Jeder stirbt für sich allein / Leipziger Meuten - Armin Petras verschränkt am Schauspiel Leipzig den Roman von Hans Fallada mit der Geschichte des Leipziger Jugendwiderstands
Zwei Generationen Gegengeist
von Tobias Prüwer
Leipzig, 18. Januar 2019. Es beginnt plakativ. Kaum hängen Plakate mit "Think national" und "rechts rules" an der Wand, sind sie auch schon wieder heruntergerissen. Vermummte Jugendliche stürmen die Leipziger Schauspielbühne und entfernen die Nazipropaganda. Vom Start an positioniert sich Armin Petras in "Jeder stirbt für sich allein / Leipziger Meuten", das Hans Falladas Roman mit Lokalgeschichte verzahnt.
Faust – Enrico Lübbe inszeniert am Schauspiel Leipzig ein monumentales Goethe-Spektakel
Raus aus der Kleinbürgerhölle!
von Tobias Prüwer
Leipzig, 29. September 2018. "Mein Leipzig lob ich mir". Mit dem Kran schwebte die Leuchtschrift samt Geheimratskonterfei aufs Gebäudedach. Die Stadt hatte endlich ihre Lobhudelei in Neon wieder – auf einem Kaufhaus. Zur Imageveranstaltung im Juli setzt Schauspielintendant Enrico Lübbe nun einen mutigen Gegenpunkt. An einen hervorragend reduzierten "Faust 1" schließen sich "Faust 2" - Stadtexkursionen an, die mit Versöhnungsgeste zurück ins Haus geholt werden.
Angst essen Seele auf - Nuran David Calis inszeniert den Fassbinder-Stoff am Schauspiel Leipzig
Die Projektion der Anderen
von Tobias Prüwer
Leipzig, 17. Mai 2018. Harald Glööckler springt den Zuschauer an. Oder ein Verschnitt vom ihm. Dann morpht das an die Wand projizierte Gesicht zu dem eines anderen. Aufgespritzte Lippen bleiben eine Konstante im Larvenreigen, der Silikonaufwerfungen zeigt, Kunstbräune, getrimmte Bärte, künstlich klimpernde Endloswimpern. Gleich schon zu Beginn deutet sich an: Um Projektionen wird es in Nuran David Calis' Inszenierung am Schauspiel Leipzig gehen. Ästhetisch gibt es bei seinem "Angst essen Seele auf" nichts Neues zu sehen. Wesentliche Elemente enthielt schon sein 2015 am selben Haus produzierter Baal. Das ist nicht weiter schlimm: Wer einen Calis bestellt, bekommt einen Calis.
Gespenster oder Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken - Am Schauspiel Leipzig verschneidet Philipp Preuss Henrik Ibsen mit der schwarzen Pädagogik des Daniel Paul Schreber
Kopfgucken
von Tobias Prüwer
Leipzig, 31. März 2018. Wiedergängerei am Schauspiel Leipzig. Einmal mehr rückt Philipp Preuss einem Ibsen mit massivem Handkameraeinsatz zu Leibe. Der Leipziger Hausregisseur mixt dessen "Gespenster" mit Daniel Paul Schrebers autobiografischen "Denkwürdigkeiten eine Nervenkranken", warum? Vielleicht um etwas Lokalkolorit beizusteuern. Der über seine Psychosen Bericht gebende Schreber war Leipziger. Preuss konzentriert sich auf den Wahn und versucht, Parallelen zwischen Schreber und Ibsens Oswald zu fabrizieren.
Regie: Claudia Bauer
Regie: Roscha A. Säidow
Regie: Enrico Lübbe
Regie: Rico Dietzmeyer
Regie: Frank Van Laecke und Alain Platel
Regie: Enrico Lübbe
Regie: Philipp Preuss
Regie: Armin Zarbock, Susanne Bolf, August Geyler, Claudius Bruns
Seite 2 von 5
meldungen >
- 03. Mai 2024 12. Festival Politik im Freien Theater läuft 2025 in Leipzig
- 03. Mai 2024 Kleist-Preis 2024 für Sasha Marianna Salzmann
- 03. Mai 2024 Wiener Theatermacher Karl Schuster gestorben
- 03. Mai 2024 Musterklage gegen Salzburger Festspiele abgewiesen
- 30. April 2024 Ehrung für Ulrich Matthes
- 29. April 2024 Theaterneubau in Rostock begonnen
- 29. April 2024 Auszeichnung für Kurzfilmtage-Leiter Lars Henrik Gass
- 29. April 2024 Publikumspreis für "Blutbuch" beim Festival radikal jung
neueste kommentare >
-
Medienschau Theater-Challenge Es gibt auch Bielefeld
-
Liveblog Theatertreffen Eröffnung mit "Nathan"
-
Pollesch-Feier Volksbühne Antwort an #8
-
Pollesch-Feier Volksbühne Namensnennungen @rabea
-
Medienschau Theater-Challenge Echt jetzt?
-
Musterklage Salzburg Offene Frage
-
Pollesch-Abschied Volksbühne Im tiefsten Sinne Freudiges
-
Moby Dick, München Hinweis
-
Pollesch-Abschied Volksbühne Frage nach zweiter Band
-
Medienschau Neumarkt Keine Ruhe
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau