von Charles Linsmayer
Solothurn, 2. September 2017.
Mitten im Zweiten Weltkrieg, am 24. März 1943, brachte das Städtebundtheater Biel/Solothurn den Fünfakter "Das heilige Experiment" zur Uraufführung. Sein Verfasser, der 31jährige österreichische Tapezierermeister Fritz Hochwälder war Insasse eines Schweizer Internierungslagers, und die gegenüber dem deutschen Reich überaus willfährige Schweizer Zensur, aber nicht nur sie, war der Grund, warum der junge Jude sein Stück im Juli 1767 im Jesuitenkollegium von Buenos Aires spielen ließ. "Bei näherer Beschäftigung mit dem Stoff erkannte ich", wird Hochwälder 1966 an der Pariser Sorbonne erklären, "die einzigartige Möglichkeit, die Frage nach sozialer Gerechtigkeit und dem Reich Gottes auf Erden durch die Ansiedlung in einem geschichtlichen Raum zu objektivieren und unserer Zeit nahe zu bringen."