21. Juli 2011. Raumer, ich möchte ihnen einen wohlwollenden hinweis geben: wenn man bestätigung in dem, wovon man träumt, sucht, darf man nicht den fehler machen, das zu negieren, was andere in der profession, von der man träumt, verwirklichen und man selber erkennen muss, da es genau da auch um mehr geht als nur um den traum davon. es geht um das wissen und das unwissen um eines der grossen geheimnisse der kunst.

ich bitte sie inständig, nicht mehr anmassend zu sein, denn das sind sie. massiv und zu unrecht, da sie keine wirkliche ahnung von theater haben. wenn sie möchten, können sie gern zu mir kommen, um darüber zu reden, das biete ich ihnen an,  aber bitte: schreiben sie keine kritiken mehr, denn diese sind narzistisch und unglaublich unwissend. verschonen sie die theaterwelt mit ihren kommentaren.

sie saßen hinter mir und ich habe zum ersten mal ihre art der respektlosigkeit erlebt, da ihnen ihre kritikeranwesenheit wichtiger ist als zuschauen und hinhören. das geht schon lange so. sie sind leider ein riesiger rucksack an komplexen, das ist meine meinung. darauf und auf die folgen ihrer geplatzten träume habe ich einfach keine lust mehr. mein und der meiner kollegen beruf ist wesentlich mehr, als sie sich je vorstellen können. lernen sie das. endlich. und machen sie sich nicht darüber wichtig, sondern über ihren eigentlichen gelernten beruf. das versucht jeder von uns. warum sie nicht? genau genommen sind sie einer dieser scharlatane, die ihr schafsdasein zu einem wolfsheulen ausweiten, um gehört zu werden.

ich werde immer darum kämpfen, das der beruf des schauspielers und der des kritikers geschützte berufe werden müssen, damit nicht einfach jedermann der meinung ist, er könne das.
um mit den worten von "spliff" zu reden," das mit der gitarre: lass es sein..."
schwöinrich

(Bei diesem Text handelt es sich um eine real existierende E-Mail eines Schauspielers an einen Nachtkritiker, Namen von der Redaktion geändert)

(jnm)

