Medienschau: SZ – Kulturkampf bei den Edinburgher Festivals
Transgender und andere heiße Themen
19. August 2023. Bereits seit dem vergangenen Jahr ist in Edinburgh ein Kulturkampf entbrannt, vor allem, aber nicht ausschließlich in der Stand-up-Sparte des Fringe, berichtet Alexander Menden in der Süddeutschen Zeitung.
2200 Shows werden täglich bei den fünf Festivals gezeigt - dem Edinburgh International Festival, der Fringe, dem Book Festival, dem Film Festival, dem Tattoo. Besonders der auf Performance und Comedy fokussierte Fringe, habe ein gigantisches Programm. "Genügend Platz für das gesamte Meinungs- und Themenspektrum, sollte man meinen", schreibt Alexander Menden in der Süddeutschen Zeitung.
Aber manche Komiker bekommen aufgrund ihrer politischen Ansichten oder ihres als "beleidigend" eingestuften Materials, keine Auftritte mehr. Ein prominenter Fall sei der Comdian Graham Linehan. "Tatsächlich hat sich Linehan mit scharfen Äußerungen zu dem, was er 'Gender-Ideologie' nennt, viele Feinde in der Szene gemacht." Sein Fringe-Auftritt wurde kurzfristig abgesagt: "Wir arbeiten sehr eng mit der LGBT+-Community zusammen, die einen beträchtlichen Teil unserer Einnahmen ausmacht", hieß es in einer Erklärung, "wir glauben, dass diese Show einen negativen Effekt auf unsere zukünftigen Buchungen haben würde." Linhan selber sagt, dass jeder Komiker momentan in einem Zustand permanenter Erpressung lebe. "Es gibt eine Reihe heißer Themen, von denen jeder Komiker weiß, dass er oder sie vollkommen vernichtet werden kann, sollten sie sich auf der falschen Seite bewegen."
Eine andere Absage, nicht fürs Fringe, aber die Edinburgh International Book Festival kam von Greta Thunberg. Sie könne nicht an einem Festival teilnehmen, das von der Investmentgesellschaft Baillie Gifford gesponsert werde, da diese mit der fossilen Brennstoffindustrie verbunden sei, so Thunberg.
(sueddeutsche.de / sik)
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