Theater Heidelberg: Axel Preuß geht 2009, Jan Linders wird neuer Schauspieldirektor
Gehen, wenn es am schönsten ist
Heidelberg, 2. Dezember 2007. Man soll ja gehen, wenn es am schönsten ist oder zumindest dann seinen Abgang erklären. Wie das Theater Heidelberg jetzt jedenfalls bekannt gab, wird Schauspieldirektor Axel Preuß das Theater im Sommer 2009 verlassen. "2009 werden Intendant Peter Spuhler und ich gute zehn Jahre zusammen gearbeitet haben", heißt in der Pressemitteilung, "in diese Zeit fielen drei Neustarts in Rostock, Tübingen und Heidelberg. Wir haben eine Menge bewegt. Nun ist es Zeit, zu neuen Aufgaben und Erfahrungen aufzubrechen."
Preuß sagt, dass er mit einem lachenden und einem weinenden Auge gehe. Vor kurzem sorgte die Uraufführung von Volker Schmidts "Mountainbiker" erneut für Lob (unseres hier). "Wir sind glücklich, das Volker Schmidt, einer der besten Autoren, die wir in seiner Generation derzeit haben, sich bei uns so gut aufgehoben fühlt." Überhaupt ist das Theater gut in die Saison gestartet. Mit Sebastian Schug gibt es erstmals einen Hausregisseur. Und die Zuschauerzahlen seien laut eigenen Angaben besser als je zuvor.
Nachfolger von Axel Preuß wird der Regisseur, Dramaturg und Projektentwickler Jan Linders. "Jan Linders ist mein ausdrücklicher Wunschkandidat für meine Nachfolge. Wir kennen uns schon sehr lange. Er wird das Theater mit seinen Ideen, die er in den letzten Jahren erfolgreich im Off-Theaterbreich aber auch an Bühnen wie Heidelberg mit seinem "Neuen Wunderhorn" entwickelt hat, auf seine Art bereichern."
Linders wird dann erstmal zwei Spielzeiten in einer Interimsspielstätte arbeiten müssen. Denn 2009 beginnt auch die Sanierung des Hauses. Endlich, muss man sagen. Denn bereits kurz nach Peter Spuhlers Amtsantritt im Jahr 2005 hatte der neue Intendant gravierende technische Mängel festgestellt. Mehrere Gutachten waren nötig, um den wirklichen Sanierungsbedarf zu ermitteln. Klar wurde damals auch, dass frühere Intendanten und das Heidelberger Kulturdezernat die offensichtlichen Mängel immer totgeschwiegen und damit nur verschlimmert hatten. Im Oktober 2006 musste die Große Bühne sogar kurzfristig zwangsgeschlossen werden.
(sik)
Wir halten Sie auf dem Laufenden
Wir sichten täglich, was in Zeitungen, Onlinemedien, Pressemitteilungen und auf Social Media zum Theater erscheint, wählen aus, recherchieren nach und fassen zusammen. Unterstützen Sie unsere Arbeit mit Ihrem finanziellen Beitrag.
mehr meldungen
meldungen >
- 26. April 2024 Toshiki Okada übernimmt Leitungspositionen in Tokio
- 26. April 2024 Pro Quote Hamburg kritisiert Thalia Theater Hamburg
- 25. April 2024 Staatsoperette Dresden: Matthias Reichwald wird Leitender Regisseur
- 24. April 2024 Deutscher Tanzpreis 2024 für Sasha Waltz
- 24. April 2024 O.E.-Hasse-Preis 2024 an Antonia Siems
- 23. April 2024 Darmstadt: Neuer Leiter für Schauspielsparte
- 22. April 2024 Weimar: Intendanz-Trio leitet ab 2025 das Nationaltheater
- 22. April 2024 Jens Harzer wechselt 2025 nach Berlin
nachtkritikcharts
dertheaterpodcast
nachtkritikvorschau
neueste kommentare >