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Uwe Lohr wird Intendant des Theaters an der Rott
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22. März 2014. Uwe Lohr wird Intendant des Theaters an der Rott in Eggenfelden. Das berichtet der Rottaler Anzeiger. Lohr folgt damit am Ende der Spielzeit 2014/2015 Karl M. Sibelius nach, der dann nach Trier wechseln wird. Der Kulturausschuss des Kreistages von Rottal-Inn habe in seiner Sitzung vom Freitag, 21. März, einstimmig die entsprechende Empfehlung gefasst.
Der promovierter Theaterwissenschaftler und Regisseur Uwe Lohr, 1976 in Linz geboren, war bisher Betriebsdirektor des Theaters an der Rott und hatte, wie der Rottaler Anzeiger schreibt, erst kürzlich angekündigt, das Haus mit Ende der Spielzeit zu verlassen, um wieder mehr Zeit zum Inszenieren zu haben. "Wir sind sehr zufrieden, dass wir diesen einstimmigen Empfehlungsbeschluss fassen konnten", zitiert das Blatt Landrat Michael Fahmüller. Uwe Lohr gewährleiste, dass "der eingeschlagene, zukunftsträchtige Weg des Theaters an der Rott" beibehalten werden könne.
(Rottaler Anzeiger / sle)
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Erfährt der Bewerber, dass die Stelle anderweitig besetzt werden soll, kann er seine Interessen in dem Bewerbungsverfahren dadurch absichern, dass er die Auswahlentscheidung des Arbeitgebers/der Dienststelle gerichtlich überprüfen lässt. Insoweit kommt ein sogenanntes Konkurrentenschutzverfahren in Betracht. Dieses Verfahren hat zum Ziel die (endgültige) Besetzung der Stelle solange zu verhindern, bis eine Überprüfung des Auswahlverfahrens stattgefunden hat." (Auszüge aus Dr. Hermann Gloistein, Arbeitsrecht)
In diesem Sumpf aus breiten Interpretationsmöglichkeiten sind transparente und freie Ausschreibungen sehr gut zu umgehen. Anfechtbar könnte solch ein Verfahren ohne Ausschreibung durchaus sein, nur wer möchte sich schon gerne mit den bereits gewachsenen Verflechtungen einer Kulturbehörde und deren Freunden herumschlagen.
Wenn man sich das Intendantenpersonal im Allgemeinen so anschaut, kann man getrost sagen, dass in viel zu vielen Fällen die Ausschreibungs- und Auswahlverfahren der jeweiligen öffentlichen Träger nicht gerade die Qualifikation der Bewerber im besonderen berücksichtigt. Vielleicht liegt es auch daran, dass die jeweiligen Kommissionen selber zu wenig Ahnung von der Materie haben. Wie auch immer man es betrachtet, ein sehr ungutes Gefühl bleibt, um nicht zu sagen: sprechen wir von systemimmanenter Korruption, muss man nicht in die Ukraine fahren, wir erleben es täglich hier in Deutschland.
Eher scheint es mir, dass eine Intendanz "weiter-ver-erbt" wurde....so wie es im Artikel von Nachtkritik und auch im Rottaler-Anzeiger steht, scheint man sich aus Linz zu kennen. Und obwohl gekündigt, auf eigenen Wunsch hin als freier Regisseur zu arbeiten, bleit man dann doch da und wird Intendant. Schade dass es keinen Wettbewerb gibt, sondern dass das "feudale" Prinzip gewählt wurde!
Verfolgt man ein wenig die Presse der letzten Zeit, dann scheint durch Herrn Sibelius an diesem bisher eher bedeutungslosen Ort in der deutschen Theaterlandschaft etwas Spannendes passiert zu sein. Eine interessante Mischung mit Niveau, eine Herausforderung für das Publikum. Das sich eine Stadt dann auf eine "interne" Nochfolgelösung verständigt ist doch in solch einem Fall konsequent. Sibelius gehört ja nicht zu den Intendanten, die ihr halbes Leben auf dem selben Chefsessel verbracht haben. Er hat es offenbar in wenigen Jahren vermocht, eine neue funktionierende Struktur zu etablieren. Die Entscheidung für Uwe Lohr kann eine nachhaltige Weiterentwicklung dieses eingeschlagenen Wegs sein. Viel Erfolg ist ihm zu wünschen. Möge er nicht im provinziellen Theatersumpf versinken.