gern als regisseurin kritisieren ... weil mir vor ihrer arbeit gruselt ... in ihrem letzten interview für die volksbühne sprach sie von ihrem vorbild: "totalst theater der grausamkeiten von artaud" - und dies in einer rosaroten barby-welt mit dem tibetanischen totenbuch im regal - als mumie ohne mimik und eigene stimme?

NEIN bitte nicht: es braucht ein ANDEREN maßstab, als das geschlecht allein!!! sucht ihn bitte!!! dringend und sehr öffentlich.

" Der Genießer konventioneller Theaterkunst wird sich hier spätestens nach einigen unfreiwillig komischen Sanges- und Tanzeinlagen mit plötzlicher Kotzattacke abwenden und die Flucht ergreifen. Bigotte Triebunterdrückung, das Phänomen der westlichen Jungfrauenerotik bis zur sexuellen Verklärung gekoppelt mit der letzten großen Bewusstseinserweiterung, der Todeserfahrung und deren bewusster Begleitung ist sicher schwer ertragbar. „The world will glow for you.“ sind Timothy Learys letzte Worte. Ob Susanne Kennedy damit Herzen, Augen und Geist des Berliner Publikums erleuchten wird, bleibt die große Frage."

https://www.freitag.de/autoren/stefan-bock/the-virgin-sucides-die-selbstmord-schwestern

"Absoluter Stillstand. Zwei Stunden schaut man dabei zu, wie Menschen sich in Zimmerpflanzen verwandeln. Menschen? In den keimfreien, ordnungswahnsinnigen Interieurs der Regisseurin Susanne Kennedy und ihrer Bühnenbildnerin Lena Newton vegetieren Restexistenzen, Zombiegestalten, Schaufensterpuppen. Die Akteure tragen Masken, die lassen sie sehr bleich und krank aussehen. Sie sind stumm, eigentlich. Bewegen ihre Lippen zu einer Tonspur, auf der die Texte von fremden Stimmen kommen, von Laien. Den Schauspielern auf der Bühne bleibt – ihrer Mimik, ihres Sprachorgans beraubt – nur ein auch noch streng reduzierter Körperausdruck. Der Mensch wird Chiffre."

http://www.tagesspiegel.de/kultur/theatertreffen-warum-laeuft-herr-r-amok-zeit-der-zombies/11727166.html

" Die Entpersonalisierung von Rollen, Figuren, ja Schauspielern, wie sie Kennedy auch in diesem Stück zelebriert, hat Methode. Immer wieder tauchen chorische Elemente auf. Seien es die von zwangskollektivierten Synchron-Schwimmerinnen und -Schwimmern an Land, von Mutationen der eh schon tendenziell geschlechtslosen Teletubbies, von abgedrehten queeren Schwarzwaldmädels oder pillenschluckenden Ratiopharm-Fünflingen: Kennedy ist nicht interessiert an einer Nacherzählung des Romans, auf den sie sich fragmentarisch bezieht..."

http://www.fr.de/kultur/theater/die-selbstmord-schwestern-in-muenchen-lsd-und-bardo-thoedroel-a-1253114


"In der Kunst setzt man um, was man im Leben sucht." Susanne Kennedy meint, würde sich ihre Wahrnehmung von Welt außerhalb des Theaters von der des Theaters unterscheiden, wäre sie keine Künstlerin. Was angesichts der Wahl ihrer Stoffe, auch angesichts der nun anhand der Struktur des Tibetanischen Totenbuchs ausgebreiteten Tode zu der Frage führt, wie gut es ihr geht.
Nein, das geht jetzt zu weit. "

http://www.sueddeutsche.de/kultur/theater-die-frau-die-maske-und-der-tod-1.3441593


"Um Seelenwanderung und Wiedergeburt wird es auch in „Women in trouble“, Kennedys erstem Stück an der Volksbühne gehen. Das von vielen gefürchtete „immersive Theater“ meint nicht zuletzt das Eintauchen in andere Zustände, einem Drogenrausch nicht unähnlich. Kennedy spricht von einer „Sehnsucht nach Selbstvergessenheit“.

https://www.welt.de/kultur/article163258705/Mich-interessiert-die-Trance-beim-Rosenkranz.html
Pro Quote Bühne: Lobby tut gut
Sehr geehrte DR,

"Nicht zuständig hingegen ist der Staat dafür, dass Frauen nach der Familiengründung in irgendwelchen Prozentzahlen wieder in den Beruf einsteigen, weil der Staat keine Familie mit ihnen gegründet hat. Das haben sie ganz allein getan."

