Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik 2018 an Sören Hornung
Form-Funde-Feier
13. Februar 2018. Für sein Stück "Sieben Geister" erhält der Autor Sören Hornung den Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik 2018. Das meldete das Schauspiel Chemnitz in einer Presseaussendung. Verbunden ist der mit 5000 Euro dotierte Nachwuchs- und Förderpreis mit einer Uraufführung am Theater Chemnitz.
Hornung wurde 1989 in Berlin geboren. Er absolvierte ein Regiestudium an der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg und arbeitet als Regisseur, Autor und Performer. 2012 gründete er mit Paula Thielecke das Kollektiv Eins. Seine Inszenierung von Ibsens "Ein Volksfeind" wurde zum Körber Studio Junge Regie 2015 eingeladen. 2017 war er für den Osnabrücker Dramatikerpreis nominiert und mit der Kollektiv Eins-Produktion "Die Zauberin von Oz" beim Festival Spieltriebe 7 am Theater Osnabrück vertreten. Inszenierungen von Hornung waren u.a. am Schauspiel Stuttgart, am Theater Rampe in Stuttgart, am Thalia Theater Hamburg, am Theater Augsburg und am Volkstheater Rostock zu sehen. Dort läuftt auch die aktuelle Inszenierung Laika – Das Chaos sei willkommen, denn die Ordnung versagt von Kollektiv Eins.
"Sieben Geister" spannt anhand dreier Generationen einen Bogen von 1945 bis heute. Bei der Beerdigung der Großmutter brechen Familienkonflikte auf, in denen sich deutsche Geschichte spiegelt. In der Regie von Laura Linnenbaum wird "Sieben Geister" am 11. Mai 2018 Premiere haben. Am gleichen Tag findet die Preisverleihung an Sören Hornung statt.
Hornungs Text sei von der Jury einstimmig aus 34 Einsendungen ausgewählt worden, so das Chemnitzer Theater. Mitglieder der fünfköpfigen Jury waren Andrea Czesienski vom Henschel Verlag, die Regisseurin Laura Linnenbaum, Johannes Schulze, Vorsitzender des Förderverein der Theater Chemnitz, sowie René Schmidt und Kathrin Brune, Dramaturg*innen am Schauspiel Chemnitz.
Der Chemnitzer Theaterpreis für junge Dramatik lädt junge Autor*innen dazu ein, "Formen auszuprobieren und meinungsstark Position zu beziehen". Der Preis wird in diesem Jahr zum fünften Mal vergeben. Die vorherigen Gewinnerstücke waren "Die Erben des Galilei" von Martin Bauch (2014), "Zerstörte Seele" von Jan Peterhanwahr (2015), "die zärtlichkeit der hunde" von Uta Bierbaum (2016) und "InnerOuterCity" von Azan Garo (2017).
(Schauspiel Chemnitz / eph)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Weimar: Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
neueste kommentare >
-
Zusammenstoß, Heidelberg Schauspielmusik ist nicht Musiktheater
-
Pollesch-Feier Volksbühne Chor aus "Mädchen in Uniform
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Ideologisch verstrahlt
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Vorfreude
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Schieflage
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg ungutes Zeichen
-
RCE, Berlin Talentiertester Nachwuchs
-
RCE, Berlin Manieriert und inhaltsarm
-
Kritik an Thalia Theater Hamburg Struktur
-
Pollesch-Feier Volksbühne Motto von 1000 Robota
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
(Danke fürs genaue Lesen! Die Formulierung in s.o. Meldung ist geändert: "Inszenierungen waren zu sehen..." statt "Inszeniert hat...". Am Thalia Theater lief von Sören Hornung m.W. "Ein Volksfeind" beim Körber Studio Junge Regie. Beste Grüße von E. Philipp für die Red.)
Nach EUROPA klingt das prämierte Stück aber irgendwie nicht.
Hat da die Jury auf die Ausschreibunsthematik "gepfiffen",
um nur ein gutes Stück zu haben?
Da läßt man doch besser die Themenvorgabe,
die die einen dazu veranlaßt sich vergeblich abzumühen,
und andere abschreckt, sich mit einem zeitgenösssichen Sück zu bewerben.
Oder täusche ich mich?
Vielleicht sollte man/frau die Sache nicht so eng sondern weiter sehen.
Deutsche Familiengeschichte – drei Generationen seit 45 - im Hintergrund laufen die Kriege -
das ist doch Europa.
Sicher hat Chemnitz für ein Festival auf einfache billige Weise
nach einem spielfähigen Europastück gesucht
und es nicht eindeutig bekommen.
Da muss man/frau halt etwas anderes nehmen.
Tipp für alle Jungdramatiker_innen.
Reicht einfach ein, was ihr habt.
Ausschreibungsbedingungen zählen
– siehe hier die Grabbe_debatte –
sowieso nicht.