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Hörspielpreis der Kriegsblinden an Sibylle Berg und Marina Frenk
"Ätzende Komik und tiefe Verzweiflung"
5. Mai 2016. Der 65. Hörspielpreis der Kriegsblinden der Film und Medien-Stiftung NRW geht in diesem Jahr an Sibylle Berg für "Und jetzt: Die Welt!" (mit Marina Frenk aus dem Ensemble des Berliner Maxim Gorki-Theaters als Sprecherin der MDR-Produktion). Das meldet u.a. Deutschlandradio Kultur.
In der Jury-Begründung wird "Und jetzt: die Welt!" als "wildes furioses, atemloses Stück, voll ätzender Komik und tiefer Verzweiflung" beschrieben. Marina Frenk als Sprecherin verleihe den vier unterschiedlich Frauenrollen Präsenz, "sie lamentiert, spottet, trotzt, lästert, haspelt, kreischt und seufzt, sie tönt wie eine rostige Trompete, sie singt eigene Lieder und macht aus Klassikern durch ihr Arrangement und Interpretation etwas Neues." Die Jury sehe in Marina Frenk eine Mit-Urheberin des Hörspiels.
Der Jury gehörten die Kriegsblinden (sic!) Paul Baumgartner, Johann Dressing, Hans-Dieter Hain, Dietrich Plückhahn, Siegfried Saerberg, Melanie Schäfer und Christa Schmidt sowie die Fachkritiker: David Denk (Autor, Journalist, Süddeutsche Zeitung), Anna Dünnebier (Autorin, Vorsitzende der Jury), Thomas Irmer (Freier Journalist u.a. Theater heute), Jenny Hoch (Freie Journalistin), Elmar Krekeler (Journalist, Die Welt), Eva-Maria Lenz (Freie Journalistin, FAZ, epd), Diemut Roether (epd medien) und Hans-Ulrich Wagner (Hans-Bredow-Institut) an.
Der Hörspielpreis der Kriegsblinden ist ein undotierter Ehrenpreis; getragen vom Bund der Kriegsblinden Deutschland und seit 1994 auch von der Film- und Medienstiftung NRW, wird er seit 1952 jährlich an ein für einen deutschsprachigen Sender konzipiertes Original-Hörspiel verliehen, "das in herausragender Weise die Möglichkeiten der Kunstform realisiert und erweitert". Zu den vorherigen Preisträgern zählen Rimini Protokoll (Doppel-Preisträger 2008 und 2014), Gesine Schmidt, She She Pop, Thilo Reffert und Paul Plamper.
Dieses Jahr waren neben "Und jetzt: die Welt!" nominiert: "Die lächerliche Finsternis" von Wolfram Lotz in der Produktion des SWR und Andreas Ammers dokumentarisches Hörspiel "The King is Gone" (BR) über die Flucht des bayerischen Königs Ludwig III. Alle drei Hörspiele sind bis zum 20. Mai auf der Webseite der Film und Medien-Stiftung NRW nachzuhören.
Die Preisverleihung an Sibylle Berg und Marina Frenk findet am 11. Mai in Köln statt.
(Deutschlandradio Kultur / Stiftung Film und Medien NRW / sd)
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