Iphigenie - Schauspiel Hannover
Iphigenies Freiheit
von Jens Fischer
Hannover, 8. Dezember 2019. Warum spendiert Iphigenie ihren Körper mit stolz behaupteter Freiwilligkeit der Schlachtbank, dem Opferaltar der Artemis? Die ist stinksauer, dass des Mädchens Vater Agamemnon eine Hirschkuh in ihrem Hain geschossen hat und verweigert daraufhin der griechischen Flotte den Wind, den sie zum Auslaufen gen Troja braucht. Erst nach dem Tochteropfer würden Lüfte wieder die Segel blähen. Da Regisseurin Anne Lenk hinter den Kulissen des Tragödienpersonals der Motivation Iphigenies nachspüren will, hat sie Euripides' "Iphigenie in Aulis" als familiäres Psychodrama hergerichtet. Motto des Abends könnte das am Schauspielhaus Hannover in großen Leuchtlettern funkelnde Zitat aus dem Stück sein: "Lebe und rette".
Platonowa - Schauspiel Hannover
Als gäbe es ein Morgen
von Jens Fischer
Hannover, 15. September 2019. In lähmender Ereignislosigkeit sediert der Schmerz zerborstener Träume eine überflüssige, sich selbst überdrüssige Ratlosigkeitsgesellschaft in schwer lastende Melancholie; Menschen verzweifeln im Müßiggang an der Sinn- und Orientierungslosigkeit ihres Daseins und im trägen Groove ewiger Langeweile schaut die Inszenierung beim Warten und Vergehen der Zeit zu. Gegen diese Tschechowregie-Konvention versucht sich Stephan Kimmig an "Platonow". Hinter einer in den Zuschauerraum gezogenen Veranda startet das Ensemble hochzeitsfidel in den Abend und zeigt, wie zeitlos modern die Figuren sind, leiden sie doch mehr am individuellen Menschsein denn an politischen Verhältnissen.
Regie: Alexander Eisenach
Regie: Claudia Bauer
Regie: Lucia Bihler
Regie: Thorleifur Örn Arnarsson
Regie: Mina Salehpour
Regie: Malte C. Lachmann
Regie: Lars-Ole Walburg
Regie: Lars-Ole Walburg
Regie: Claudia Bauer
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