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Boy-Gobert-Preis an Schauspielhaus-Aktrice Julia Riedler

Wider den glatten Perfektionismus

Hamburg, 10. September 2013. Der mit 10.000 Euro dotierte Boy-Gobert-Preis für Nachwuchsschauspieler an Hamburger Bühnen geht in diesem Jahr an Julia Riedler. Die 1990 in Salzburg geboren Schauspielerin wurde an der Theaterakademie Hamburg ausgebildet (2009 bis 2013) und bereits 2012/2013 ans Deutsche Schauspielhaus Hamburg verpflichtet. Mit dieser Spielzeit 2013/2014 wechselt sie ans Schauspiel Köln zu Intendant Stefan Bachmann.

julia riedler 180 foto kerstin schomburg uSchauspielerin Julia Riedler
© Kerstin Schomburg
"Julia Riedlers vollkommen unverkrampftes, komödiantisches und energievoll zupackendes Talent überträgt sich unmittelbar auf den Zuschauer und reißt ihn mit", begründet die Jury unter dem Vorsitz des Schauspielers Burghart Klaußner ihre Entscheidung. "Sie nutzt den Charme ihrer kratzig-brüchigen Stimme und die Entschiedenheit ihrer Jugend, die auf glatten Perfektionismus pfeift und Raum lässt für Überraschungen."

Riedler war nicht nur am Schauspielhaus in Hamburg aktiv, sondern auch in der Freien Szene und in der Bildenden Kunst. Sie arbeitete als Teil der freien Theaterkollektive cobratheater.cobra und Unkoordinierte Bewegung und gehörte zum künstlerischen Beirat des Kunstcamps auf dem MS Dockville Festival, das sie programmatisch mitgestaltete.

Der Boy-Gobert-Preis 2013 wird Riedler am 1. Dezember 2013 im Hamburger Thalia Theater verliehen. Zu den Preisträgern des 1981 von der Körber-Stiftung eingerichteten Nachwuchspreises gehören u.a. Susanne Lothar (†), Ulrich Tukur, Martin Wuttke und Fritzi Haberlandt.

(Körber-Stiftung / chr)

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Kommentare  
Boy-Gobert-Preis: Glückwunsch an Julia Riedler!
Glückwunsch an Julia Riedler! Viel Erfolg in Köln! Hamburg wird Sie vermissen! Übrigens ist es schön, dass auf diese Weise das überaus spannende Theaterkollektiv cobratheater.cobra hier Erwähnung findet. Diese Gruppe, von der man sicher noch hören wird, hat vor wenigen Tagen ein absolut fantastisches Festival in Hamburg Wilhelmsburg veranstaltet, bei dem ein Kino und ein leerstehender verwinkelter Gebäudekomplex von oben bis unten bespielt und installiert wurde. Wenn ich es richtig verstanden habe, hat die Gruppe den Ort zuvor als Kommune bewohnt, Workshops abgehalten und eine Inszenierung entwickelt. Schade, dass diese uneitle junge Kommune so viel weniger Medienbeachtung findet, als diejenige, welche am nächsten Wochenende in Hamburg Premiere feiern wird!
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