Die wenigsten Frauen gründen alleine eine Familie.
Genau da liegt das gesellschaftliche Problem, dass - wie sie schreiben - der Staat nicht alleine lösen kann, dem es aber SEHR gut tut, wenn es eine Lobby bekommt, wie beispielsweise durch Pro Quote Bühne. DANKE!

Wenn der NDR in einem Bericht über fehlende Kitaplätze schreibt: "Das Problem ist, dass viele Frauen bereits nach einem Jahr wieder arbeiten wollen." Dann platzt mir die Hutschnur. Da geht es nicht nur um Theaterschaffende, sondern um Familien im Berufsleben insgesamt. Warum sind nicht die Männer das Problem, die wieder arbeiten gehen wollen?

Es ist möglich mit Kindern im Theater, auch in Künstlerischen Berufen weiter zu arbeiten, es ist jedoch erstaunlich auf wie wenig Verständnis man und frau manchmal trifft.

Und es gibt auch immernoch genügend Regisseurinnen, Autorinnen, potentielle Intendantinnen ohne Kinder, die anzustellen wäre ja nun wirklich kein Problem.
Pro Quote Bühne: Kinderfrage
Genau- was ist mit den Männer? Warum "müssen" denn immer die Frauen diejenigen sein, die zu Hause bleiben, mindestens ein Jahr und wenn sie dann wieder einsteigen oder- oh Gott! - schon früher als nach einem Jahr- quasi eins auf den Deckel bekommen?

Die Frauen, die (noch) keine Kinder haben, bekommen oft eine Stelle nicht, weil davon ausgegangen wird, dass sie bestimmt "bald" Kinder bekommEN und dann- für mindestens ein Jahr- ausfalle. Das wird natürlich nicht offen gesagt, aber praktiziert!
Pro Quote Bühne: Nachfrage
#6 @gp

