Romeo und Julia - Bruno Cathomas prüft die Liebe im Zeitenwandel
Li-hie-bes-Slapstick an Philosophiegeschnetzeltem
von Elena Philipp
Potsdam, 28. Januar 2011. Unbedingte, romantische Liebe. Hach! Ihr Idealbild: Romeo und Julia. Ein katholischer One-Night-Stand mit vorheriger Hochzeit, befindet der Schauspieler und Regisseur Bruno Cathomas; als reines, großes Wahngefühl leider nicht alltagsfähig, und so konfrontiert er Shakespeares Tragödie bei seiner zweiten Inszenierung in Potsdam mit dem Konzept der Liebe im Zeitenwandel. Die Zitate, von Pater Lorenzo (René Schwittay) frontal ins Publikum gesprochen, reichen vom Korintherbrief bis zu Roland Barthes und Richard David Precht, vom Verlust des natürlichen Einsseins durch die Vertreibung aus dem Paradies bis hin zu den miesen kleinen Beziehungsproblemen von Heute: "Vielleicht kommen Sie noch mit rauf und wir nehmen einen Drink?"
Fürst Pücklers Utopia - Johann Kresnik und Christoph Klimke arrangieren eine Geburtstagsfeier für Hermann Fürst von Pückler-Muskau
Zirkus der Erinnerung
von Ute Grundmann
Cottbus, 30. Oktober 2010. Fürst Pückler stöbert in der Gruft seiner Ahnen. Aus einem Sarg fallen ihm Schuhe, aus einem anderen Bücher entgegen. Aus einem dritten poltern Stahlhelme zu Boden. Schließlich stellt der Fürst sich in einen der hochkant stehenden Särge, gewiß, dass auch er, der 30jährige, einmal hier enden wird. Auch solche makabren Szenen gehören dazu, wenn Johann Kresnik im Staatstheater Cottbus eine "Geburtstagsfeier" für Hermann Fürst von Pückler-Muskau zelebriert. Der war Weltreisender und Reiseschriftsteller, Landschaftsarchitekt und Frauenverbraucher, Demokrat und Tyrannenfreund. All das und vieles mehr kommt vor in "Fürst Pücklers Utopia".
Enron - Niklas Ritter inszeniert den Skandal um den amerikanischen Energie-Riesen als absurde Show
Der alte Traum vom schnellen Geld
von Claudia Klupsch
Potsdam, 24. Oktober 2010. Am Broadway fiel "Enron" durch. Nach wenigen Vorstellungen war Schluss. Vermutlich bereitete die Satire über den gescheiterten amerikanischen Traum eher Unbehagen denn Vergnügen. Wie dem auch sei, in England verbuchte das 2009 uraufgeführte Stück der jungen britischen Autorin Lucy Prebble Publikumserfolge. Erstmals ist es nun auf Bühnen hierzulande zu sehen. Nach der Premiere am Staatstheater Nürnberg am Sonnabend schloss sich tags darauf der Ring deutschsprachiger Erstaufführungen am Hans Otto Theater Potsdam.
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