Neue Leitung am Bochumer Prinz-Regent-Theater
Lokale Lösung
Bochum, 26. Juli 2018. Die Leitung des Prinz-Regent-Theater wird ab nächster Spielzeit neu besetzt. Das Ehepaar Anne Rockenfeller und Hans Dreher setzte sich mit seiner Bewerbung durch. Rockenfeller wird Geschäftsführerin, Dreher übernimmt die künstlerische Leitung. Das geht aus Medienberichten hervor.
Hans Dreher ist derzeit noch am Bochumer Theater Rottstraße 5 engagiert. Gemeinsam mit seinem dortigen Co-Leiter Oliver Paolo Thomas wird er in der kommenden Spielzeit bereits interimistisch das Programm des Prinz-Regent-Theaters bestreiten, aber dort erst im September 2019 seine Stelle voll antreten. Thomas wird dann alleiniger Chef an der Rottstraße 5.
Der personelle Umbruch soll einen Neuanfang einleiten, nachdem das Prinz-Regent-Theater zuletzt vor allem durch internen Streit von sich reden machte. Der Vertrag der vorherigen Leiterin Romy Schmidt war wegen künstlerischer und persönlicher Differenzen mit dem Trägerverein überraschend nicht verlängert worden.
Anne Rockenfeller war von 2006 bis 2011 Referentin des Kaufmännischen Direktors am Schauspielhaus. Bis 2017 arbeitete sie im Kunstmuseum als Assistenz des Museumsleitung.
Hans Dreher studierte Theaterwissenschaften arbeitete als Regieassistent am Bochumer Schauspielhaus. Er gehört seit dessen Gründung 2009 dem Leitungsteam des Theaters Rottstraße 5 an.
(WAZ / miwo)
Update: Kündigung am Prinz-Regent-Theater Bochum – Meldung (09/2017)
Mediation am Prinz Regent Theater Bochum – Meldung (09/2017)
Romy Schmidts Nichtverlängerung am PRT Bochum – Meldung (11/2017)
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Ich finde jedoch, dass die Wortwahl Neuanfang mit der im Artikel beschriebenen Lösung deplatziert ist. In einem Streit, der allein in der journalistischen Berichterstattung wie eine undurchsichtige Geschichte von Seilschaften und Freund- und Feindbildern anmutet, der viele Parteien beinhaltet (ehemalige Leitung (Broll-Pape), neue Leitung (Schmidt), Trägerverein, Vorstand des Trägervereins, Stadtrat, Medien) bleibt vieles unaufgeklärt und es wird gefühlt mit der nun präsentierten Lösung der Deckel drauf gemacht.
Ein Neuanfang in dieser verworrenen Gemengelage wäre meiner Ansicht nach lediglich mit einer künstlerischen Leitung von außen möglich gewesen. Mit einem Team, das in die Auseinandersetzung auch nicht durch räumliche Nähe involviert gewesen ist.
Die nun präsentierte Lösung mutet wie die (künstlerische) Zusammenlegung der beiden Freien Theater Rottstraße 5 und Prinz Regent Theater an. Das ist kein Neuanfang - kein Aufbruch, sondern eine strukturelle, personelle und künstlerische Verengung.
Romy Schmidt und ihrem Team wünsche ich, dass sie das Erlebte hinter sich lassen können und sage danke für eine künstlerisch sehr inspirierende Zeit am PRT. Der Theatergemeinde und den Künstler*innen in Bochum wünsche ich, dass es zukünftige wieder neue unabhängige Impulse von außen geben wird, wonach es im Augenblick leider überhaupt nicht aussieht.
Schade Bochum - Chance vertan!