NRW-Theatertreffen 2014: Preise vergeben

Im Westen was Tolles

Dortmund, 20. Juni 2014. Am Freitagabend wurden in Dortmund die Preise des NRW-Theatertreffens vergeben. Die Siegermeldungen verbreitete das gastgebende Schauspiel Dortmund zuerst via Twitter.

jr 280 tom buber uBeste Inszenierung: "JR" aus Wuppertal,
Regie: Marcus Lobbes © Tom Buber
Der von einer Fachjury vergebene und mit 2500 Euro dotierte Preis für die beste Inszenierung ging an Marcus Lobbes für seine an den Wuppertaler Bühnen entstandene Adaption
JR nach William Gaddis' polyphonem Roman über die Macht des Geldes. Die Inszenierung habe die Mehrheit der Jury überzeugt, weil sie unter anderem auf intelligente Weise "auf den Kampf der Kunst im System der Finanzen" verweise.

Als besten Schauspieler kürte dieselbe Jury Stefko Hanushevsky für sein Spiel in Der gute Mensch von Sezuan am Schauspiel Köln (Preisgeld: 500 Euro). Hanushevsky vereine in seiner Darstellung "Strahlkraft und starke Spiel-Intelligenz, leichtfüßiges Spiel und großes komödiantisches Talent". Simon Stones Orestie aus Oberhausen wurde für die beste Ensemble-Leistung und mit 1000 Euro gewürdigt. Die Oberhausener Schauspieler schafften "ein auf diesem Niveau sehr seltenes, berührendes, psychologisches Einfühlungstheater", begründete die Jury ihre Entscheidung.

Als Juroren fungierten der Medien- und Videokünstler Daniel Hengst, die Theaterkritiker Stefan Keim und Sascha Westphal (beide u.a. nachtkritik.de), die "Favoriten"-Festivalleiterin Felizitas Kleine, der langjährige Programmleiter Theater an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Thomas Lang und der Autor Wolfram Lotz.

Die sechsköpfige Jugendjury zeichnete mit Die deutsche Ayşe – Türkische Lebensbäume ein Rechercheprojekt von Tuğsal Moğul vom Theater Münster aus und lobte die Aktualität und Spannung der Arbeit (Preisgeld: 1000 Euro). Diese Produktion erhielt außerdem den undortierten Publikumspreis.

Alle zum NRW-Theatertreffen 2014 eingeladenen Produktionen hier.

(@NRWTT / Theater Dortmund / ape)

Regisseur Werner Düggelin schickt sich in Pension

"Einfach keinen Spaß mehr"

20. Juni 2014. Der 84-jährige Schweizer Regisseur Werner Düggelin hat dem Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) seinen Rückzug vom Theater angekündigt. "Ich will nicht mehr. Das Inszenieren strengt mich zu sehr an. So macht es einfach keinen Spass mehr", sagte er dem Sender in einem Interview.

Noch keine Spur von entführten ukrainischen Theaterleuten

Keine Spur, kein Kontakt, keine Informationen

19. Juni 2014. Fast zwei Monate nach dem Verschwinden des jungen ukrainischen Regisseurs Pavlo Yurov (*1980) und seines Begleiters Denis Hryshchuk (*1985) – nachtkritik.de berichtete – gibt es noch immer keine Spur von den Vermissten. Das teilte auf Nachfrage von nachtkritik.de das Ukraine Crisis Media Center mit, wo die Kommunikation über die Krise in der Ukraine und Fälle diverser verschwundener Personen koordiniert wird. Yurov und Hryshchuk waren am Abend des 25. April in der Stadt Slovyansk von prorussischen Separatisten entführt worden.

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