Der Kaufmann von Venedig - Armin Petras verlegt das Shakespearedrama in Berlusconis Italien
Sauber, süß und schickmicki
von Elena Philipp
Berlin, 25. Oktober 2009. DOLCE steht über dem mit Sperrholz vernagelten Bühnenportal. Davor schwappt knöcheltief das Wasser, Wellenrauschen aus den Lautsprechern. Venedig! Zwar fehlt "Gabbana" für den wahren Luxus, "La Vita" für das süße Leben – doch der Zuckerguss verklebt die Gesellschaft, die Armin Petras in seinem "Kaufmann von Venedig" zeigt: eine Schickimickimeute, die über ihre Verhältnisse lebt. In golden schimmernden Roben, Pelzen und gediegenen Anzügen, ein Glas Sekt in der Hand, von der Rampe ins Publikum grienend – ein Tableau selbstzufriedener Geldverbrenner, die sich mit einem Feuerwerk selbst feiern.
Trust - Falk Richter und Anouk van Dijk erzählen tänzerisch überhöht vom modernen Menschen
Ob du gehst oder bleibst, das ändert nichts
von Simone Kaempf
Berlin, 10. Oktober 2009. Es gibt kein Festhalten. Nicht in den Tanzszenen, wenn Arme in ausholenden Gesten zugreifen und die Körper der anderen doch nur für Momente halten können, bevor sie sich entwinden und wieder entgleiten. Nicht in den Texten von Falk Richter, wo der Satz "Lass uns einfach alles so lassen, wie es ist" immer dann die Runde macht, wenn eine Beziehung nur noch Fiktion ist, sich der Status quo also längst verändert hat.
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