Thalerhof - Andrzej Stasiuk führt am Schauspielhaus Graz heldentote Soldaten in die Gegenwart, inszeniert von Anna Badora
Zombies der Zeitgeschichte
Kein Licht - Ernst Marianne Binder schreibt in seiner Österreichischen Erstaufführung in Graz Elfriede Jelineks Sprechoper weiter
Nach der nuklearen Mittagshitze
von Reinhard Kriechbaum
Graz, 2. September 2013. Was ein GAU ist, ein Super-GAU gar, hat eine lange Halbwertszeit. Dieser Tage erst ist Fukushima wieder in die Schlagzeilen geraten: die wahren Gefahren lauerten, verstrahltes Kühlwasser gerate in Mengen ins Meer, die echten Katastrophen dräuten erst. Es wäre also durchaus denkbar, dass auch Elfriede Jelinek demnächst aufs Neue eine Schleuse öffnet und einen Schwall mit kontaminierten Denk-Worten loslässt. Sie dichtet ja weiter an ihrer Fukushima-Parabel "Kein Licht".
Klytaimnestra - In Graz liest Anna Badora Aischylos neu
Gottgleicher Märchenonkel
von Leopold Lippert
Graz, 15. März 2013. Schauspielhaus-Intendantin Anna Badora hat sich einiges vorgenommen. Gemeinsam mit dem österreichischen Autor und erfahrenen Antike-Neuschreiber Michael Köhlmeier will sie die Orestie nach Aischylos neu erzählen, diesmal aus dem Blickwinkel der Frauenfiguren. Im Programmheft spricht Badora von einer "Aneignung", die mit der Männerzentriertheit der antiken Vorlage rund um Tochter-, Ehegatten- und Muttermord bricht. Logischerweise bringt diese Verschiebung auch eine Titeländerung mit sich: Die Version im Grazer Schauspielhaus heißt schlicht "Klytaimnestra".
Last Man in Graz: Social Error - Viktor Bodó und seine Szputnyik Shipping Company laden zur Gameshow
Punktejagd mit Bombenstimmung
von Leopold Lippert
Graz, 19. Januar 2013. Genau durchnummeriert nehmen die fünfzehn Spieler am hinteren Bühnenrand Aufstellung. In schlabbrigen Arbeitsuniformen treten sie zu einer schweißtreibenden Gameshow an, bei der nur einer übrig bleiben wird – der letzte Mensch in Graz. Zehn weiße und fünf schwarze Spieler gibt es: die weißen Kandidaten sind Mitglieder von Viktor Bodós ungarischer Szputnyik Shipping Company, die "schwarze Minderheit" stammt aus dem Ensemble des Grazer Schauspielhauses.
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