Carol Reed - René Polleschs wieder um Sinnsuche kreisender Abend am Burgtheater glänzt mit Birgit Minichmayr, Martin Wuttke und dem Bühnenbild

Über Lichtbrücken musst Du gehn

Drei sind wir - Valerie Voigt-Firon zeigt Wolfram Hölls preisgekröntes Stück über ein Jahr Leben mit einem Trisomie-Kind im Wiener Burgtheater-Vestibül

Für später, wenn du tot bist

von Leopold Lippert

Wien, 19. Februar 2017. "Trisomie heißt eins zuviel", erklärt der Arzt den Eltern, und im konkreten Fall heißt es auch: ein Jahr, das dem Neugeborenen gegeben ist. Ein Jahr Leben, nicht mehr. Das ist die melancholische Ausgangsituation in Wolfram Hölls "Drei sind wir", für das der Autor den Mülheimer Dramatikerpreis 2016 gewann. Ein Jahr vorgezogene Trauerarbeit, ein Jahr, in dem der Tod ein steter Begleiter ist. Eine herzzerreißende Mär, in der Höll versucht, die Sprachlosigkeit der Eltern in Worte zu fassen, oder in Wortschleifen zu umkreisen. Als die Eltern beschließen, das Jahr in Kanada zu verbringen, sagen sie: "Wir setzen über. Wir übersetzen ihn. Wir üben ersetzen ihn."

Ein europäisches Abendmahl - Im Akademietheater Wien inszeniert Barbara Frey fünf Frauenmonologe aus den Federn prominenter europäischer Schriftstellerinnen

Die Vagina-Monologe: das Finale

von Johannes Siegmund

Wien, 27. Januar 2017. Keine Angst vorm moralischen Zeigefinger! Auf seiner Homepage versichert das Akademietheater vorsorglich, kein "mageres pseudofeministisches Manifest" zeigen zu wollen. Stattdessen sollen Herrschaftsverhältnisse und die aktuelle Situation "subjektiv" und "schwarzhumorig" reflektiert werden. Für "Ein europäisches Abendmahl" haben fünf prominente europäische Autorinnen Geschichten europäischer Frauen geschrieben. Barbara Frey führt Regie. Etwas Politisierung, Manifestcharakter und Mut zum Feminismus hätte der Abend allerdings sehr gut vertragen. Er nistet sich zu wohlig im romantisch-schaurigen Untergang des Abendlandes ein. 90 Minuten subjektive Monologe sind, bei aller schauspielerischen Präzision, etwas langatmig. Und der schwarze Humor droht dann und wann in Zynismus zu kippen.

Arthur Miller
Regie: Martin Kusej
Wien - 22. Dezember 2016
nach Luchino Visconti
Regie: Bastian Kraft
Wien - 10. Dezember 2016
Ayad Akhtar
Regie: Tina Lanik
Wien - 26. November 2016
Stefan Hornbach
Regie: Nicolas Charaux
Wien - 05. November 2016
Carl Laufs, Wilhelm Jacoby
Regie: Andreas Kriegenburg
Wien - 22. Oktober 2016
Johann Wolfgang von GGoethe
Regie: Alfred Kirchner
Wien - 01. Oktober 2016
Johann Wolfgang von Goethe
Regie: Martin Laberenz
Wien - 24. September 2016
Samuel Beckett
Regie: Dieter Dorn
Wien - 30. Juli 2016
Árpád Schilling und Éva Zabezsinszkij
Regie: Árpád Schilling
Wien - 25. Mai 2016
Joël Pommerat
Regie: Peter Wittenberg
Wien - 29. April 2016
Miroslava Svolikova
Regie: Alia Luque
Wien - 13. April 2016
Yasmina Reza
Regie: Dieter Giesing
Wien - 03. April 2016
Anton Tschechow
Regie: David Bösch
Wien - 24. März 2016
John Hopkins
Regie: Andrea Breth
Wien - 23. Januar 2016
Projekt nach Joseph Roths Roman
Regie: Antú Romero Nunes
Wien - 11. Dezember 2015
Moliére
Regie: Herbert Fritsch
Wien - 05. Dezember 2015
Maxim Gorki
Regie: Andreas Kriegenburg
Wien - 22. Oktober 2015
Werner Schwab
Regie: David Bösch
Wien - 03. Oktober 2015
Nikolaj Gogol
Regie: Alvis Hermanis
Wien - 04. September 2015
Sophokles
Regie: Jette Steckel
Wien - 31. Mai 2015
Henrik Ibsen
Regie: Simon Stone
Wien - 28. Mai 2015
Eugène Labiche
Regie: Barbara Frey
Wien - 18. April 2015
Leo Tolstoi
Regie: Antú Romero Nunes
Wien - 02. April 2015
Wien - 28. März 2015
Roland Schimmelpfennig
Regie: Roland Schimmelpfennig
Wien - 28. Februar 2015
Wien - 07. Februar 2015
Wien - 24. Januar 2015
Friedericke Mayröcker / Lesch Schmid
Wien - 20. Dezember 2014
Wien - 18. Dezember 2014
Wien - 14. Dezember 2014
Peter Turrini
Regie: Christian Stückl
Wien - 13. November 2014
Wien - 24. Oktober 2014

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