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Claus Peymann wird Burgtheater-Ehrenmitglied
13 Jahre später
Wien und Berlin, 17. Oktober 2012. Manchmal brauchen Meldungen etwas länger. Zum Beispiel diese hier: Der Intendant des Berliner Ensembles, Claus Peymann, wird Ehrenmitglied des Wiener Burgtheaters.
Eigentlich hatte das Burgtheater seine Entscheidung bereits zum 75. Geburtstag von Claus Peymann verkündet (wir gratulierten so), bereits im Juni zitierte die Wiener Tageszeitung Der Standard (6.6.2012) aus einer Presseaussendung des österreichischen Staatstheaters: "Ensemble, Betriebsrat und Direktion des Burgtheaters gratulieren dem Geburtstagskind und neuen Ehrenmitglied und freuen sich, auf diesem Wege den besonderen Verdiensten des Jubilars um das Burgtheater Rechnung zu tragen".
Aber offenbar wurde dieser Umstand in Deutschland nicht wahrgenommen. Eine Meldung des Berliner Ensembles, das den Termin des Festaktes zur Ernennung des neuen Ehrenmitgliedes gestern bekanntgab, machte heute die Runde durch die Medien.
In diesem Zusammenhang merkt wiederum die Frankfurter Allgemeine Zeitung (17.10.2012) in einer Glosse an, dass der in Wien einst stark angefeindete Peymann, Burgtheaterdirektor von 1986 bis 1999, die Auszeichnung erst 13 Jahre nach seinem Weggang erhalte, und drei Jahre später als sein Nachfolger Nikolaus Bachler.
Die Ehrenmitgliedschaft wird Claus Peymann am 25. Oktober 2012 im Burgtheater zu Wien verliehen. Die Laudatio hält Burgschauspielerin Maria Happel, die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur Claudia Schmied (SPÖ) wird das Dekret überreichen. Das Burgtheater weist in einer Presseaussendung weiters darauf hin, dass mit der Ehrenmitgliedschaft auch die Vergabe des Ehrenrings verbunden ist, der von Juwelier Wagner zur Verfügung gestellt werden wird. Im Rahmen der Verleihung wird auch das Porträt von Claus Peymann, gemalt von Xenia Hausner, enthüllt werden.
(FAZ / Der Standard / geka / jnm / Burgtheater / Berliner Ensemble)
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"CLAUS PEYMANN: Ich möchte nur einen sbschließenden Satz sagen: Ich weiß gar nicht, wer Herr Lehmann-Brauns ist. Ich dachte, Sie wären das. - [Heiterkeit] - [MICHAEL BRAUN (CDU): Herr Castorf! Das macht überhaupt nichts!] - Ich habe auch nie neben ihm gestanden - jedenfalls nicht bei Bewusstsein [...]. Ich muss das leider so betreiben, denn ich komme gleich zu meinem eigentlichen Problem. - [Uwe Lehmann-Brauns betritt den Raum.] Herr Lehmann-Brauns! Sie haben eine Sternstunde versäumt. - [Heiterkeit]
VORSITZENDE ALICE STRÖVER (GRÜNE): Ich dachte, Sie kennen ihn nicht.
CLAUS PEYMANN: Ich bin notfalls bereit, Ihnen ein Privatissimum zu geben. Aber Sie wurden gut verteidigt. [...]
MICHAEL BRAUN (CDU): Man sollte Sie am frühen Morgen hierher bestellen. Ihre Inszenierungen sind immer belebend für den Kulturausschuss, und ich finde, man sollte Ihnen auch eine große Bühne geben. [...]"
Der revolutionäre Claus’-Haus-Song
Letzte Woche griff Claus Peymann im BE zum Telefon.
Und rief in der Wiener Burg an:
„Ich muss wohl wieder bei Euch wohnen.“
„Iss ja irre“, sagt da der Betriebsrat, „sind wir wieder einer mehr,
in uns’rer Tausend-Zimmer Luxus-Burg und Berlin ist wieder leer.“
Sagt der Peymann: „Pack die Koffer, Hermann, Du bist auch dabei.
Schmier noch schnell paar Schnitzelbrote, und dann sei es wie es sei.
Wenn die das BE wirklich räumen,
Bin ich aber mittendrin und hau dem ersten Polithai,
der da auftaucht, meinen Reißzahn hinten rin.
Denn ich bin der Claus,
Mich kriegt ihr hier nicht raus.
Das ist noch mein Haus, schmeißt doch erst mal
Khuon und Petras und Castorf aus Mitte raus.
Der Senator ist stink sauer, die CDU ist schwer empört,
Dass ich mir die Verträge mache, hat doch bisher nicht gestört.
Aber um der Welt zu zeigen, wie großzügig ich bin,
Verschenk ich alle meine Möbel, und lasse auch den Hochhuth rin.
Und vier Wochen später steht in Springers heißem Blatt:
Peymann, Ehren-Schnitzel-Burger! Und dann sind sie alle platt.
Das muss ich nicht mal beweisen, Herman, vergiss nicht den Wein.
In Wien lassen wir’s dann krachen. Auf den Bernhard! Schenke ein!
Denn ich bin der Claus,
Und schmeißt ihr mich raus,
Geh ich ans Wiener Haus. Da bin ich dann
Ehren-Schnitzel-Burger bis zum Ende, und dann aus.
Nach Ton Steine Scherben: „Rauch-Haus-Song“
Genau Inga, dahinter steckt immer ein kluger Kopf. Auch wenn es nur ein Kautz ist.
http://www.salzburg.com/nachrichten/kolumne/fliehers-journal/sn/artikel/kauf8217-einen-misthaufen-und-geh8217-ins-burgtheater-essen-32861/