Kommentare  
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Qualifikation wünschenswert
verständlich. aufrichtig. anrührend. ich finde den brief wunderbar.
ich würde ihn sogar weiterleiten an einen mir bekannten kritiker.
@flohbär die meisten schauspieler sind tatsächlich genötigt den abschluss einer ausbildung nachzuweisen bevor sie ihren beruf ausüben dürfen. ist es da wirklich so abwegig nach der qualifikation, der sich regelmässig so herablassend, allwissend, schulmeisterlich gebenden zu fragen?
wäre es nicht wünschenswert: eine qualifiziertere theaterkritik?
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Stockmann'sches Bewertungsgold
Nun, ich denke, dem Schauspieler wäre auch nicht wirklich geholfen, wenn der Kritiker in Zukunft im Theater, jedes Mal wenn ihm etwas nicht gefällt, vorsorglich ein frisch erworbenes Zertifikat seiner Profession hochhalten würde, bevor er etwas in sein Notizbüchlein schreibt, was wiederum dem Schauspieler u. U. nicht wohl gefallen könnte. Die Wahrnehmung von Kunst ist das Subjektivste, was es überhaupt gibt, darüber haben sich schon etliche Philosophen den Schädel zerbrochen. Womit wir wieder beim Stockmannschem Bewertungsgold wären. Wer legt die Kriterien von Kritik fest und was muss sich ein Künstler gefallen lassen und was nicht? Übrigens wären uns einige Schauspielergrößen entgangen, wenn auch dort schon immer der Zwang zur Zertifizierung bestanden hätte. Es heißt ja, Genie sei zu 10% Inspiration und zu 90% Transpiration. Ein Schauspieler ist qua Zertifikat und Einbildung noch lange kein großer Künstler und ebenso gilt das für den Kritiker. Beide müssen sich ihre Befähigung hart erarbeiten und verdienen daher auch einen gewissen Respekt. Persönliche Abneigungen hat es immer gegeben und viele Kritiker schießen sich in Zeiten des Regisseurstheaters auf bestimmte Personen ein. Es scheint, als wäre der Schauspieler zu einer Art Erfüllungsgehilfen des Konzepts geworden. Die eigentliche Schauspielkunst mit ihrer Sinnlichkeit tritt immer mehr in den Hintergrund, das beklagen ja schon so viele. Aber wer sich wie „schwöinrich“ verhält, hat eigentlich das Vertrauen in sich und seine Kunst bereits verloren, da hilft auch keine Polemik mehr.
Die Wahl des Zeitpunkts für die Veröffentlichung dieses bis dato ungehörten Schreis nach Liebe scheint gut gewählt. Ist sie das tatsächlich und worauf zielt sie ab? Hat man sich in der Redaktion ernsthaft damit auseinandergesetzt oder wirft man den Gekränkten, wenn auch anonym, nun in verlängerten „Blutwursttagen“ den sommerlochgelangweilten Kommentatoren zum Fraß vor? Mich würde interessieren, wie man intern darauf reagiert hat. Haben sich die zwei getroffen und bei einem Gläschen oder einer nervenberuhigenden Frittatensuppe alle Meinungsverschiedenheiten ausgeräumt, oder zupft „R.“ weiter auf seiner Gitarre rum, als wäre nichts passiert? Diese Wortmeldung unreflektiert in einem Blogeintrag abzuhandeln, verwundert mich doch sehr. Ich kenne nun seit einiger Zeit die Art und Weise, wie hier auf Nachtkritik rezensiert wird und war eigentlich bisher der Meinung, dass man sich über Schauspielerleistungen nie respektlos geäußert hätte. Hat man nun eine Meinung zur eigenen Profession oder ist das alles nur ein kurzer Spaß zur Überbrückung der Zeit bis zu den sehnsüchtig erwarteten Salzburger Festspielen? Ja, diese Kritikerschelte kommt mit viel Pathos und auch etwas besserwisserisch daher. Den Verfasser aber mit dem bernhardschen Theatermacher gleichzusetzen und das Ganze zur Provinzposse zu degradieren, zeugt nicht von der nötigen Selbstironie, an der es dem klagenden Schauspieler hier zweifelsfrei mangelt. Wir können über diesen Fall leider nur allgemein urteilen, da wir die wahren Hintergründe nicht kennen und vielleicht wollen wir das auch lieber gar nicht, da sich alles in Wahrheit auch als ein völlig nichtiger und persönlicher Zwist herausstellen könnte. Dann aber, bitte, verschont uns doch ganz und gar damit.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: was sollte das werden?
liebe nachtkritik, was ihr da macht ist unseriös. auf einem "sendeplatz", der für gewöhnlich der kulturkritik und der information über theaterhäuser und -macher vorbehalten ist, findet sich die ankündigung zu was? zu einem brief also, der im frühsommer eingegangen ist. mit einem bild daneben, das nix damit zu tun hat. und alles mit veränderten namen. was sollte das werden? eine kritik der kritikerkritik? ein witz am rande? ein kleines fiktionales internetdrama, fortsetzung folgt? nichts an dieser veröffentlichung ist dazu angetan, mit ihr umzugehen? wer? wann? was? warum? alles unklar. warum also diese merkwürdige montage mit irgendwie wahrem kern? normalerweise können wir nachtkritik-user uns in einem thread zu einer meinung verhalten, die uns sozusagen first hand kredenzt wird. das hier ist mindestens second hand - wir wissen noch nicht mal, ob derjenige, der den brief geschrieben hat ihn zum gebrauch im forum gedacht hat - warum dann die späte veröffentlichung? - oder ob er persönlich an den kritiker gerichtet war, was die veröffentlichung noch schwieriger machen würde. wie auch immer: sie benutzen das nachkritik-forum in eigener sache und sitzen auch noch am längeren hebel - guter stil geht anders. sorry, aber da war ich bis jetzt besseres von euch gewöhnt.


(es handelt sich um keine montage und der schreiber der mail ist mit einer anonymisierten veröffentlichung einverstanden gewesen. wir fanden sie als reaktion durchaus paradigmatisch. freundliche grüsse von der redaktion, esther slevogt)
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: lusttötender Brei?
marterhorn

Als Betriebsfremder erschrickt mich, dass es in diesem Forum enorm oft nur um interne Kollegenbefindlichkeiten geht.

