Martin Crimp erhält Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatikerpreis 2021
Schlagkraft
25. März 2021. Der englische Bühnenautor Martin Crimp und seine Übersetzerin Ulrike Syha erhalten den mit 15.000 Euro dotierten Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatiker Preis. Das teilt die Verlegerin und Preis-Jurorin Ute Nyssen in der Presseaussendung mit. Weiter ist die Jury besetzt mit dem Journalisten Till Briegleb und dem Theaterautor und -regisseur Thomas Jonigk.
In-yer-face?
"Seine Darstellung einer beunruhigend kaputten Welt entzieht sich psychologischer oder soziologischer oder sonstiger Deutung – und eben dies vertieft die Schlagkraft seiner schmerzhaften Stücke. Denn indem er die Zuschauer*innen mit ihrem Urteil allein lässt, nimmt er sie ernst", heißt es in der Pressemitteilung über Crimps Schreiben. Dieses besticht laut Jury durch "eine geheimnisvolle Spannung, die getragen wird von einem neugierigen, unerbittlichen, und dennoch zugleich warmherzigen Blick auf Menschen."
Laut Wikipedia wird der Autor gerne zur "in-yer-face"-Schule zeitgenössischen britischen Dramas gezählt, auch wenn er das "Label" selber ablehne. Martin Crimp veröffentlicht neben Dramatik auch Opernlibretti und Höspiele, sowie Übersetzungen und Überschreibungen griechischer antiker Tragödien.
Professionelles Experiment
Der privat finanzierte Preis wird jährlich vergeben – 2021 zum zwölften Mal. "Sein Ziel ist es, bereits gespielten, deutschsprachigen sowie Bühnenautor*innen anderer Länder den Weg zu fortgesetztem, professionellen Experiment zu ebnen", so die Pressemitteilung.
Mit-Preisträgerin Ulrike Syha schreibt neben ihrer Tätigkeit als Übersetzerin beim Rowohlt Theater Verlag auch selbst Theaterstücke und ist für diese vielfach ausgezeichet worden, etwa mit dem Kleist-Förderpreis und dem Autor:innen-Preis des Heidelberger Stückemarkts. Zweimal war die Autorin zu den Mühlheimer Theatertagen eingeladen.
Preisträger:innen
Der Pressemitteilung nennt auch die bisherigen Preisträger:innen des Jürgen Bansemer & Ute Nyssen Dramatiker Preis. Diese waren: "die deutsche Autorin Juli Zeh, der russische Dramatiker Iwan Wyrypajew,die französische Schriftstellerin Marie N'Diaye, die libanesischen Performancekünstler Lina Majdalanie/Rabih Mroue, der deutsche Dramatiker Kevin Rittberger, der österreische Dramatiker Thomas Arzt, die algerische Autorin Rayhana, die deutsche Autorin Constanze Behrends, der südafrikanische Dramatiker Mpumelelo Paul Grootboom, der deutsche Dramatiker Rene Pollesch und die französische Dramatikerin Caroline Guiela Nguyen."
(Pressemitteilung vom 25. März 2021 / wikipedia.org / rowohlt-theaterverlag.de / joma)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Weimar: Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
- 21. April 2024 Grabbe-Förderpreis an Henriette Seier
- 17. April 2024 Autor und Regisseur René Pollesch in Berlin beigesetzt
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
neueste kommentare >