Abgrund unserer Illusion

5. Oktober 2017. Der Literaturnobelpreis geht in diesem Jahr an den britischen Schriftsteller japanischer Herkunft Kazuo Ishiguro.

In der Begründung des Komitees heißt es, Ishiguro habe in seinen Romanen mit großer emotionaler Kraft den "Abgrund unserer Illusion einer Verbindung mit der Welt aufgedeckt".

Ishiguro wurde 1954 in Japan geboren. Als er fünf Jahre alt war, zog seine Familie ins Vereinigte Königreich, wo der Vater als Ozeanograph im Auftrag der britischen Regierung arbeitete. Ishiguro studierte Englisch und Philosophie an der University of Kent in Canterbury sowie Creative Writing an der University of East Anglia, Norwich. Bereits während dieser Zeit veröffentlichte Ishiguro erste Kurzgeschichten.

Seine ersten beiden Romane "A Pale View of Hills" (1982) (dt.: Damals in Nagasaki) und "An Artist of the Floating World" (1986) (dt.: Der Maler der fließenden Welt) befassen sich mit den japanischen Kriegserfahrungen während des Zweiten Weltkriegs. Für seinen dritten und wohl bekanntesten Roman "The Remains of the Day" (dt.: Was vom Tage übrigblieb) erhielt er den Booker Prize. Dieses Werk wurde 1993 mit Anthony Hopkins und Emma Thompson verfilmt. Als weitere Romane folgten "The Unconsoled" (1995) (dt.: Die Ungetrösteten), und im Jahr 2000 "When We Were Orphans" (dt.: Als wir Waisen waren), ein Detektivroman, der sowohl in England als auch in China spielt.

Seinen 2005 erschienener Roman "Alles, was wir geben mussten" über menschliche Klone als Organspender adaptierte Thomas Ladwig im Jahr 2016 am Landestheater Schwaben.

(miwo / Wikipedia / Die Welt)

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