Marx macht mobil - K.D. Schmidt und Christoph Iacono suchen in Oldenburg nach Klarheit im politischen Lied
Ein Bier namens Parole
Crusoe - In Oldenburg zeigt Julia Hölscher mit dem legendären Insel-Helden eine kluge Meditation über die zivilisatorische Bedeutung der Sprache
Spezialist der Anfänge
von Tim Schomacker
Oldenburg, 18. Januar 2013. Wie eine flokatigewordene Version von Malewitschs Quadrat liegt sie da: die Insel. Darauf allerlei Kulturrestprodukte: eine dreckige Badewanne, ein Fahrrad, eine säuberlich ausgespülte Großküchen-Blechdose, vermutlich Sauerkraut. An einer Inselkante liegt Robinson, auf dem Bauch, die Füße im leeren Raum, das Gesicht gebettet auf das flauschige Weiß. Er ist gestrandet. Weniger auf der sprichwörtlichen einsamen Insel, denn in der Frühgeschichte seiner eigenen Art: des homo oeconomicus. Diese Insel ist Teil seiner Erzählung von sich selbst. Die Sprache ist das Werkzeug dazu. Eines der ersten Worte an diesem Theaterabend ist das Wort "organisieren". Und es dauert lange, bis das erste Wort fällt.
Hamlet - Jan-Christoph Gockel inszeniert den Shakespeare-Klassiker als Illusions-Tragödie
Grelles Staats-Theater
von Tim Schomacker
Oldenburg, 18. Februar 2012. Als Hamlet wegen Vatertod und Mutterhochzeit aus Wittenberg zurückkehrt, hat er eine Menge Selbstbildung im schmalen Tragetäschchen. Edelmann als Ausbildungsberuf. Gegen Ende wird er sagen, er sei "weder boshaft noch brutal, aber ich habe in mir was Gefährliches, mit Vorsicht zu genießen, Finger weg!" Um dieses schmerzhafte "mir" geht es Regisseur Jan-Christoph Gockel, wenn er den Dänen im Dufflecoat einigermaßen verloren in die Feiergesellschaft stellt. Hamlet betrachtet ein Staats-Theater, das greller wird und grausamer, je aussichtsloser der Versuch, die Fäulnis an den Grundfesten des Staates Dänemark zu kaschieren.
Regie: Analogue
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