Preise beim Autor*innenwettbewerb der Nibelungenfestspiele
Hagens Flucht
24. Juli 2019. Den zum dritten Mal ausgerichteten Wettbewerb für junge Autor*innen der Nibelungen-Festspiele Worms hat der 32-jährige Matthias van den Höfel gewonnen. Das geben die Festspiele per Pressemitteilung bekannt.
Der Preis ist mit 10.000 Euro sowie einer Uraufführungsoption im Rahmenprogramm der Festspiele 2020 dotiert. Matthias van den Höfels ausgezeichnetes Stück "Wind von Norden" handelt laut Pressemitteilung von Hagen, der nach dem Gemetzel bei Hunnenkönig Etzel noch am Leben ist und vor der Rache Kriemhilds nach Rom flieht.
Insgesamt fünf Finalist*innen, Matthias van den Höfel, Eva Maria Sommersberg, Thyl Hanscho, Peter Thiers und Jannik Koppenhagen, konnten sich aus 42 Bewerbungen aus dem gesamten deutschsprachigen Raum durchsetzen, informieren die Nibelungen-Festspiele. Das Thema des diesjährigen Wettbewerbs war die Figur Hagen aus der Nibelungensage. Die Texte der Finalist*innen wurden in einer szenischen Lesung präsentiert. "Van den Höfel wagt eine bemerkenswerte Setzung. Er lässt Hagen genau in der Zeit leben, in der auch das Nibelungenlied spielt, erzählt mit dem Wormser Romflüchtling aber doch eine aktuelle Geschichte von Ichsuche, Bindungslosigkeit und dem Stress eines Lebens der genussvollen Selbstoptimierung (...) Dabei mixt er Alltags- und Kunstsprache, kombiniert lyrische Passagen mit starken Dialogen und sorgt mit rhythmischen Wechseln für einen Spannungsbogen bis hin zum Ende", heißt es in der Begründung der Preisjury, der der freie Theater- und Literaturkritiker Jürgen Berger, die Lektorin und Co-Verlagsleiterin der Sparte "Theater & Audio" beim S. Fischer Verlag Bettina Walther, der Dramaturg und Künstlerische Leiter der Festspiele Thomas Laue, der Schauspielintendant des Nationaltheaters Mannheim Christian Holtzhauer und der Autor Feridun Zaimoglu angehörten.
Der vom Freundes- und Förderkreis der Nibelungen-Festspiele e. V. gespendete Publikumspreis in Höhe von 2.000 Euro ging an Eva Maria Sommersberg und ihr Stück "Eines Morgens in aller Frühe lag der Feind in meinem Bett". "Sommersberg gibt in ihrem Stück einen Vorgeschmack darauf, wie es den Männern ergeht, wenn die Frauen nicht mehr mitspielen und sich im Schutz einer psychiatrischen Klinik daran machen, ihre Geschichte künftig selbst zu schreiben", heißt es in der Pressemitteilung der Nibelungen-Festspiele.
(Nibelungen-Festspiele / sd)
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