In der Debattenrubrik nebenan gibt es gerade einen politischen Text über "Nacktes Leben". Ein ernstes Thema, das auch ästhetisch Arbeitsflächen fürs Theater bietet.

Einige vermutlich übliche Verdächtige kommentieren auch dort allein mit kleinen feinen Stichlichkeiten. Ist die komplette Theaterszene wirklich ein so neidischer und lusttötender Brei, wie Karin Beier kürzlich in einem Interview behauptete?
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: nur hier
... nein, nur die Theaterszene um Karin Beier
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Kritiker können nicht Schauspieler sein
man bedenke: jeder schauspieler könnte kritiker sein, kein kritiker schauspieler. soviel dazu.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Dankbarkeit für kritische Auseinandersetzung
Auch nur im Ansatz die Tätigkeit des Schauspielers als "Traumberuf" darzustellen, den andere "schmerzlich" verpasst haben und sich deshalb nun als Kritiker "rächen", dies alles ist voll so erschütternder Gedankenfehler, dass man sich kaum des Gedankens erwehren kann, dass dieser Schauspieler dankbar sein sollte, so bitter dies auch manchmal ist, wenn sich jemand kritisch mit ihm auseinandersetzt.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Paradox und Asymmetrie
ich verstehe nicht, warum der schauspieler hier so arg kritisiert und in die schusslinie gestellt wird (ich glaube auch nicht, dass nachtkritik ihn in die schusslinie stellen wollte). und falls das missverständlich war - ich habe mich unter 1. nicht über den schauspieler lustig machen wollen. er hat einen tollen text geschrieben, eine suada die vibriert, und die natürlich voller paradoxa ist. aber der ausdruck, der aus diesen zeilen springt, die kraft, die wut, der hass, die liebe - das ist doch wirklich toll, das ist literatur (das meine ich nicht ironisch). der kritiker hat ihn verletzt, nun verletzt er den kritiker - die situation bleibt trotzdem asymmetrisch. das ist das paradoxe.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Rücksicht ist kein Ziel
@11: Aha, jeder Schauspieler könnte genauso gut Kritiker sein. Ich frage mich allerdings, ob dieser beleidigte Schauspieler über ausreichend intellektuelle Fähigkeiten und die nötige Sprachkraft verfügt, um eine angemessene Kritik schreiben zu können. Nicht auszudenken, wenn plötzlich nur noch Schauspieler Theaterkritiken schreiben würden! Dann wäre man schon froh, wenn die Grammatik wenigstens halbwegs beherrscht wird. Und bei Szenebeschreibungen ist äußerste Nachsicht vonnöten, wenn Vokabeln verwendet werden, die dem Schauspieler-Autor spontan in den Sinn gekommen sind. Nina Hoss beispielsweise ist einen hervorragende Schauspielerin, die viel vom Fach versteht – aber ihre Kritiken möchte ich mir nicht unbedingt zumuten. Schreiben ist eben auch ein Handwerk, das erlernt werden muss wie die Schauspielerei, wenn auch ohne Prüfungsurkunde.
Auf die Seelenlage der Bühnenakteure kann nicht immer Rücksicht genommen werden. Ein Kritiker, der alles schön findet, wird auf Dauer nur noch müde belächelt. Es kann nicht seine Aufgabe sein, das Bühnengeschehen permanent zu verklären, nur um irgendwelche Mimosen zu schonen. Wer keine Kritik aushält, sollte sich besser einen Beruf aussuchen, bei dem man gern gesehen wird, z.B. als Pfleger oder Alkoholverkäufer. Übrigens ist Negativ-Kritik immer noch besser als gar keine Kritik. Es gibt nichts Schlimmeres, als überhaupt nicht beachtet zu werden. Was würde dieser beleidigte Schauspieler sagen, wenn ihn die Kritik in den nächsten Besprechungen einfach überginge?
Selbstverständlich sollte jeder Kritiker einem Schauspieler gegenüber den nötigen Respekt entgegenbringen und nicht dafür sorgen, dass der Schauspieler fluchtartig das Land verlässt, so wie das bei Ute Lemper nach den Kritiken von Karasek (Spiegel) & Co geschehen ist.
Aufschrei ewines gequälten Schauspielers: obwohl das gar nicht funky ist
Lieber Philodendron, bitte gehen Sie Bäume umarmen, aber lassen Sie das Einschätzen von Literatur. Wenn jetzt schon jeder Beschwerdebrief zur Literatur erhoben wird, was sollen denn dann die armen Autoren machen? Sie bekommen noch deren Gewerkschaft auf den Hals und die Forderung, dass jeder, der ein paar Zeilen niederschreibt, ebenfalls ein Zertifikat seiner Profession vorweisen muss. Hier wird gerade aus einer Mücke ein Elefant gemacht. Es ist wie im Bundestag, sind die Politstars im Urlaub, melden sich die Hinterbänkler mit obskuren Wünschen und Forderungen.
Es ist schon so, wie marterhorn unter 9 bemerkt. In einem Nebenthread schreibt sich ein Autor echt die Seele aus dem Leib und hier geht es um die Befindlichkeiten einer vermeintlich gemarterten Seele, die die vielleicht zu Unrecht geäußerte Kritik eines selbstherrlichen Kritikers, gehen wir mal davon aus, dass es stimmt, was dieser Schauspieler da schreibt, nicht ertragen kann. Das fällt höchstens noch unter die Gattung der Kolportage und ist mitnichten Literatur.
Übrigens wird sich vermutlich demnächst Herwig Mitteregger über die Vereinahmung seines Songs „Rudi“ beschweren, wegen der fälschlich getätigten Aussage, dass der Song von Spliff wäre. Bitte liebe Nachtkritiker erspart uns das, sonst müssen wir wahrscheinlich noch einen neuen Soloversuch hier über uns ergehen lassen. Ich find das alles nur noch voll Moppelkotze, ey.

