Medienschau: FAZ, MDR – Führen Einsparungen zum Ende von 3sat?
Im Kürzungs-Trend
Im Kürzungs-Trend
2. Oktober 2024. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk muss sparen. Vorschläge für Kürzungen hat die Rundfunkkommission der Länder unterbreitet, berichtet Jürgen Kaube in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1.10.2024, kostenpflichtig). So sollen die Inhalte des Fernsehsenders 3sat "teilweise oder vollständig" in das Angebot von arte überführt werden.
Da nicht mehr Sendezeit als 24 Stunden pro Tag zur Verfügung stünden, bedeute das "das Verschwinden von 3sat" und insgesamt eine erhebliche Kürzung der öffentlich-rechtlichen Berichterstattung über Kultur. "Das liegt im Trend", so Kaube. "In fast allen Sendern werden die Programme für Literatur, ernste Musik und Theater zurückgefahren." Sei es, dem Selbstauftrag der Sender gemäß, demokratiefördernd, Sport und Krimis zu senden?, fragt der FAZ-Kulturchef. Statt Entscheidungen von der Quote abhängig zu machen und die Kulturberichterstattung zu schwächen, sollten die Verantwortlichen mehr Phantasie in diesen Bereich investieren.
Der Sender 3sat kooperiert unter anderem mit dem Berliner Theatertreffen, wo die 3sat-Preise verliehen und drei der eingeladenen Inszenierungen unter dem Titel "Starke Stücke" fürs Fernsehen aufgezeichnet und gesendet werden.
Der Götze Theater
Erste "Abgesänge" auf den Spartensender sammelt Klaus Raab in seiner Kolumne beim MDR. Unter anderem zitiert er Imre Grimm, der in einem auf der Seite des Redaktionsnetzwerks Deutschland veröffentlichten Artikel die Abschaffung von 3sat zwar radikal, aber folgerichtig findet: "Während Arte sich früh erfolgreich auch um Niedrigschwelligkeit bemühte, ohne seinen Anspruch zu verlieren, fehlte 3sat stets die Ausstrahlung von fröhlicher Kultur-Nerdigkeit", so Grimm. "Kein 3sat-Macher kippte den Götzen Theater. Keine 3sat-Show nahm Pop mal so ernst wie Klassik. Der große Fehler von 3sat war, immer nur diejenigen zu umwerben, die eigentlich gar nicht fernsehen wollen."
(FAZ, MDR, RND / eph)
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