Mir nämeds uf öis - Christoph Marthaler inszeniert am Schauspielhaus Zürich eine Science Fiction-Farce zur globalisierten Finanzwelt
Finanzjongleure in der Schwerelosigkeit
von Claude Bühler
Zürich, 14. Dezember 2017. Sagt man in der Schweiz "Mir nämeds uf öis" (Wir nehmen es auf uns), so passiert das an der Stelle, wenn die Melancholie des Unabänderlichen in die Zuversicht kippt, pragmatisch anpacken zu dürfen. Zu beiden Regungen ist das Personal aber weder bereit noch fähig, das Christoph Marthaler auf einen Spacetrip Richtung Ereignishorizont schickt: Die Finanzjongleure, Unternehmer und Briefkastenfirmen-Vernetzer stimmen mit frechem Weltgötter-Blick ins Publikum Richard Wagners Matrosen-Ruf "Hallajoh" aus der Oper "Der Fliegende Holländer" an.
Die fremde Frau und der Mann unterm Bett - Im Zürcher Schiffbau fügt Frank Castorf zwei Dostojewski-Erzählungen zu einem überwältigenden Badeerlebnis ineinander
Die Wolga fließt durch Zürich
von Valeria Heintges
Zürich, 1. Oktober 2017. Dostojewski, wird Frank Castorf im Programmheft zitiert, sei kein klarer Bergsee von Johann Wolfgang von Goethe. Nein, Dostojewski, "das ist die Wolga". Die Wolga wälzt sich jetzt mitten durch den Schiffbau (wie passend) in Zürich. Sie reisst jeden Wunsch nach Klarheit, einfacher Deutung und einer überschaubaren Geschichte mit sich. Sie wirbelt alle und alles durcheinander und hat mit Kathrin Angerer eine Schauspielerin ans Uferland gespült, die in dieses gepflegte Zürcher Ensemble platzt wie eine Naturgewalt.
Regie: Ruud Gielens / Laila Soliman
Regie: Milo Rau
Regie: Stefan Pucher
Regie: Zentrum für politische Schönheit
Regie: Thom Luz
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