Intendanz von Christoph Nix in Konstanz endet 2020
Klassische Retourkutsche?
Konstanz, 24. Januar 2018. Der Konstanzer Gemeinderat hat in geheimer Abstimmung den Antrag der FDP-Fraktion abgelehnt, den Vertrag des Intendanten Christoph Nix um ein Jahr zu verlängern. Wie das Theater Konstanz mitteilt, zeigten sich die Hausmitglieder des Theater "erstaunt und enttäuscht über das Ergebnis". Grund für die beantragte Verlängerung bis 2021 sei ein für den Sommer 2020 geplantes Großprojekt gewesen.
Im Südkurier vermutet Nix, dass die Gemeinderatsentscheidung "die klassische Retourkutsche für meine kritische Stimme zu politischen Missständen" ist. "Neben erfolglosen Politikern haben erfolgreiche Künstler wenig Chancen. Das Publikum liebt das Theater und unsere Arbeit, daher sehe ich das Votum mit Gelassenheit, denn zweieinhalb Jahre Theater können eine Ewigkeit dauern.“
In mehreren vom Südkurier eingeholten Stellungnahmen loben die Stadtpolitiker Nix als Theatermacher. Wolfgang Müller-Fehrenbach von der CDU etwa betont: "In unserer Fraktion war das nie ein Thema, dass er verlängert. Wir hoffen nun inständig, dass die tolle Zeit eines tollen Intendanten erfolgreich weiter- und dann 2020 erfolgreich zu Ende geht. Christoph Nix darf durch diese Sache nicht beschädigt werden, das will keiner. Er hat das Theater zu einem Flaggschiff der Stadt gemacht. Er erhält von uns für die kommenden zweieinhalb Jahre volle Unterstützung."
Zuletzt wurde Nix' Vertrag 2014 bis 2020 verlängert. Damals kommentierte der auch heute noch amtierende Oberbürgermeister Uli Burchardt (CDU) die Entscheidung mit dem Satz: "Christoph Nix ist das Aushängeschild des Stadttheaters und ein wichtiger Impulsgeber für das kulturelle Leben in unserer Stadt." Allerdings hatte es mit der Stadtpolitik auch Konflikte gegeben, die 2015 in einen Maulkorb für Nix mündeten.
Der 1954 im hessischen Ehringshausen geborene Jurist Nix, der auch eine Ausbildung als Clown absolviert hat, steht dem Haus seit der Spielzeit 2006/2007 vor.
(Theater Konstanz / Südkurier / geka)
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