meldung

Kandidaten für die Intendanz des Rostocker Volkstheaters

Wichtige Weichenstellung

20. April 2013. Drei Kandidaten stellen sich am Dienstag in Rostock als Bewerber um die Intendanz des Volkstheaters dem Hauptausschuss der Bürgerschaft und dem Theater-Aufsichtsrat vor. Das berichtet die Ostseezeitung in ihrer Wochenendausgabe: Manuel Soubeyrand, noch bis Ende der kommenden Spielzeit Intendant der Württembergischen
Landesbühne Esslingen, Sewan Latchinian, Intendant der Neuen Bühne Senftenberg und  Hermann Schneider, der noch bis 2017 einen Vertrag als Intendant des Würzburger Mainfranken-Theaters hat.

Möglich, dass bereits am Dienstag eine Entscheidung fällt, so der OZ-Bericht, der allerdings auch von in der Stadt laut werdenden Forderungen nach einem umfangreicheren
Auswahlverfahren spricht. Eine weitere Bewerberin, Dominica Volkert – zur Zeit Operndirektorin und Leitende Dramaturgin am Theater Freiburg – soll nicht zum Vorstellungstermin eingeladen worden sein. Doch die Zeit dränge. Bis zum Sommer müssten Weichenstellungen am Theater erfolgt sein, sonst könnte der neue Intendant wichtiges weiteres Personal nicht verpflichten, da Fristen ablaufen würden.

Allerdings, so derselbe Bericht, soll Hermann Schneider am gestrigen Freitag seine Bewerbung wieder zurückgezogen haben. Latchinian seinerseits habe sich bereits 2002 vergeblich um die Intendanz des Volkstheaters bemüht. Nun stelle er exorbitante Gagenforderungen. Misstrauisch, so die OZ, werde von der Rostocker Politik auch der Umstand beäugt, dass Latchinian als Favorit von Ulrich Khuon gelte, Chef der Intendanten-Findungskommission. Beide würden sich offenbar gut von früheren Projekten kennen. Läuft es also schließlich auf Manuel Soubeyrand hinaus? Der, so die OZ, habe bislang als einziger Bewerber auch einen Blick hinter die Rostocker Theaterkulissen geworfen.

(OZ / sle)

 

mehr meldungen

Kommentare  
Rostocker Kandidaten: Parallele
mein Kommentar dazu..
http://www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&view=article&id=7954:eklat-in-der-duesseldorfer-intendanten-findungskommission&catid=126:meldungen&Itemid=1
Rostocker Kandidaten: nichts mit Transparenz zu tun
Was für ein tendenziöser, wertender Artikel.....es scheint ein neues Hobby von Journalisten zu sein, das Intendantenauswahlverfahren ( siehe Düsseldorf ) mit konjunktivtriefenden Artikeln zu torpedieren und die genannten Kandidaten durch irgendwelche Interna zu schädigen!! Man weiß auch immer nicht, woher diese "Informationen" eigentlich kommen...das hat nichts mit Transparenz zu tun!
Rostocker Kandidaten: wenns denn stimmt
160.000 ist doch gaga! Die Frage ist nur: warum kommt das an die Öffentlichkeit? Wenn's denn stimmen sollte.
Rostocker Kandidaten: das Recht der Öffentlichkeit
@2:

könnten Sie einmal genauer erläutern, inwiefern die veröffentlichung von interna schädlich für kandidatan sein soll? ist es nicht das gute recht der öffentlichkeit, von solchen zusammenhängen zu erfahren? die (damen und) herren hätten das ja von sich aus publik machen können und können immernoch entsprechend reagieren. für die leser/innen scheint es mir recht aufschlussreich.

