meldung

Münchner Förderpreis für neue Dramatik 2023

Szenenfoto aus "Drinnen" © Judith Buss

4. Juli 2023. Der "Münchner Förderpreis für neue Dramatik" geht in diesem Jahr an Matthias van den Höfel für sein Stück "Drinnen". Das teilen die Münchner Kammerspiele mit, die den mit 10.000 Euro dotierten Preis gemeinsam mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München und dem Drei Masken Verlag vergeben. Gestiftet wird der Förderpreis von der Edith und Rieder Stiftung.

Vier Autor*innen und ein Autor*innenkollektiv waren Gäste in einer Residenz, die am 1.7.2023 in einer "Langen Nacht der Neuen Dramatik" und der Vergabe der Preise gipfelte. Nominiert waren das DIEZEN kollektiv, Laura Santos, Paula Kläy, Alexey Sinyaev und Matthias van den Höfel. Der Publikumspreis ging an Paula Kläy für "Oberland"

In der Begründung der Jury für die Preisvergabe heißt es: Das Stück "Drinnen" von Matthias van den Höfel  beeindruckt besonders durch seine ganz eigene, inhaltlich und formal ausgearbeitete Sprache. Dem voran gehen eine äußerst genaue Recherche und Beobachtung von sozialen, geschlechtsspezifischen und also gesellschaftsbedingten Aspekten, die mit der Care-Arbeit von Menschen mit Behinderung einhergehen. "Drinnen" ist spannungsgeladen bis zum Schluss, doch der Autor unterläuft die großen dramatischen Ausbrüche, er operiert sehr geschickt mit dem Unterlaufen von Dramatischen Höhepunkten - er deckelt sie und bringt so in der Form zum Ausdruck, was die Figuren ebenso charakterisiert: das Deckeln und Unterdrücken von Emotionen. Zugleich gelingt ihm dadurch eine ebenso komplexe wie subtile Dramatik. Das Stück ist thematisch von großer Relevanz - es ist neuartig und einzigartig - ein mit viel Geduld und Präzision meisterhaft geschriebenes Stück.

Die Jury bestand aus der Autorin Maxi Obexer, Dirk Olaf Hanke, Drei Masken Verlag, Fridolin Schley, Kulturreferat der Landeshauptstadt München und Tobias Schuster, Münchner Kammerspiele.

(Münchner Kammerspiele / sd)

mehr meldungen

Kommentar schreiben