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Intendanten besorgt um den Standort der Theaterakademie HH

Der Grundstein muss bald gelegt werden

Hamburg, 28. Juni 2009. Der Beirat der Theaterakademie Hamburg, der aus den Intendantinnen und Intendanten der Staatsoper Hamburg, des Deutschen Schauspielhauses, des Thalia Theaters und Kampnagel - Simone Young, Friedrich Schirmer, Ulrich Khuon und Amelie Deuflhard -, besteht, zeigte sich auf seiner Sitzung in der Hochschule für Musik und Theater in der vergangenen Woche sehr besorgt um den Stand der Planung für den Neubau für die Theaterakademie, wie in einer Pressemitteilung erklärt wurde.

Seit Gründung der Theaterakademie vor vier Jahren gibt es das Vorhaben, die Theaterakademie mit ihren Studiengängen Regie Schauspiel, Regie Musiktheater, Dramaturgie und Schauspiel gemeinsam in einem neuen Gebäude auf dem Gelände in der Gaußstraße anzusiedeln. Die Zeit drängt: im Sommer 2012 müssen die Regiestudiengänge ihre Räume in den Zeisehallen verlassen.

Die Wissenschaftssenatorin Frau Dr. Gundelach koordiniere und moderiere zwar seit einem Jahr mit großem Engagement die unterschiedlichen Interessen der Theater, der Hochschule, des Bezirkes Altona und des privaten Investors für dieses Gelände. Aber: eine finanzielle Unterstützung seitens der Politik gibt es noch immer nicht. Im Augenblick versucht die Hochschule für Musik und Theater trotz großer Sparauflagen diese Planung aus eigenen Etatmitteln zu realisieren - was, wie Elmar Lampson, Präsident der Hochschule, sagt, "nahezu unmöglich ist oder nur um den Preis großer Einschnitte im Lehrangebot der Hochschule."

Die Intendantin der Staatsoper, Simone Young, findet es unverständlich, dass niemand in der Politik die große Chance sehe, mit "relativ geringen finanziellen Mittel ein solches Theaterausbildungszentrum, das weit über Hamburg hinausstrahlt, zu realisieren." Nicht nur die Studierenden würden von diesem Projekt profitieren, meint Friedrich Schirmer, auch die Theater: "Es gibt durch die räumliche Nähe die einmalige Chance für einen engen und intensiven Austausch zwischen denen, die heute, und denen, die in Zukunft Theater machen."

Amelie Deuflhard kritisiert, dass es in der Wissenschaftspolitik "noch immer keinen Begriff und kein Verständnis für Exzellenz in der künstlerischen Ausbildung gibt". Künstlerische Produktionen gehörten zur Ausbildung wie die Forschung zur Lehre in Natur- oder Geisteswissenschaften und benötigten entsprechenden Raum. "Wir haben unseren Anteil an der bei der Gründung der Theaterakademie geforderten Mitverantwortung für die Ausbildung von Nachwuchstalenten geleistet, und wir haben es gerne getan und tun es weiter gerne", sagte Ulrich Khuon, "jetzt ist es an der Politik, die Akademie auch finanziell so zu unterstützen, wie es notwendig ist und wie sie es verdient hat."

Über die bisherige Arbeit der Theaterakademie unter der Direktion von Michael Börgerding zeigen sich alle Leiter der Hamburger Häuser zufrieden und sehr glücklich über die vielfältigen Kooperationen – ob es Regieprojekte, Schauspieldiplome, Musiktheaterproduktionen oder das Festival "Finale" sind. Dass so viele Theaterstudierende immer wieder mitwirken an Produktionen der Theater wie die Tatsache, dass Regisseure, Schauspieler und Dramaturgen der Häuser kontinuierlich als Lehrbeauftragte an der Theaterakademie unterrichten, beweise die enge Verbundenheit der Staatstheater mit der Ausbildung.

(PM Theaterakademie/sik)

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