Niemand will die Mangelwirtschaft mitmachen

Wien, 28. März 2019. Der Bewerbungsprozess für die neue Intendanz am Volkstheater Wien ist vorerst gestoppt. Das meldet unter anderen die österreichische Tageszeitung Die Presse auf ihrer Internetseite. Wiens Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler hat den Prozess ausgesetzt, nachdem die Findungskommission zu dem Ergebnis kam, dass eine Neuausrichtung des Hauses in der Nachfolge der ausscheidenden Intendantin Anna Badora "nur mit mehr Geld möglich" sei, und entsprechend auf Vorschläge zur Besetzung der Direktion verzichtete.

"'Eine Prolongierung der derzeitigen Mangelwirtschaft bedeutet letztlich das Inkaufnehmen eines Qualitätsverlustes.' Diesen wolle keiner der Kandidatinnen bzw. Kandidaten verantworten", schreibt Die Presse unter Bezugnahme auf ein Protokoll, das die Kommission im Anschluss an die Anhörungen der Bewerber*innen erstellt habe. Die Fehlsumme wird auf 3 Millionen Euro jährlich beziffert. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler wolle nun in Verhandlungen mit dem Bund und mit Vertretern der Volkstheater-Privatstiftung treten, um entsprechende Grundlagen für die Fortführung des Findungsprozesses zu schaffen.

Entschieden wird die Nachfolge Anna Badoras nach Angaben der Presse von einer Jury unter der Leitung der Vorsitzenden des Vorstandes der Volkstheater Privatstiftung, Vienna-Insurance-Group-Vorständin Judit Havasi. Weitere stimmberechtigte Jurymitglieder sind die derzeitige Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann, der kaufmännische Direktor der Salzburger Festspiele, Lukas Crepaz, der Theaterreferent der Stadt Wien, Arne Forke, sowie die designierte Intendantin der Münchner Kammerspiele, Barbara Mundel.

(Die Presse / chr)

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