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Lange Nacht der Autoren am DT Berlin mit: Brandau, Kandora, Naumann, Schmitt

Erste, heftige Begegnungen

Berlin, 5. März 2010. Die Autorentheatertage, die mit dem Leitungsteam um Ulrich Khuon vom Hamburger Thalia Theater ans Deutsche Theater Berlin mitgezogen sind, werden am 17. April mit der Langen Nacht der Autoren enden, für die Stücke folgender Dramatiker ausgewählt wurden: Carsten Brandau, Julia Kandora, Laura Naumann, Katharina Schmitt.

Alleiniger Juror war der Filmkritiker Michael Althen, der nach seinem Aufruf "Interest me!" 160 noch nicht uraufgeführte Stücke zugesendet erhielt und daraus die aus seiner Sicht vier interessantesten ausgesucht hat. Das Stück der 20-jährigen Laura Naumann "süßer vogel undsoweiter" erzähle vom Zerbrechen einer Clique ostdeutscher Provinzjugendlicher auf dem Weg in die Zukunft erzählt; Katharina Schmitt ist ausgewählt mit ihrem Performance-Text Sam in Anlehnung an ein Lebenszeit-Experiment von Tehching Hsieh in einem Ausstellungskäfig; Julia Kandzora mit ihrer Versuchsanordnung In Neon, einer Durchleuchtung zeitgenössischer Bewusstseinsstände; ebenso wie Carsten Brandau mit Fabelhafte Familie Baader, einer farcenhaften New-Economy-Travestie über die RAF-Mythen von einst. Alle vier Stücke werden von Regisseuren und Schauspielern des Deutschen Theaters binnen zehn Tagen geprobt und ausprobiert. Das Ergebnis sind vier Werkstattaufführungen: "eine erste, heftige Begegnung von Text, Regie und Schauspielern", wie es das Theater formuliert.

Das Festival startet nach Althens Eröffnungsrede am 8. April mit der Berlin-Premiere Das letzte Feuer von Dea Loher in der Inszenierung von Andreas Kriegenburg und mit dem Gastspiel vom Volkstheater Rostock: Tobias Rauschs Alles offen, von ihm selbst inszeniert. Desweiteren werden Inszenierungen von Stücken von Rebekka Kricheldorf, Elfriede Jelinek, Anne Nather, Nis-Momme Stockmann, Sibylle Berg, Jan Neumann u.a. zu sehen.

(DT Berlin/sik)

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