ich stimme Ihnen (vermutlich) zu, dass die faktenlage natürlich ausgang für solche veröffentlichungen sein soll/muss. aber eben das lässt sich ja prüfen. meinetwegen soll sich der/die autor/in zu den von Ihnen aufgebrachten fragen/präzisierungsforderungen äußern.
Rostocker Kandidaten: Stimmungmache
Solche "Interna" riechen nach Stimmungsmache und öffentliche Meinungslenkung, da müsste die Faktenlage schon sehr eindeutig sein, um sie der Öffentlichkeit zu präsentieren! ist doch seltsam, das nie konzeptionelle oder inhaltliche Statements der Kandidaten im Vorfeld in die Öffentlichkeit geraten...das sollte den Zuschauer interessieren, welche Ideen und Visionen die einzelnen Kandidaten haben....nicht, ob jemand der Findungskommission in einem früheren Leben schonmal begegnet ist ( na und ... ) oder ob sich jemand auch noch bei anderen Theatern beworben hat, das schmeckt nach Klatsch und Tratsch!
Rostocker Kandidaten: verdient
wieso sind 160.000 gaga? wenns denn stimmt. 260.000 von reese in frankfurt, oder 350.000 von weise in bonn find ich gaga. aber wenn latchinian dafür rostock rettet und soviel macht wie in senftenberg als intendant, chefregisseur, schauspieler ( faust, heines wintermärchen, peter und der wolf), autor und kulturpolitischer kopf und solche wahnsinnsspektakel wie die glückauffeste, dann wäre das verdient und gut angelegtes geld. ich drück ihm die Daumen und Rostock
Rostocker Kandidaten: stammtischtauglich
Der Artikel in der OZ ist leider äußerst ungenau und, zwar nicht tendenziös, dafür stammtischtauglich voll von Behauptungen ohne Quellenbezüge und durchsetzt von Hören-Sagen-Statements. Er bezeichnet die drei Kandidaten als Dramaturgen und kann auch nicht belegen, woher die Information bzgl. der Gehaltsforderungen stammt. Kandidaten „sollen“ abgesagt haben, andere hätten „schon einmal einen Korb bekommen“, was ungewollt zum Ausdruck bringt, dass es dieses Mal wieder so sei. Nichts ist klar, man weiß nicht recht, was und worüber man schreiben soll. Zur Not halt was gähnend Ab- /Einnickendes zum Volkstheater. Am besten, man wickelt mit dem Blatt den Käse ein, aber den, der nicht mehr gut ist. Diese Art von Unwissenheit und Ignoranz wird sich auch in der nächsten Intendantenära nicht vermeiden lassen. Übrigens auch nicht in der Bürgerschaft und ihren Ausschüssen, wo man angeblich „kritisch beäugt“, wenn einer aus der Findungskommission schonmal mit einem der Kandidaten zusammengearbeitet / kooperiert hat. Abgesehen davon, dass dies in der Theaterwelt vorkommt, so freut man sich doch darüber, dass in Rostock alles absolut sauber abläuft und so etwas wie Vorteilsnahme und Bestechlichkeit noch nie gehört wurde. Wie auch, bei der Form von investigativem Journalismus. Springer sei Dank.
Rostocker Kandidaten: schwer zu vermitteln
Die Ostseezeitung unterhält in MV Regionalbüros. Die wesentliche redaktionelle Arbeit wird in Schleswig Holstein geleistet, und zwar bei den Lübecker Nachrichten. Ferner gibt es einige Publikationen mit lokalem Charakter- eine überregional relevante Stimme für das Land gibt es nicht. Entsprechend der im Bundesvergleich schwachen Einkommen, und auch bezogen auf die immer wieder thematisierten Rettungsmodelle (Haustarifverträge) an den Häusern, ist ein Intendantengehalt in der genannten Höhe selbstverständlich in MV schwer zu vermitteln.
Rostocker Kandidaten: Berichterstattung trägt zum Bohei bei
Um Intendanzen entsteht immer wieder ein ziemliches BOHEI, und insofern sollte man vielleicht ganz allgemein die Frage in den Raum
werfen, inwiefern die nach Intendanzen ausgerichtete Theaterbericht-
