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Karlsruhe: Anklage wegen Vergewaltigung
Mitarbeiter angeklagt
26. August 2020. Einem Bericht der Stuttgarter Zeitung zufolge hat die Staatsanwaltschaft Karlsruhe vor dem Amtsgericht Anklage gegen einen Mitarbeiter des Badischen Staatstheaters wegen des Vorwurfs der Vergewaltigung erhoben. Das Blatt bezieht sich auf Sprecher der Behörde. Der Beschuldigte entstamme nicht der Führungsebene des Hauses, heißt es auch.
Darüber hinaus ist dem Bericht zufolge gegen ein Mitglied der Führung des Theaters schon vor geraumer Zeit Strafanzeige wegen Untreue gestellt worden. Erst Anfang der Woche war bekannt geworden, dass die Staatsanwaltschaft gegen einen ehemaligen leitenden Mitarbeiter ermittelt, dem Verbreitung pornografischer Schriftenvorgeworfen wird. Dieses Verfahren war durch einen anonymen Instagram-Account in Gang gekommen. Auch gegen den Betreiber des Accounts wird ermittelt, dem versuchte Nötigung vorgeworfen wird.
Das Theater kommt seit Wochen nicht aus den Schlagzeilen heraus. Alles begann mit Protesten gegen Führungsstil und toxische Arbeitsatmosphäre unter Intendant Peter Spuhler. Mitte Juli war vom Verwaltungsrat, darunter Baden-Württembergs Wissenschaftsministerin Theresia Bauer als Vorsitzende, ein Maßnahmenpaket beschlossen worden, um die Lage zu befrieden. An Spuhler als Intendant wurde festgehalten.
(Stuttgarter Zeitung / Badische Neueste Nachrichten / sle)
Kommentar zum Beschluss des Verwaltungsrats des Theaters, an Generalintendant Peter Spuhler festzuhalten (17.7.2020)
Interview mit der Karlsruher Schauspieldirektorin Anna Bergmann (19.7.2020)
Presseschau: Das VAN-Magazin mit einer großen Recherche zur Krise am Badischen Staatstheater Karlsruhe (1. 8.2020)
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Diese Delikte stehen in keinem Zusammenhang miteinander, aber sie sind zur gleichen Zeit passiert. Wie kann so etwas möglich sein, dass ein Betrieb dermaßen aus dem Ruder läuft, dass so etwas möglich ist? Und wieso muss niemand in der Führungs-Etage Verantwortung übernehmen, dass alles das Geschehen konnte? Wieso gibt es keine Kontrollinstanzen? In Unternehmen gibt es nicht nur einen Betriebsrat, sondern auch einen Aufsichtsrat. Solche Auswüchse (Vergewaltigung am Arbeitsplatz) wären in der freien Wirtschaft eher nicht denkbar. Und wieso konnte das alles monatelang unterm Deckel gehalten werden? Was für ein Schweigekartell gibt die Befehle aus?