hör auf mit dem theater
hör auf mit dem protest
du hast ne krise
du weisst nicht was du besser lässt
hör mal rudi hör mal
lass es sein

hast du deinen schrott schon schreibern vorgespielt
wahrscheinlich finden sie es funky
obwohl das gar nicht funky ist
riesig alter riesig
deine zeilen sind ein hieb
wo kaufst du dein papier
appreciate your smile

Herwig Mitteregger aus „Rudi“
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: große Talente sind überall rar
Lieber Flohbär, das mag ja in einzelnen Fällen stimmen. Aber einerseits kenne ich jede Menge Kritiker, die die Grammatik nicht einmal halbwegs beherrschen, und andererseits wünschte ich mir, dass sie ihr Schreibhandwerk, wo auch immer, ebenso gut erlernt hätten wie, beispielsweise, die Schauspieler Rolf Boysen, Vanessa Redgrave, Hanns Zischler oder Joachim Meyerhoff. Ich denke, große Talente sind überall rar. Grundsätzlich aber ist nicht einzusehen, warum sich Schauspieler mit geringerem Recht auf Dünnhäutigkeit und Notwehr öffentlich kritisieren lassen sollen als Ärzte, Hochschullehrer und, na ja, eben Kritiker. Ob ich das just an Ute Lemper festmachen wollte - na ja, das ist ein anderes Kapitel...
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Cover-Version
Genau, das hat mich auch irritiert. Ist dieser "Rudi"-Songtextauszug nicht eigentlich von Herwig Mitteregger? Auch bekannt in der Cover-Version (2000) von Smudo von den Fantastischen Vier.
http://www.youtube.com/watch?v=oIz1YuoL8_w
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: viel üben
@ marterhorn
karin beier mit paul waschkau zu vergleichen ist einfach dermaßen anmaßend...- das beweist, daß sie nie etwas von herrn waschkau gesehen haben.. und deshalb berechtigte kritik und, um mit ihren worten zu sprechen, kleinen sticheleien zu vergleichen, einfach unpassend ist... schauspiel und regieführen sind ein handwerk, das man studiern und erlernen kann, und viel üben muß, damit es eine kunst wird... das ist so, wie wenn sie einen kunsttischler oder einen möbeldesigner, der sehr renommiert ist, mit einem hobyyzimmerer vergleichen und behaupten, der aus zaunbrettern dürftig zusammen genagelte tisch sei vergleichbar mit einem wundervoll erarbeiteten tisch...sie behaupten, fachfremd zu sein.. ihre aussagen nebenan klangen aber nicht danach.. ich denke, sie sprechen und lügen so, wie es - auch -in dieser szene hier unter uns üblich ist..und wenn jemand ehrlich seine meinung verkündet, wie nebenan geschehen..oder sogar hier oben in dieser mutigen mail...dann kommen sie damit nicht zurecht... ich wünsche uns allen hier, freie meinungsäöußerung und ein offener umgang.. auch ich muß gestehen, hier gerne unter pseudonym aufzutreten, traurig, aber wahr.. doch zumindest traue ich mich, meine ehrliche meinung zu schreiben..jeder hat das recht dazu.. kritiker, kritische leser und kritisierte...
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: für den Galgen zu schlicht
Gwendolin, welche Gefahr droht Ihnen denn, wenn Sie nicht unter Pseudonym "auftreten"? Wer so verkrümmt ist, sollte anderen nicht Lügen vorwerfen. Ich kann Ihnen versichern: Ihre Meinungsäußerung ist für den Galgen zu schlicht. Sie reicht nicht einmal für eine Erregung.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: mit Verlaub
"...Dann wäre man schon froh, wenn die Grammatik wenigstens halbwegs beherrscht wird..."

