Leonce und Lena – In Frankfurt verlegt Jürgen Kruse Georg Büchners schilllernde Komödie ins Grand Hotel Abgrund
Wenn mal wieder ein Song ertönt ...
von Shirin Sojitrawalla
Frankfurt, 16. Oktober 2015. Leonce und Lena präsentieren sich auf dem Theater gern als müßig gehende Königskinder, die ihre süßen Stupsnasen in Wolkenkuckucksheime schieben. Bei Jürgen Kruse sieht Leonce wie ein abgehalfterter Rockstar aus und Lena (Linda Pöppel!) wie eine halbes Persönchen der Addams Family. Nichts an diesem Abend ist licht und hell und sonnendurchflutet, sondern alles schwärzester Ennui, ganz der morbiden Romantik des Stücks gehorchend.
Terror / Der zerbrochne Krug - Oliver Reese realisiert die Uraufführung von Ferdinand von Schirachs Gerichtsstück am Schauspiel Frankfurt im Paket mit Kleist
In den Lücken des Rechtssystems
von Shirin Sojitrawalla
Frankfurt am Main, 3. Oktober 2015. Der Schriftsteller und Publizist Navid Kermani wies in seiner Rede vor dem Bundestag 2014 darauf hin, dass das Grundgesetz mit einem Paradox beginne: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Wäre sie es, so Kermani, müsste der Staat sie weder achten noch gar schützen, wie es der zweite Satz verlangt.
Gemetzel - In Worms inszeniert Thomas Schadt Albert Ostermaiers Version des "Nibelungenlieds"
Trieb-Spektakel mit doppeltem Boden
von Steffen Becker
Worms, 31. Juli 2015. In der alten Kaiserpfalz hat man keine Kosten und Mühen gescheut, frischen Glanz auszustrahlen. Der Filmproduzent Nico Hofmann tritt an als Intendant, Albert Ostermaier schreibt die Nibelungensaga um. Mario Adorf sitzt im Kuratorium und im Publikum – letzteres mit Joachim Krol, Henry Maske, Peter Altmaier, Roland Koch, Roberto Blanco, Harald Glööckler u.a. Gigantisch, dieses "Gemetzel", das bei den Nibelungenfestspielen vor dem Dom zu Worms angerichtet wird. Sieht man auch am Bühnenbild von Aleksandar Denić, der ja sonst oft mit Frank Castorf arbeitet: Zwei miteinander verbundene Türme, die aussehen wie die Belagerungsapparate aus Herr der Ringe, inklusive Totenschädel und Elfenbeinstoßzähnen. Dazu spielt eine Live-Band und der fernseherfahrene Regisseur Thomas Schadt überschreitet Genre-Grenzen, indem er wesentliche Teile der Siegfried-Sage durch eine Tanzcompagnie umsetzen lässt.
Regie: Jorinde Dröse
Regie: Liquid Penguin Ensemble
Regie: Schirin Khodadadian
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