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Solidaritätserklärung mit Krakauer Słowacki Theater
25. Februar 2022. Zahlreiche Theater- und Kulturschaffende, Intendant*innen und Festivalleiter*innen aus dem deutschsprachigen Raum haben sich in einer gemeinsamen Pressemitteilung solidarisch mit dem Krakauer Juliusz Słowacki Theater und dessen künstlerischem Leiter Krzysztof Głuchowski erklärt. Das teilten am Mittwoch unter anderem die Berliner Festspiele mit. Hintergrund der Erklärung ist die geplante Absetzung Krzysztof Głuchowskis durch die Verantwortlichen in der Region Małopolska sowie die Rücknahme öffentlicher Fördermittel für das Theater durch das polnische Kulturministerium.
Laut der Pressemitteilung habe sich der Konflikt zwischen dem Theater und der polnischen Politik an einer überaus erfolgreichen, aber von einigen Politiker*innen als "dziadostwo" ("Müll") diffamierten Inszenierung von Adam Mickiewicz' Klassiker "Dziady / The Forefathers’ Eve" entzündet, die in der Regie von Maja Kleczewska mit zahlreichen Verweisen auf die gegenwärtige Situation in Polen gespielt habe. Seit dem 11. Februar laufe seither ein Verfahren, das die Entfernung Krzysztof Głuchowskis aus dem Amt des Theaterleiters zum Ziel habe. Gleichzeitig seien dem Theater zugesicherte Fördermittel in Höhe von drei Millionen Zloty (umgerechnet etwa 644.000 Euro) durch das polnische Kulturministerium wieder entzogen worden.
Das Theater bezeichnete das Vorgehen der Pressemitteilung zufolge als "politisch motivierten, unbegründeten Eingriff in die Autonomie einer Kulturinstitution und Versuch, die künstlerische Freiheit zu beschränken". Die Unterzeichner*innen der Solidaritätserklärung verlangen einen sofortigen Stopp der Absetzung Głuchowskis sowie die Gewährung der zugesicherten Fördermittel an das Juliusz Słowacki Theater.
Zu den den zahlreichen Unterzeichner*innen gehören unter anderen Karin Beier (Intendantin Deutsches Schauspielhaus Hamburg), Andreas Beck (Intendant Residenztheater München), Carsten Brosda (Präsident des Deutschen Bühnenvereins), Ulrich Khuon (Intendant Deutsches Theater Berlin), Joachim Lux (Intendant Thalia Theater Hamburg), Joachim Klement (Intendant Staatsschauspiel Dresden), Matthias Pees (Leiter Künstlerhaus Mousonturm, Frankfurt und designierter Intendant der Berliner Festspiele), Shermin Langhoff (Intendantin Maxim Gorki Theater Berlin), Martin Kušej (Intendant Burgtheater Wien), Matthias Lilienthal (Kurator und Dramaturg) sowie René Pollesch (Intendant Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin), Barbara Mundel (Intendantin Münchner Kammerspiele) und Oliver Reese (Intendant Berliner Ensemble).
(Berliner Festspiele / jeb)
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