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Theaterleiter Manfred Raymund Richter gestorben
24. September 2023. Manfred Raymund Richter, der Gründer und Leiter des Theaters im Zentrum Stuttgart, ist am 5. September 2023 auf Mallorca gestorben. Das geht aus einer Traueranzeige und aus seinem Umfeld hervor.
Richter, geboren am 15. Oktober 1929, gehört zu den Gründern eines eigenen Kinder- und Jugendtheaters in Deutschland. Seine Arbeit trug dazu bei, dass Theaterpädagogik heute anerkannter Bestandteil und an fast allen Theatern verankert ist.
Zunächst – und auch später neben seiner Arbeit für das Theater im Zentrum – wirkte Richter als Schauspieler und Regisseuer. 1955 inszenierte er mit der Studiobühne der Technischen Hochschule Stuttgart als erster in Westdeutschland "Trommeln in der Nacht" aus der Feder des in der Adenauer-BRD als Kommunist gebrandmarkten Dichters Bertolt Brecht. Danach arbeitete er an verschiedenen Stadttheatern wie den Städtischen Bühnen Münster und der Städtischen Bühne Heidelberg, wo er 1968 Lessings "Nathan der Weise" mit Elisabeth Trissenaar als Sittah inszenierte.
Als seine größte Leistung gilt sein Kampf für ein zeitgemäßes Kinder- und Jugendtheater. Bereits 1969 versuchte er, im damals leer stehenden Stuttgarter Alten Schauspielhaus ein Kinder- und Jugendtheater zu etablieren – ein Unterfangen, das an der Kommunalpolitik scheiterte. Sein Theater im Zentrum war deshalb der Versuch, über die 1974 eingerichtete und dem Kulturamt angegliederte "Beratungsstelle für Schulspiel" ein theaterpädagogisches Zentrum einzurichten.
1989 bezog das Ensemble ein eigenes Haus mit Bühne und mehreren Probebühnen in der Stuttgarter Heusteigstraße 39. Bald entwickelte sich das Theater im Zentrum zu einem national beachteten Modell "für die Verbindung pädagogischer und künstlerischer Arbeit", wie die Stuttgarter Zeitung schrieb. 1994 wurde Richter als städtischer Angestellter pensioniert. 2003 löste das neue Kinder- und Jugendtheater JES das Theater im Zentrum ab; die festangestellten Mitarbeiter wurden vom JES übernommen.
(Stuttgarter Zeitung / geka)
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