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Thüringer Theaterpreis 2014 an Stellwerk Weimar

Sturm und Drang, ungeschminkt

Rudolstadt, 24. April 2014. Der Thüringer Theaterpreis 2014 geht an das D.A.S. Jugendtheater im Stellwerk Weimar für seine Inszenierung Kabale und Liebe, bei der zehn junge Spieler zwischen 14 und 20 Jahren sich mit Schillers Text auseinandersetzen (Regie: Yves Hinrichs). Das meldet der Thüringer Theaterverband, der den Preis für die freie professionelle und nichtprofessionelle Theaterszene in Thüringen seit 2012 alle zwei Jahre ausschreibt. Er ist mit 2000 Euro dotiert, wird von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen gestiftet und von einer Fachjury vergeben.

Textfläche Schiller

Diese lobte die Inszenierung dafür, dass sie Schillers Stück "ganz unklassisch" erzähle. "Schiller als Textfläche." Der Zuschauer erlebe "ein großartiges Ensemblespiel mit einer eigenen Rhythmik, die jeden chorischen Wechsel, jede neue Schauspielerkombination zu einem Erlebnis macht. (...) Die Jugendlichen erzeugen eine Präsenz auf der Bühne, deren Klarheit nichts zu wünschen übrig lässt und die viel Überflüssiges abstreift." Eine "kluge und zurückhaltende Regie führt die jungen Menschen zu einer gemeinsamen Essenz der Schillerschen Gedanken". Das sei "Sturm und Drang. Roh und ungeschminkt."

kabale-liebe stellwerk 280 maik-schuckAusgezeichnet: "Kabale und Liebe" vom D.A.S.
Jugendtheater / Stellwerk Weimar
© Maik Schuck
Der Jury gehören Ulrike Lenz (Theaterpädagogin, Dramaturgin), Angelika Sieburg & Katja Hergenhahn (laPROF Landesvervand Professionelle Freie Darstellende Künste Hessen), Michael-Paul Milow (Leiter des Greizer Theaterherbstes, im Vorstand des Landesverbands der Freien Theater Sachsen), Stephan Schnell (Bildungsreferent des Bundes Deutscher Amateurtheater) und Michael Grisko (Referent für Projektentwicklung und -förderung bei der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen) an.

Der mit 500 Euro dotierte Sonderpreis der Jury für eine besondere Ensembleleistung wird an die Inszenierung "Dann können wir so was eben in Zukunft nicht mehr machen" des Theaters der Stadt Gotha vergeben, die die Jury "durch die Sicherheit in der Wahl der ästhetischen Mittel" überzeugt hat. "Die große Stärke des Ensembles ist im besten Sinne aufklärerisch." Ein dritter Preis wird vom Publikum auf dem ebenfalls von der Jury kuratierten Avant Art Festival vergeben (hier die komplette Auswahl), aus dessen maximal sechs Produktionen auch der Hauptpreisträger ausgewählt wird.

(Thüringer Theaterverband / ape)

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