was verstehen sie denn unter einem "lobbyisten für ein problem"?
Pro Quote Bühne: eine Rechnung
GP:
Gut. Ich mache mal eine Probe von einem Stück, das kein Stück ist, aber eines sein könnte und bin jetzt mal Frau Dr. Grütters, die diesen Verein in ihr großes weites Kunst-Herz geschlossen hat. Und ich bin stark auch innerhalb der Regierung der momentanen Bundesrepublik - es ist ja nur eine Phantasie, da geht das ja! - Und deshalb erlasse ich ein Edikt und sage: "Ja, meine Damen, Sie haben ja so recht. Und wir Frauen müssen einfach mal zusammenhalten, denn wir sind ohne Zusammenhalt so schwach. Die Männer haben ihre Bündnisse und wir haben nix. Aber durch mich sind Sie jetzt gefördert am Drücker und damit wir hier - aber ein bisschen plötzlich! - auf die Ihnen zustehende Quote kommen, schmeiße ich jetzt 28% Prozent der gerade tätigen Theater-Männer raus aus dem Betrieb und den Rest besetzen bitte vertrauensvoll Sie. Denn niemand kennt sich mit weiblichen Theatermenschen und deren Qualifikationen besser aus als Sie, die neue Lobby aller mühselig und beladenen Theaterfrauen..."
Gut. Soweit Frau Dr. Grütters als Wunsch-Vorstellung aller Frauen-Lobbyisten der Theaterarbeit.
Dann müssen sie, also die nunmehr vertrauensvoll beauftragten Theater.Frauen die freien 28 %, die sie jetzt 100 % verwalten, nach ihrem eigenen! Programm in 50% weiße und 50% "PoC"-Regisseurinnen und weibliche Führungskräfte teilen (ich selbst würde die Abkürzung "PoC" für das was sie steht niemals benutzen können, aber darüber haben sich die Lobby-Theater.Frauen offenbar noch nie Gedanken gemacht, das ist für mich schon mal ein guter Grund zu sagen: sprechen Sie für wen Sie wollen, aber um Himmels willen bitte nicht für mich...).
Gut. Jetzt haben sie schon das erste Mal gerecht verteilt. Und nun nehmen sie die 50/50 % der rassistisch nunmehr voll gerechten Einordnung und sehen zu, dass davon jeweils die ebenfalls 50 % die jeweils lesbischen Frauen bekommen sowie die irgendwie anders sexuell voll nachweislich im Betrieb benachteiligten. Dann haben die voll lobbyistischen Theater.Frauen e.V. schon einmal 28 % durch 4 = jeweils 4 mal sieben Prozent am Gesamt-Stellenvolumen total rassen- und gendergerecht verteilt.
Nun müssen sie nur noch aufpassen, dass unter den nunmehr zu berücksichtigenden sexuellen Präferenzen die transsexuellen Frauen den lesbischen anteilig gleichgestellt werden und die transvestitisch aktiven bitte nicht mit den transsexuellen verwechselt werden und auch ihren gerechten Anteil bekommen. Und dann müssen Sie natürlich noch die von ihnen edelmütig berücksichtigte eher also rassische Sortierung genau nach gesondertem Migrationshintergrund präferiert verteilen! -
Das wird total gut. Und dann machen sie den Männern, die nun entlassen sind, am besten auch Vorschläge, was die nun plötzlich machen sollen. Sie könnten z.B. sinnvollerweise auf ihre Kinder aufpassen, während die unter Lobby endlich gerecht verteilten Theater.Frauen regie-ren. Oder zum Beispiel zum Militär gehen einstweilen- die sind sowieso viel zu unsensibel für Theater... die haben ha nicht einmal ein breites Spektrum an Problemen, die theatral beackert werden müssen im Blick!...
Oder zum Geheimdienst! Der wirbt gerade mit einem so schönen Motto, wie es sich die Stasi in der DDR nicht einmal gewagt hätte: "Im Verborgenen GUTES tun" - "Komm zu uns, (besonders wenn du IT-Experte bist) eine interessante Arbeit wartet auf dich..."
Pro Quote Bühne: politisches Werkzeug
Die Einführung einer Quote und die Forderung nach der Einführung einer Quote sind zwei unterschiedliche Dinge.
Die Forderung ist ersteinmal ein politisches Werkzeug um ein Thema in den Diskurs zu schmeißen. Und das ist sehr gut und sehr richtig so - because it's 2017.
Die Buddy-Netzwerke der "Theatermänner" sind eben so gut geknüpft und so beständig, dass von allein sich nichts ändert. Wir Jungs hätten mehr als 30 Jahre Zeit gehabt, brauchen aber offensichtlich den Anstoß von außen, um unser Verhalten zu reflektieren. Das mag bedauerlich sein, aber falsch ist es sicher nicht.

Halb idealistisch glaube ich im Übrigen, dass es ausreichen würde dafür zu sorgen, dass die Findungskommissionen paritätisch besetzt sind, um die Zahl der Intendantinnen zu erhöhen. Und halb idealistisch glaube ich ebenfalls, dass das die Zahl der Frauen auf der zweiten Leitungsebene und in den Produktionsteams ansteigen ließe.

Schwer lösbar ist es aber, dass wir es leider immer noch mit verfestigten Rollenbildern zu tun haben, die bestimmte Theaterberufe (Souffleurinnen, Maskenbildnerinnen, Ankleiderinnen, Kostümbildnerinnen, Putzmacherinnen, Schneiderinnen) zu "Frauenberufen" machen und andere (Bühnenhandwerker, Beleuchter, Tontechniker, Schuhmacher, Rüstmeister, Tischler, Schlosser) zu "Männerberufen". Hier hilft auch keine Quote und auch keine Forderung nach einer Quote. Hier braucht es eine viel tiefschürfendere gesellschaftliche Veränderung.
Pro Quote Bühne: Danke
Danke @ Klaus M. - genau so ist es...!!
Pro Quote Bühne: Korrektur
Sehr geehrter DR,

wenn Ihre Lust Pro Quote Bühne zu kritisieren bezüglich Formulierungen so groß ist, dann sollten sie auch selbst richtig formulieren, zitieren und adressieren.
In unserem Manifest steht: "Auch das gesprochene Wort auf der Bühne ist zu 75 % von Männern geschrieben." Das Manifest ist ein PDF downzuloaden auf unserer Seite. Oder auf Facebook zu finden. Sie können es gerne lesen. Ihre Kritik bezieht sich nicht auf unser Manifest, wie sie fälschlicherweise geschrieben haben, sondern auf eine ungeschickte Formulierung auf unserer Webseite, dessen Korrektur in Arbeit ist.
Pro Quote Bühne: Kommunismus
#12