erstattung in den Medien ihrerseits zum "STARSYSTEM" beiträgt und somit die Preise in die Höhe treibt (gibt es da nicht auch ziemlich viel Doubletalk, einerseits die Kritik an Gagen wie in Frankfurt oder am BE bei Peymann, andererseits der große Raum für allerlei Adorierungen, Stichwort: "Erlöserin Karin Beier"). Im Falle Rostocks, ich will die Rolle der Intendantin/des Intendanten freilich auch nicht marginalisiert wissen, ist es zunächst erst einmal ein kleiner Schritt, daß überhaupt wieder über eine (eigene) Intendanz nachgedacht und dahingehend gehandelt wird, und dies ist angesichts des Spielplanes in Rostock für meine Begriffe auch dringend notwendig, denn dieser hängt meineserachtens weit hinter den meisten Plänen vergleichbarer Häuser zurück (und ich zweifle ein wenig daran, daß dabei alles nur auf die zugegebenermaßen fatale MV-Kulturpolitik zurückzuführen ist, fast möchte ich den Spielplan "trotzig" nennen). In Göttingen gab es vor nicht allzulanger Zeit 63 BewerberInnen für die Intendanz des dortigen DT; in der Presse war von durchaus namhaften KandidatInnen die Rede: letztlich machte Herr Sidler das "Rennen".
Und jetzt in Rostock soll sich die Anzahl der Bewerber auf die paar hier Genannten, von denen wir auf fahrlässige Weise (siehe §2 und §5) Lauwarmes aus der Gerüchteküche präsentiert bekommen (und dies halt unausgewogen: Gibt es Angaben zu den Gehaltsforderungen anderer BewerberInnen ??), beschränken; von den namhaften BewerberInnen für Göttingen hier keine Spur ?? Warum Göttingen, nicht Rostock ? Eine der Fragen, die sich sofort zwanglos anschließt ! Eines steht aber wohl unumstößlich fest, gute Nerven muß die Bewerberin, der Bewerber mitbringen..
Rostocker Kandidaten: kein Halt in HRO
Ich finde das Intendantenkarusell sollte für eine längere Zeit bei der Stadt Rostock nicht mehr anhalten. Vielleicht überlegen sich die Herren und Damen des Stadtrats ersteinmal, was sie überhaupt wollen.
Rostocker Kandidaten: Daumen für Latchinian
@anne
Dem kann ich nur zustimmen! Latchinian hat aus Senftenberg eine interessante Theaterstadt gemacht, in einer Region in der das nicht unbedingt zu erwarten war... ich als Cottbuser fahre seit längerem lieber ins benachbarte Senftenberg, um sinnliches, anregendes Theater zu erleben. Es wäre ein Verlust für die Lausitz, aber ein riesen Gewinn für Rostock! Auch ich drücke ihm und vorallem Rostock die Daumen!
Rostocker Kandidaten: viel Geld, viel Wert
Liebe Anne, diese Summe zu verlangen ist, wenns denn stimmt (schmunzel..), (... [vermessen]), bezogen auf die Verhältnisse in Rostock, auch wenn Sie ihn bereits jetzt schon als Retter sehen möchten. (…) sicher geschieht in Senftenberg oft sein Wille, zumal er gerne, wie Sie sagen, alle Positionen auf einmal bekleiden möchte. Im Falle des Erfolgs kann man sich dann auch mal getrost selber auf die Schulter klopfen, selbst wenn (…) die sog. Spektakel überstundenreich, teilweise unbezahlt und künstlerisch nicht immer treffsicher waren. Ja, auch wenn die Region stolz darauf gewesen ist, überhaupt noch wahrgenommen zu werden.
Die Summe, die er verlangt, ist nichts anderes als Selbstinszenierung nach dem Motto: was teuer ist, ist wertvoll.
Möglich, dass das in Rostock ankommt, trotz leerer Kassen. Aber, wie groß ist die Sehnsucht nach einem, der vom Himmel steigt und die Rostocker davor bewahrt, sich in den kulturellen Abgrund zu stürzen. (…)
Herr Soubeyrand, wir Autorinnen, Regisseurinnen, Schauspielerinnen, kulturpolitischen Köpfe und Intendantinnen sind sehr gespannt auf Sie. Wir wissen, dass Sie grandiose Arbeit in Esslingen geleistet haben. Nah am Zuschauer, diszipliniert und vor allem angenehm zurückhaltend. Eine Taktik, die Rostock wirklich gut täte und aus der Pubertät endlich rausbringen würde.
Rostocker Kandidaten: eingeweihte Sicht
Bereits im Juli 2012 stand für alle, die ein wenig Ahnung vom Theaterintendanten-Suchbetrieb hatten, aufgrund der Zusammensetzung der "Findungskommission" fest, wer das Rennen machen soll, unabhängig davon, ob das am Dienstag auch so eintritt. Heftig gearbeitet wird jedenfalls daran.
Alternativvorschläge für die Besetzung der Kommission, um diese breiter aufzustellen, wurden im Sommer 2012 zunächst abgelehnt, um letztlich doch eine weitere Person zuzulassen, die jedoch wieder zum bekannten Zirkel gehörte. Dieser Zirkel lässt sich dann auch schön in den Bewerbungen als Referenzpersonen nachlesen.
