Theater transatlantisch

8. Juli 2017. Bereits am 17. Juni ist die Schauspielerin und Journalistin Annliese Uhlig verstorben, wie die FAZ berichtet (5.7.2017). 1918 in Essen geboren, wurde die in Berlin zur Schauspielerin ausgebildete Uhlig von Thea von Harbou, der zweiten Ehefrau von Regisseur Fritz Lang, für den Film entdeckt. 1937 debütierte sie mit der Hauptrolle in Carmine Gallones Film "Manege" an der Seite von Attila Hörbiger und spielte bald an der Seite von Ufa-Stars wie Paul Klinger, Carl Raddatz oder Hans Söhnker.

Auch auf dem Theater machte sie Karriere: 1938 stand Uhlig in Calderóns "Der Richter von Zalamea" im Berliner Schillertheater auf der Bühne, im Theater am Schiffbauerdamm spielt sie 1940 mit Joachim Gottschalk und René Deltgen in Goldonis "Diener zweier Herren". Aufgrund von Differenzen mit dem Nazi-Propagandaminister Joseph Goebbels verließ sie Deutschland 1942 und arbeitete einige Jahre in Italien.

1948 emigrierte Anneliese Uhlig mit ihrem zweiten Ehemann, dem Kunsthistoriker Douglas B. Tucker, in die USA. Als Zeitungs-Korrespondentin schrieb sie aus Deutschland, Italien und den USA, wo sie als Redakteurin der "Alexandria Gazetta" auch aus dem Weißen Haus berichtete. Schauspielend trat Uhlig ab den 50er Jahren wieder in Erscheinung. Für Theatergastspiele reiste sie nach Hamburg, Köln, Heppenheim oder Berlin, sie drehte mit Eduard von Borsody "Dany, bitte schreiben sie" (1956) oder an der Seite von Heinz Rühmann im Fernsehfilm "Es gibt noch Haselnußsträucher" (1983).

1989 wurde Anneliese Uhlig mit dem Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet. Ihr letzter Fernsehfilm ist 1998 die Rosamunde Pilcher-Verfilmung "Heimkehr". Verstorben ist Anneliese Uhlig im kalifornischen Santa Cruz.

(FAZ / film-zeit.de / eph)

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