flohbär, mit verlaub, was schreiben sie hier für eine gequirlte scheisse?!
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: orthografisches Handwerk
Werter "ich,
auf die Gefahr hin, dass Sie mich jetzt für einen Klugscheißer halten...
Der Text des anonymen Schauspielers enthält einige Rechtschreibfehler. Richtig geschrieben muss es heißen: anmaßend, groß, narzisstisch...
Weiter: "ich werde immer darum kämpfen, das(s) der beruf..."
Weiter: "ihre kritikeranwesenheit wichtiger ist als zu(zu)schauen und hin(zu)hören."
Das Handwerk des Schreibens sollte man genauso erlernen wie die Schauspielerei. Aber wahrscheinlich ist mein Besserwissertum eben nur gequirlte Scheiße. Am besten, wir lassen das Thema.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: der arme Schauspieler
@rothschild
sie haben mich beleidigt. warum dies nicht zensiert wurde, dafür aber meine antwort, in der keine beleidigung stand, finde ich sehr zweifel- und rätselhaft. zumal sie ebenfalls unter pseudonym schreiben.

außerdem frage ich mich, warum hier eigentlich eine - wahrscheinlich relativ private - mail an einen kritiker hier öffentlich breitgetreten wird...hat die radaktion eigentlich den armen schauspieler, also den verfasser der mail um erlaubnis gefragt? falls nicht, fände ich das hier geschmacklos und unangemessen.

