Die Socken Opus 124 - Katharina Thalbachs Eröffnungsinszenierung mit Dieter Hallervorden
Was ham ma gegluckst
von Wolfgang Behrens
Berlin, 2. September 2009. Die Zeit für markige Sprüche wider das sogenannte Regietheater scheint günstig – Daniel Kehlmann hat es vorgemacht. Und so war denn auch frühzeitig zu vernehmen, was man am wiedereröffneten Schlossparktheater in Berlin-Steglitz zukünftig garantiert nicht erleben werde: dass nämlich Hamlet seine Ophelia in der Sauna trifft. Dieter Hallervorden, der neue künstlerische Leiter des Theaters und zugleich dessen mit privatem Geld haftender Investor, setzt mit solchen Aussagen auf tiefsitzende anti-moderne Reflexe einer bestimmten Publikumsschicht – wobei die Bemerkung ja auch nur meinen könnte, dass am Schlossparktheater halt kein Shakespeare gespielt wird.
Sommer 14. Ein Totentanz - In der Berliner Urania inszeniert Rolf Hochhuth sich selbst
Das Theater ist verdächtig
von Dirk Pilz
Berlin, 23. August 2009. Nichts einfacher jetzt als Spott. Wie hilflos pathetisch da auf der Bühne herumgefuhrwerkt wird, wie die angeklebten Bärte beben und ordensbestückten Bäuche herausgereckt werden. Diese umständlichen Szenenumbauten, die überforderten Lichttechniker und Rolf Hochhuth als Souffleur in Reihe eins. Es wirkt alles wie eine verunglückte Schultheateraufführung. Noch nicht einmal die Blumenübergabe an die Schauspieler will gelingen – der schwerrote Vorhang schließt sich, bevor zwei Damen ihre ungelenke Lilienvergabe bewältigt haben.
Regie: Peter Baur / Sibylle Dudek / Falko Herold / Edgar Selge / Franziska Walser
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