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Tanzbiennale Venedig zeichnet Simone Forti aus

17. Juli 2023. Der Goldene Löwe der Biennale Danza in Venedig geht in diesem Jahr an die US-amerikanische Choreographin Simone Forti. Das berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Simone Forti, 1935 in Florenz geboren, war Teil des New Yorker Künstler:innen-Zirkels, aus dem das Judson Dance Theater und der Postmodern Dance hervorgingen; ihm gehörten unter anderem auch Yvonne Rainer, Trisha Brown oder Steve Paxton an. Der Postmodern Dance erweiterte den Kunstbegriff und trug zur Etablierung der Performancekunst bei. Simone Fortis fünfteiliger Zyklus "Dance Constructions", der 1961 in Yoko Onos New Yorker Studio zur Uraufführung kam, war ein Gründungswerk für diese die Künste übergreifende Tanzrichtung. 2015 erwarb das Museum of Modern Art in New York die "Dance Constructions" für seine Sammlung.

Simone Forti war 1959 nach New York City gezogen, wo sie im Merce Cunningham Studio von Musiker und Choreographen Robert Ellis Dunn unterrichtet wurde. Ab 1962 arbeitete Forti mit ihrem damaligen Ehemann Robert Whitman in zahlreichen Happenings zusammen. Nach der Trennung 1968 zog sie nach Rom, lebte 1969 ein Jahr lang in Woodstock und unterrichtete ab 1970, anfangs in Vertretung des Künstlers Allan Kaprow, am California Institute of the Arts (CalArts). Dort lebte sie in einem Haus mit Nam June Paik, Alison Knowles, and dem Musiker Peter Van Riper, den sie 1974 heiratete. Später zog Forti für zehn Jahre auf die Mad Brook Farm, eine Community, in der auch Steve Paxton lebte.

Stetig verband Simone Forti die Lehre, unter anderem an der School of Visual Arts, New York, und der UCLA, mit Aufführungen ihrer forschenden Tanz-Findungen. Sie untersuchte Tierbewegungen, die Parallelität von Sprache und Bewegung und arbeitete ortsspezifisch, mit strukturierter Improvisation oder mit Live-Musik und Live-Zeichnung. 1974 publizierte Forti ihr "Handbook in Motion", in dem sie wesentliche Stationen ihrer Karriere nachvollzieht und wichtige Stücke beschreibt; es enthält auch Fotos, Gedichte, Tagebuchnotizen und Zeichnungen.

Aus Anlass der Preisverleihung zeigt die Tanzbiennale Venedig in Zusammenarbeit mit dem Museum of Contemporary Art in Los Angeles derzeit eine Ausstellung mit Werken von Simone Forti.

(Frankfurter Allgemeine Zeitung, Wikipedia / eph)

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