Medienschau: SRF / Südostschweiz – Ende der Direktion Weishaupt in Chur
Cathomas oder irgendwelches Volkstheater?
Cathomas oder irgendwelches Volkstheater?
22. Dezember 2022. Roman Weishaupt scheidet aus seiner Direktion am Theater Chur nach vier Jahren Amtszeit 2024 aus, weil seine Pläne für das Haus zu teuer sind, so jüngst die Presseerklärung des Theaters. In der Regionalpresse wird aber auch Weishaupts Kommunikation mit der Öffentlichkeit als Problem ausgemacht.
Die Finanzlage erläutert Johannes Flury, seit diesem Sommer Stiftungsratspräsident Theater Chur, im Gespräch mit Stefanie Hablützl vom "Regionaljournal Graubünden" im Schweizer Radio SRF.
Für Flury müssten die Träger des Theaters, die Stadt Chur und der Kanton Graubünden, klären, was man "mit einem neu gestalteten Theater" wolle und es entsprechend finanzieren. Insbesondere strahlkräftige Eigenproduktionen wie zuletzt das Solo "Peiden" von und mit Bruno Cathomas, so wird im Gespräch deutlich, seien schwer finanzierbar. "Also wenn es mehr Eigenproduktionen geben soll, dann heißt das: mehr Geld." Billiger sei "der Einkauf von irgendwelchen Stücken" oder "man sagt jetzt vielleicht ein bisschen despektierlich irgendwelches Volkstheater, wo man ein volles Haus hat", so Flury.
In der Zeitung "Südostschweiz" kommentiert Kulturredaktor Carsten Michels die Vorgänge und kritisiert den scheidenden Theaterdirektor für seine Kommunikation mit Öffentlichkeit und Medien: "Der Umgang des Direktors mit der Kulturredaktion dieser Zeitung war seit Beginn von Reserviertheit und Misstrauen geprägt", schreibt Michels. "Bisher Selbstverständliches – wie Absprachen auf dem kurzen Dienstweg wegen Zitaten, Fototerminen oder Probenbesuchen – wurde ungewohnt zeitintensiv; entweder weil es in der internen Kommunikation des Theaters hakte oder weil nur ein bedingtes Interesse seitens Weishaupts bestand, mit der Kulturredaktion im Gespräch zu bleiben." Michels fügt an: "Die Theatertüren zu schliessen statt zu öffnen, ist eine Haltung, die nicht nur die Kulturredaktion irritiert hat, sondern auch einige Bündner Theaterschaffende", deren Anfragen ans Haus teils monatelang unbeantwortet geblieben seien.
(SRF / chr)
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