auch ich bin eine kritikerin der frauenquote ABER NICHT der im gg garantierten gleichberechtigung aller menschen - ohne ansehen, von was auch immer. meine weiterführenden inhaltlichen argumente wurden leider nicht veröffentlicht, wobei ich dies mal nicht als "frauendiskriminierung" einordne, sondern als argumentationsangst- oder desinteresse kritischer gegenpositionen ... sehr schade, sehr unemanzipiert, sehr interessengapamert = alles unschöne dinge.

ehrlich, mich interessieren SCHÖNE dinge und nicht die sexuelle ausrichtung bzw. das geschlecht des schöpfers. gesamtgesellschaftlich sind jedoch die internationalen zahlenvergleiche der frauen-wirtschaftsstudie politisch völlig unkorrekt^^ darf denn die realität "unkorrekt" sein??? vielleicht habe ich ja noch so restkommunistische gene, weil mich dieses thema völlig quotenfrei niemals tangiert hat, die soziale lage alleinerziehender frauen hat jedoch einen statistisch nachweisbaren knick - genau wie die geburtenrate, die seit dem 30jährigen krieg nie so tief lag, wie heute ... ich würde gern und sofort eine strikte quote für verantwortungsübernahme in allen bereichen einführen.

https://www.grantthornton.global/globalassets/wib_turning_promise_into_practice.pdf

" Die Tatsache, dass osteuropäische Länder oft höhere Zahlen an Frauen in leitenden Positionen haben, könnte dem "Erbe der kommunistischen Grundsätze bezüglich der Gleichheit der Geschlechter" zugeschrieben werden, argumentiert der Bericht.

Im Gegensatz zu osteuropäischen Ländern (z. B. Estland, Lettland und Polen), in denen mehr als ein Drittel aller Führungspositionen durch Frauen besetzt ist, hatten G7-Mitglieder (Kanada, Deutschland, Italien, Frankreich, Japan, Großbritannien und den Vereinigten Staaten) in 39 Prozent der untersuchten Fälle keine Frauen in höheren Funktionen."

https://deutsch.rt.com/wirtschaft/37237-russland-hat-hochste-frauenquote-in/
Pro Quote Bühne: gute Initiative
@Klaus M. - Große Zustimmung.

Die Jobs in Gewerken werden, so wie alle Theater-Jobs, die gewerkschaftlich noch halbwegs abgesichert sind, über dynastische Netzwerke vergeben - da spielt die Vielfalt in Geschlecht und Herkunft keine Rolle.
Erst wenn sie so unattraktiv bezahlt sind dass sich kein Bekannter oder Verwandter mehr findet, dann werden sie öffentlich ausgeschrieben.

Die Aufgaben werden dann in sogenannte "beim Studium anrechenbare Prekariats-Praktika" für die jungen begeisterten Leute verwandelt. Mit einer freiwilligen Arbeitszeit von 60 Wochenstunden. Sie werden vor allem an Frauen vergeben. Ein Verbot solcher unbezahlter Beschäftigungsverhältnisse würde auch schon sehr viel zur Gleichberechtigung beitragen.

Und ja, ich denke viele Frauen können auch bei Theatern über Erlebnisse bei Vorstellungs- bzw. Aquise-Gesprächen berichten, die durchaus in die #metoo Liga passen würden. Und nein, das passiert selten bis gar nicht, wenn man mit einer Frau als Gesprächspartner verhandelt.

Pro Quote Bühne ist eine gute Initative für eine überfällige Diskussion.
Pro Quote Bühne: Betriebsrat
Ach, ich denke viel sinnvoller wäre es, wenn man ordentliche Mitarbeitervertretungen an den Theatern hätte- also Betriebsräte, die sich unabhängig ob Frau oder Mann, ob in den Gewerken, auf / neben der Bühne, Verwaltung etc. tätig ist, ausreichend helfen. Meine Erfahrung ist, dass der Betriebsrat nichts für einen tut- könnte ja zu Schwierigkeiten mit den Chefs führen
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