Offener Brief Festspiele Erl
Schwerwiegende Vorwürfe
Erl, 25. Juli 2018. Fünf Künstlerinnen klagen in einem Offenen Brief über sexuelle Übergriffe und Mobbing während zurückliegender Engagements an den Tiroler Festspielen Erl.
In dem an den Präsidenten der Festspiele adressierten Schreiben (hier als PDF) heißt es: "Wir sind direkt Betroffene, Zeuginnen oder Mitwissende davon, dass es zu unserer Zeit anhaltenden Machtmissbrauch und sexuelle Übergriffe von Seiten des künstlerischen Leiters gegeben hat. Auch einige von uns waren solchen ausgesetzt: unerwünschtem Küssen auf den Mund oder auf die Brust, Begrapschen unter dem Pullover, Griff zwischen die Beine etc., von obszöner verbaler Anmache ganz zu schweigen."
Die Vorwürfe richten sich gegen Gustav Kuhn. Der Dirigent wurde Anfang des Jahres bereits anonym beschuldigt. Die Unterzeichnerinnen des Offenen Briefs sind "empört, dass trotz der allseits bekannten Faktenlage die notwendigen Konsequenzen noch immer auf sich warten lassen, sowohl von Seiten der Präsidentschaft der Festspiele als auch von Seiten der zuständigen Politik".
Unterzeichnet wurde der Brief von Aliona Dargel, (Violine, Weißrussland), Bettine Kampp (Sopran, Deutschland), Ninela Lamaj (Violine, Albanien/Italien), Julia Oesch (Mezzosopran, Deutschland) und Mona Somm (Sopran, Schweiz). Die Künstlerinnen waren im Zeitraum zwischen 1998 und 2017 bei den Festspielen tätig.
(miwo)
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