(Hinweis: Der Schauspieler hatte gegen die Veröffentlichung nichts einzuwenden. Wollte die Klarnamen aber anonymisiert sehen, um persönliches herauszuhalten. die Redaktionu/sik)
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: für Gegner von Theaterkritikern
Noch eine kleiner Nachtrag zu dieser recht überflüssigen Diskussion.
Reich-Ranicki ist ein Literaturkritiker und schreibt keine Romane.
Fußball-Reporter sind in der Regel keine Fußballer.
Boxkampf-Moderatoren sind keine professionellen Boxer und träumen wohl kaum davon, einer zu sein.
Redakteure von Autorennen schaffen es vielleicht gerade, ihren Privatwagen zu beherrschen.
Aber ein Theaterkritiker sollte am besten gleich selber ein Schauspieler sein oder zumindest davon träumen. Schafft er es allerdings nicht, seinen angeblichen Traum zu realisieren, will er sich womöglich an der gesamten Zunft rächen.
Sobald sich jemand an die Öffentlichkeit begibt, sei es als Sportler, Entertainer oder Schauspieler, muss er damit rechnen, dass Kritiker auftauchen und seine Aktionen bewerten.
Kritiker lassen sich leider nicht per Gesetz abschaffen.
Gegnern von Theaterkritikern empfehle ich als Lektüre Peter Zadeks "Wanderjahre". Hier können nach eigener Einschätzung zu Unrecht kritisierte Bühnenakteure mit Zadek ein identifikatorisches Bündnis eingehen.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Klarname
an gwendolin:
Sie irren, Thomas Rothschild ist kein Pseudonym.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: alles kleinlich
geht nach draussen. schaut in den himmel. schaut einmal aus euch heraus. lasst mensch - mensch SEIN!
werdet grosszügiger! das hier hinterlassene ist tatsächlich an kleinlichkeit, eitelkeit und vor allem peinlichkeit kaum zu überbieten.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Erwartungsmanagement
Ich finde ja, dass es diesem Schauspieler irgendwie an Leichtigkeit im Umgang mit seinem Beruf fehlt und er ein schlechtes Erwartungsmanagement lebt. Nur so am Rande.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: mehr Macht den realen Zuschauern
@jack
dann gäbe es vielleicht mal Mund-zu-Mund Propaganda. Zuschauer, die das Stück tatsächlich gesehen haben, die auch darüber reden könnten und vielleicht unterschiedlicher Meinung sind, aber es gäbe dann eben mehrere Meinungen - und nicht nur eine, die sich viele (nicht alle) aneignen, die manchmal (oder oft) gar nicht im Sück waren. alle Macht den realen Zuschauer - und nicht den selbsternannten Göttern des alleinigen Urteils.
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: Reichweite von Mund zu Mund
Aber lieber Hans,
es gibt doch bereits u.a. Dank dieser Seite mehrere Meinungen und die können wie ein Blick auf die "Kritikenrundschau" zeigt unterschiedlicher nicht sein. Nur: ohne Seiten wie diese im Verbund mit den anderen Besprechungen wüßte man ja überhaupt nicht, was vor der Kirchturmspitze passiert, oder glaubst Du die Mund- zu Mund Propaganda nach dem fiktiven Kritikenverbot erreicht aus München Braunschweig?
Aufschrei eines gequälten Schauspielers: wenige schauen überregional
@Jack
Ganz pragmatisch gefragt: wer geht schon - außer Kritiker und vielleicht noch Theaterkollegen, die sich einen neuen Job erhoffen - von München aus nach Braunschweig ins Theater. Und umgekehrt auch nur, wenn mal eine Hofbräuhausbesuchsreise oder Oktoberfestteilnahme stattfindet. Seien Sie doch mal ehrlich zu sich selbst.
Aufschrei eines Schauspielers: kurz vor dem Zweitliga-Aufstieg
@ 30

Allein, wer sagt Ihnen, daß es so bleiben muß, wenn wir einmal annehmen, Sie lägen richtig ?
Zumal: Ich lege teilweise weitere Strecken zurück als Braunschweig-München und bin fernab der hier skizzierten Theater-Job-Ambitionen. Ich wüßte auch nicht, wieso es per se reizvoller sein sollte, derlei Strecken für ein Fußballspiel zurückzulegen. Auch dies geschieht jedoch: nicht immer uncharmant im übrigen.
Auch aus der sogenannten "bildenen Kunst" sind derlei "Reisetätigkeiten" wohlbekannt, und da "man" sich in Theaterkreisen sonst sehr oft mit Diskussionen aus dieser konfrontiert, irritiert Ihr Verdikt nur umso deutlicher. Für "Paradieskonzeptionen" fährt der Kunstfreund teilweise sogar nach Emden, eine Kunsthalle, deren Besuch in der Tat lohnt, währenddessen der Fußballclub dort kurz vor einem Zweitligaaufstieg daniedergegangen ist .
Fruchtlos muß eine solche Diskussion fast zwangsläufig ausfallen, da sie nun einmal schwerlich nachvollziehbare Daten voraussetzt, die ich mir als Leserin oder Leser nun einmal nicht beschaffen kann, dem Beitrag § 8 kann ich nur zustimmen.
Am meisten stolpere ich noch über den Terminus "prototypisch", als müsse "man" jetzt wirklich eine Serienfertigung (siehe § 8) befürchten ..
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