Vielleicht ist das im Theaterbetrieb aber so normal wie in der Wirtschaft...
Weniger normal ist dann sicher, dass nur Kandidaten zur Anhörung ausgewählt wurden, die bis auf eine Ausnahme nichts mit der Musiksparte zu tun haben. Die Ausnahme sprang dann ab. Alle Ausgewählten hatten vor ihrer Einladung zum Vorstellungsgespräch vor dem Hauptausschuss der Bürgerschaft (23.04.) ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister zu absolvieren. Der möchte das Volkstheater Rostock - welch Zufall - vom Vier-Sparten-Theater zum Zwei-Sparten-Theater "entwickeln", konkret Schauspiel und Philharmonie. Darin trifft er sich mit den Rostocker Grünen.
Die Politik hatte den Ausschreibungstext bereits Anfang August an die Verwaltung gegeben, die sich aber bis November Zeit ließ, mit einer Bewerbungsfrist von nur vier Wochen, bis kurz vor Weihnachten.
Der Bildungsminister des Landes wiederum strebt die Fusion der Theater Schwerin und Rostock an und wollte seit September eine Stellenbesetzung nur mit seiner Zustimmung. Die kommunale SPD folgte dem Fusionsszenario mit zahlreichen Manövern, die letztlich zur Verzögerung auch der Intendantenbesetzung führten. Wenn Bewerbungen aber monatelang herumliegen, dann ist es nicht verwunderlich, dass Top-Bewerber bereits was Neues gefunden haben, bevor sie angeschrieben werden.
Jetzt kommen nur noch zwei oder drei Kandidaten, so jedenfalls der Stand vom Freitag, wenn sie nicht durch das bisherige Geschehen abgeschreckt wurden. Mindestens der Wunschkandidat wird sicher kommen. Ob aus den zahlreichen Bewerbern eine Nachnominierung möglich ist, unter Zeitdruck, bleibt fraglich. Ebenso, ob überhaupt noch Kandidaten zur Verfügung stehen.
Rostock jedenfalls hat wieder einmal gute Chancen vertan.
21.4.2013, 1:00 Uhr
Rostocker Kandidaten: Haus muss eigenständig bleiben
@Sybille Bachmann: stimmt alles! Nur: Rostock steht mit dem Rücken zur Wand. Das Haus muss eigenständig bleiben. Und wenn's halt nur mit zwei Sparten (Schauspiel und Konzert) geht, dann halt mit diesen beiden Sparten. Rostock ist die größte Stadt in diesem siechenden MV. Eine Stadt, die sogar wächst. Das Theater in Rostock darf nicht als Retter des insolventen Schweriner Theaters mißbraucht werden.
Rostocker Kandidaten: lasst euch nicht abschrecken
Lieber Manuel Soubeyrand, lieber Sewan Latchinian, bitte laßt euch nicht abschrecken von unserer Schlangengrube. Ich schäme mich für das unterirdische Niveau meiner Stadt, sie hat euch dringend nötig, und ist so provinziell bösartig, daß es auch kein Wunder ist, daß sie bald keine Theaterstadt mehr sein könnte, egal ob 2,3 oder 4-Sparten. Vielen Dank, daß ihr euch überhaupt beworben habt, und noch mehr, daß ihr morgen kommt.
Rostocker Kandidaten: sorry für meine Stadt
Und auch Danke der Findungskommission. Danke, daß ihr helft. Aber auch das ist Rostocker Unart: aus Unkenntnis des Marktes Experten zu bitten zu helfen, und wenn sie dann helfen mit ihrem Expertenwissen, weil sie die Bewerber aus der Arbeit kennen und einschätzen können, und Empfehlungen geben, die manchen nicht passen, dann wird Kungelei und Inkompetenz vorgeworfen. Sorry für meine Stadt und nocheinmal:Danke
Rostocker Kandidaten: wen Rostock verdient
Ich denke, die Hansestadt Rostock wird genau den Intendanten bekommen, den sie verdient. Sicherlich auch den, der die Sparwünsche der Stadt und vielleicht ja sogar die abstrusen Wünsche des Landes umsetzt. Sicherlich bekommt sie nicht den besten?
Rostocker Kandidaten: hatte recht
Irgendwie hatte ich recht. Nicht der Beste.
Rostocks neuer Intendant: Strafkolonie
Es gewinnt derjenige, der verspricht Theater abzuschaffen. Noch weiß der allerdings nicht, dass das Karma schon auf dem Fuße folgt: Wer sich der Rostoker Kulturpolitik übergibt, findet sich wieder in einer Strafkolonie, bei der vergessen wurde, ein entsprechendes Hinweisschild anzubringen.
Kommentar schreiben